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Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Titel: Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karsten Kruschel
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legalen elektronischen Netz zu holen, in dem sie steckte. Markus war erleichtert. Die Furie, die er da eben für eine halbe Sekunde gesehen hatte, machte ihm Angst. Und er kommentierte freundlich alle Erkenntnisse Bonnies, selbst wenn sie ihm wenig zweckdienlich vorkamen. Dass die Gebrüder Sanderstorm Waisen waren, dass der Ältere unter merkwürdigen Umständen verschwunden war, dass Zusammenhänge zwischen dem Photek-Institut und der Goldenen Bruderschaft bestanden, mochte ja bedeutend sein, interessierte ihn jedoch nur schwach. Dass dieselbe Relais-Station, die Nachrichten vom Photek-Institut an die Goldenen weiterleitete, natürlich Kontakt zu den Weltenkreuzerwerften von Penta IV hatte, wunderte ihn nicht. Er war zum Sterben müde. Es war anstrengend, von den Toten zu erwachen. Das Gespinst aus Hinweisen und Spuren war zu fein und zu verworren.
    Erzähl mir was über die Dunkelwelten, dachte Markus, und wieso eine ehemalige Auswahlsoldatin mit den unbegreiflichen Leuten von Utragenorius Handel treiben konnte; wie kam sie nur an solche raffinierten Waffen, und wie genau sah der Draht aus, den Bonnie an allen Spürhunden des Flottenkommandos vorbei zu den sieben geheimnisvollen Welten da draußen hatte? Natürlich sagte er kein Wort. Zu heikel.
    Was Bonnie Wayss über den Verbleib von Jana Hakon herausfand, war ebenso kompliziert. Von Nr. 42 war sie entkommen, Bonnie hatte sie unter dem Namen Veruca Salt als Werftarbeiterin auf Die Neue Wohlfahrt vermittelt. Das war eine der Werften, die Penta IV umkreisten und auf denen man Weltenkreuzer baute. Auf dieser Station hatte Jana unter dem neuen Namen eine Zeitlang gearbeitet; und alles war gut gewesen, bis Bonnie unruhig geworden war. Irgendjemand hatte angefangen, sich über Gebühr für neue Gesichter zu interessieren. Dass es von Veruca Salt keine Porträtaufnahmen und keine genetischen Codes zur Identifikation gab, hatte einige Aktivitäten ausgelöst. Schnüffler waren tief in die Dateien von Die Neue Wohlfahrt eingedrungen, und es waren keine Allerweltsschnüffler. Es ging um hochentwickelte invasive Programme, die sich nur Leute mit viel Geld leisten konnten. Das Photek-Institut hatte viel Geld, und niemand wusste, woher es stammte. Bonnie hatte ein vereinbartes Warnsignal ausgelöst; und auf Die Neue Wohlfahrt war daraufhin die Hölle ausgebrochen.
    Die Werft war kein Ort idyllischer Ruhe. Viele Leute verbanden ihren Namen mit Nachrichten von unbegreiflich wütenden Auseinandersetzungen zwischen irgendwelchen Clans; die Werften galten allesamt als Orte rauer Umgangsformen. Ob das Chaos nun mit Jana zu tun hatte oder nicht, spielte keine Rolle: Die Werft war für längere Zeit gelähmt, für einige Tage war es sogar zweifelhaft, ob Die Neue Wohlfahrt den Zwischenfall überleben würde. Selbst wenn man den üblichen Effekt der Übertreibung abzog, blieb von den Berichten genug Schreckliches übrig. Ging man unvoreingenommen an all die Geschichten von einem total vernichteten Habitat heran, hätte man Jana für tot halten müssen. Nun ja: Es wäre dumm, Mitteilungen von Leuten zu glauben, die dafür bezahlt wurden, Fakten in reißerische Sprüche zu verwandeln.
    »Ich glaube es nicht«, sagte Bonnie Wayss wieder und wieder, »nicht wenn es um eine Galdani geht. Es mag Leute geben, die bei solchen Unfällen unter den Opfern sind. Diese Frau zählt nicht dazu. Die ist ungeeignet für die Rolle eines unbeteiligten Opfers.«
    Markus Hataka konnte nicht widersprechen.

17.
Jana Hakon • Transfer
    Wenn sie ganz ehrlich zu sich selbst war, musste sie zugeben, dass sie allmählich Spaß an der Sache fand. Mikko war ein ausgesprochen zärtlicher Mann, wenn man ihn erst einmal soweit hatte, dass er sich das selbst eingestand, und wenn es nur für ein paar Minuten war. Sie schlief mit ihm, als sei das die normalste Sache von der Welt. Sie spürte seinen kurzen breiten Schwanz in ihrem Innern. Sie registrierte jede seiner Bewegungen. Mikko keuchte und schwitzte, als er ihren Leib bearbeitete, und seine Stöße fielen immer kürzer aus, je mehr seine Erregung stieg. Ja‘ana K‘jonasoidt Hakon T‘Arastoydt hatte schnell gelernt, zwischen den verschiedenen Inkarnationen des kleinen, kräftigen Mannes zu unterscheiden. Sie konnte in aller Ruhe darüber nachdenken, während sie den Körper fickte, den sich diese verschiedenen Persönlichkeiten teilten.
    Da existierte der Macho, den er gegenüber den anderen Männern seines Kommandos zum Besten gab, ein herrischer und

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