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Galaxis Science Fiction Bd. 11

Galaxis Science Fiction Bd. 11

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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spaßig.
    Noch etwas hatte er vergessen, aber vermutlich nur, weil er nicht genügend Zeit hatte, alles Nötige zusammenzutragen, so wie er es gewöhnlich tat. Von was für einer Art Planeten kamen die Fremden? Er muß eine Menge Kohlendioxyd in seiner Atmosphäre aufweisen. Haben Sie schon mal bemerkt, wie Frauen sich immer aufregen, wenn man mal ein Fenster öffnet? Und außerdem muß es dort sehr heiß sein. Ihnen ist immer kalt, besonders an den Füßen, die sie so gerne an den Beinen ihrer Ehemänner aufwärmen, wobei der arme Bursche vor Schreck fast aus dem Bett springt. Auf diesem Gebiet weiß ich genau Bescheid – Janes Zehen sind so kalt, als kämen sie direkt aus dem Eisschrank. Aber trotzdem kann ihre Welt auch wieder nicht zu heiß sein, denn Frauen bringen es fertig, auch im kältesten Winter mit praktisch nichts unter ihrem Kleid herumzutrippeln. Und was ist mit diesen an den Zehen offenen Schuhen?
    Es paßt einfach nicht zusammen. Ich vermute, Harry würde es als einen weiteren Beweis für die Fremdheit der Frauen mit einem Schulterzucken abtun. Möglicherweise würde er sagen, daß ihnen eben im Freien warm ist und sie nur im Hause frieren.
    Ich muß Schluß machen – Jane ruft mich. Ich soll in den Keller kommen und die Heizung richten. Möchte wissen, was daran nicht in Ordnung sein soll. Ich schwitze ja fast. Aber wenn ich nicht hinuntergehe und ein bißchen an dem Ofen herumfummele, liegt sie mir danach ewig in den Ohren. Besser ich gehe, und sei es nur, um den Ofen zu retten. Jane bearbeitet ihn mit den Schürhaken und schreit herauf, daß sie ihn in Ordnung bringen wird, wenn ich es nicht tue.
    Jane mit dem Schürhaken! Es ist zum Lachen. Sie kann nicht mal eine Uhr aufziehen, ohne dabei die Feder zu ruinieren.
     

DER NIMMERSATT (THE LEECH)  
    PHILLIPS BARBEE
 
    (Illustriert von CONNELL)
     
    Einen Gast soll man bewirten. Doch dieser Besucher zeigte einen Appetit, mit dem er seinen Gastgeber buchstäblich um Haus und Hof bringen konnte.
     

     
    DER Nimmersatt wartete auf Nahrung. Jahrtausendelang war er durch die weite Leere des Weltraums getrieben. Ungezählte Jahrhunderte hatte er ohne eigentliches Bewußtsein in dem Abgrund zwischen den Sternen zugebracht. Und er merkte es auch nicht, als er endlich in die Nähe einer Sonne kam. Lebenspendende Strahlung flackerte um die harte, trockene Spore. Die Schwerkraft zerrte.
    Ein Planet fing ihn ein, zusammen mit anderem stellarem Abfall, und der Nimmersatt fiel. Immer noch schlummerte er wie tot in seiner zähen Sporenkapsel.
    Er war nur ein Staubkorn unter vielen, und der Wind blies ihn um die Erde, spielte mit ihm und warf ihn dann zu Boden.
    Er war auf der Erde angelangt, und jetzt begann es sich in der Sporenkapsel zu regen. Nahrung sickerte ein und sprengte die zähe Hülle. Er wuchs – and fraß.
    FRANK Conners stieg die Verandatreppe hinauf. Er räusperte sich. »Entschuldigen Sie, bitte, Professor«, sagte er.
    Der hagere, bleiche Mann auf der Couch rührte sich nicht. Die Hornbrille hatte er auf die Stirn geschoben, und er schnarchte leise vor sich hin.
    »Tut mir wirklich leid, Sie zu stören«, sagte Conners und rückte an seinem alten, verknautschten Filzhut herum. »Ich weiß, das ist Ihre Ruhewoche und so, aber ich hab’ im Graben was verdammt Komisches entdeckt.«
    Die linke Augenbraue des bleichen Mannes zuckte einmal auf. Sonst gab er kein Anzeichen von sich, daß er Conners gehört hatte.
    Frank Conners räusperte sich von neuem. In einer seiner rotgeäderten Hände hielt er einen Spaten. »Haben Sie gehört, Professor?«
    »Natürlich habe ich gehört«, sagte Michaels mit träger Stimme. Seine Augen waren noch immer geschlossen. »Sie haben also ein Wichtelmännchen gesehen?«
    »Ein was?« fragte Conners und schaute Michaels mit zusammengekniffenen Augen an.
    »Ein kleiner Mann in einem grünen Anzug. Geben Sie ihm Milch, Conners.«
    »Nein, Professor. Ich glaube, es ist ein Stein.«
    Michaels öffnete ein Auge und blinzelte in die ungefähre Richtung, in der Conners sich befand.
    »Tut mir wirklich äußerst leid«, sagte Conners. Professor Michaels Ruhewoche war ein durch lange Jahre geheiligterBrauch und seine einzige Überspanntheit. Den Winter über lehrte Michaels Anthropologie, arbeitete in einem halben Dutzend Ausschüssen mit, befaßte sich so nebenbei noch mit Physik und Chemie und fand außerdem die Zeit, jedes Jahr ein neues Buch zu schreiben. Wenn der Sommer kam, war er müde.
    Wenn er dann auf seiner New

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