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Galaxis Science Fiction Bd. 14

Galaxis Science Fiction Bd. 14

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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tun, einen Blick darauf zu erhaschen. Völlig überflüssig. Ich hatte mich nicht auf den Boden gesetzt, um eine gute Aussicht auf ihre Beine zu haben. Ich hatte vorher keinen einzigen Gedanken an ihre Beine verschwendet, bis ich sah, daß sie sie so prüde uter ihrem Rock verbarg wie eine zimperliche alte Jungfer.
    Ich streckte meine Hand aus und berührte ihr Fußgelenk. Doch falls ich das mit irgendeinem Hintergedanken getan hatte, so war er plötzlich wieder verschwunden. Shirley jedoch warf ihr Buch in die Ecke und schlüpfte herunter in meine Arme.
    Wir benahmen uns wie ein Teenager-Liebespaar. Genauso nervös und aufgeregt. Plötzlich warf sich Shirley nach hinten. Ihre Augen waren geschlossen.
    Was auf mich genau die entgegengesetzte Wirkung hatte, die es haben sollte.
    »Schau, Shirley«, sagte ich rauh, »das ist eine unmögliche Situation.«
    Sie richtete sich wieder auf, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Bettkante.
    »Du weißt doch, was eine First Lady ist«, fuhr ich fort. »Sie ist ein Symbol, eine Göttin. Eine ganze Welt ist von ihr abhängig, liebt und verehrt sie und würde für sie sterben. Sie ist eine größere Herrscherin als je eine andere in der ganzen Geschichte der Menschheit.«
    »Lotrin muß sich eine neue First Lady suchen«, sagte sie unwillig. »Ich werde noch heute abdanken.«
    »Dazu ist es zu spät. Schon vor Wochen wurde auf der Erde bekanntgegeben, daß die First Lady von Lotrin Shirley Judson heißt und inzwischen dorthin unterwegs ist. Für die Erde ist das natürlich lange nicht so wichtig wie für Lotrin, aber die Wahrheit ist heraus. Sie läßt sich nicht vertuschen. Angenommen, du kehrst jetzt um. Früher oder später werden die Männer auf Lotrin davon erfahren. Irgendein anderes Mädchen macht sich auf den Weg – sie bleibt immer zweite Wahl. Sie ist nicht die wirkliche First Lady, nur ein Ersatz für einen Versager oder einen Feigling. Was für eine Chance hat sie dann wohl? Und angenommen, Terrakontrolle macht das Spiel mit und schickt Lotrin ein anderes Mädchen unter deinem Namen mit einer Erklärung für die Verzögerung. Sie weiß Bescheid. Sie müßte die beste Schauspielerin in der ganzen Galaxis sein, um die Täuschung ihr ganzes Leben lang aufrechterhalten zu können und sich nicht zu verplappern.«
    »Warum hast du daran nicht vorher gedacht?«
    »Ich habe es die ganze Zeit gewußt.«
    »Niemand kann mich zwingen, eine gute First Lady zu sein. Ich würde Lotrin ruinieren. Und ich würde es tun.«
    »Eine Welt ruinieren, nur weil du einmal deinen Willen nicht bekommen hast? Weil dich dein einmal gegebenes Wort jetzt hindert?«
    WIR waren natürlich beide nicht ganz fair zueinander. Wir drehten uns im Kreise, und schoben uns gegenseitig die Schuld an dem Geschehenen in die Schuhe. Aber wir taten es nicht voll zorniger Enttäuschung – wir wußten mit einer gewissen Hoffnungslosigkeit, daß das, was ich gesagt hatte, der Wahrheit entsprach, einer Wahrheit, von der es kein Entkommen gab.
    Das System, das Terrakontrolle bei der Kolonisation neuer Welten verfolgt, kann mit einer festgefügten Pyramide verglichen werden. Ihre Basis wurde von den eigentlichen Pionieren gebildet, den Männern also, die bei dem Spiel um Tod oder Ruhm, Armut oder unaussprechlichem Reichtum ihr Leben riskierten. Sie betreten als erste einen neuen Planeten und formen ihn um in eine Welt, auf der Menschen leben können. Mit der Zeit werden es mehr und mehr – Hunderte, dann Tausende. Aber darunter keine einzige Frau. Jeder weiß das. Jeder akzeptiert das.
    Jede neue Welt kann neues Lebensblut, kann aber auch einen Krebsschaden bedeuten. Falls dieser Krebs jemals herausoperiert werden muß, dann muß die Möglichkeit bestehen, das sauber und radikal zu tun. Und deshalb keine Frauen. Die Welt wird besiedelt, untersucht, erforscht, getestet, auf jede nur vorstellbare Weise auf Herz und Nieren geprüft. Die meisten Krankheiten, Allergien, Infektionen werden erkannt und besiegt. Schließlich sind es fünfhunderttausend Männer, eine Million.
    Und immer noch ist keine einzige Frau im Spiel. TK kontrolliert alle Raumschiffe, nicht nur den interstellaren Raumlinien-dienst – für keine Frau besteht die Möglichkeit, auf einer jungfräulichen Welt zu landen.
    Dann die First Lady. Der eigentliche Anfang. Anerkennung, Belohnung, Hoffnung, Zuversicht.
    Das ist die eine Seite.
    Die andere Seite kommt dann zum Vorschein, wenn die neue Welt sich als Krebsübel herausstellt. Aber dann kann die First

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