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Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Titel: Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karsten Kruschel
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insbesondere seine blauen Augen, in denen die Düsternis eines verdunkelten Mondes leuchtete. Da kam Veruca Salt mit ihren wirren, lauten Befehlen genau richtig. Irgendwelche Aktivitäten waren willkommen, allemal besser, als sich diesen Irren oder sein Opfer länger anschauen zu müssen. Ein wildes Gerenne begann, alles ging drunter und drüber. Anfangs wurde der völlig wortlose Mikko noch von Veruca Salt mitgezogen, später übernahmen das andere. Ungeordnet und hektisch vollzog sich der Rückzug. Weil kein Ari mehr da war, benötigte man natürlich viel mehr als die besagten hundertachtzig Sekunden. Niemand wagte, danach zu fragen, was der letzte tödliche Wortwechsel zu bedeuten hatte. Wenn die Goldenen seit Jahren den besten Freund, den Bettgefährten und Vertrauten Mikkos in der Hand hatten, was bedeutete dann dieses Debakel? Wie viel Verrat war bei dieser Geschichte im Spiel? Und auf welcher Seite?
    Und schon kreisten da draußen die bedrohlichen Flugzeuge, mit eingeschalteten Suchscheinwerfern, obwohl es inzwischen wirklich hell genug war. Der Effekt war dramatischer so, und Jana wusste das zu würdigen. Der Morgenhimmel, blankgeputzt und blau, wirkte hinter den dunklen Silhouetten der Flugmaschinen und den stechenden Strahlen der Lichtwerfer blass und gegenstandslos. Die übermenschlich verstärkten Sprüche, die aus dem Himmel herabschallten, machten das Chaos komplett. Veruca Salt verpasste den Augenblick, in dem es ungemütlich wurde. Irgendwie und irgendwann fing man an, aufeinander zu schießen. Die Flugzeuge wichen tänzerisch elegant den Attacken vom Boden aus. Die offenbar automatisierten Bewegungen mussten die Besatzungen heftig durchrütteln. So mancher Schuss aus Energiewaffen traf und fräste Metallsplitter aus den Panzerungen der Flugzeuge. Die Antwort vom Himmel ließ nicht lange auf sich warten, leuchtende Pakete gebündelter Energie wurden herabgespuckt. Die Trefferquote war nicht sonderlich hoch, und zwar auf beiden Seiten. Veruca Salt beschloss, dass jetzt der richtige Augenblick war.
    Kurze Zeit später sahen die fliehenden Truppen der Sebafell einen gleißenden Feuerball dort, wo eben die Freundin des Chefs gewesen war. Eine Druckwelle fegte Erde, Gestein und Gebüsch beiseite und ließ sogar den Transporter auf seinen stabilen Stützen schwanken; zwei der drei fliegenden Maschinen bekamen ihren Teil der Explosionsenergie ebenso ab. Eine setzte zwei kleine federweiße Fallschirme in den Morgenhimmel und bohrte sich ungesteuert in einen Berg; die andere legte eine saubere Notlandung hin und sägte sich dabei trümmerverspritzend durch die Landschaft.
    Da war der Transporter schon verschlossen und schoss mit einem halsbrecherischen Notstart in die Höhe. Irgendjemand wollte absolut kein Risiko mehr eingehen und aktivierte kurz nach dem Abheben den Hauptantrieb; ein Manöver, das ordentliche Flottenkommando-Transporter schlicht verweigert hätten. Man ging nicht auf überlichtschnelle Geschwindigkeiten, wenn man sich in der Nähe eines Planeten befand. Viel zu riskant. Fahrzeuge des Flottenkommandos taten so was nicht. Mikko hatte dafür gesorgt, dass er vor solchem Ungehorsam sicher sein konnte. Das dezimierte Team der Sebafell verließ die Universitätswelt unter Verletzung von allerlei Vorschriften, mit Donnergetöse und grellen Lichterscheinungen. Eine merkwürdig geformte Wolke am klaren Morgenhimmel blieb als einzige Spur zurück.
    Veruca Salt rappelte sich unter Erde und Steinen hervor; die Detonation der Energiewaffe hätte sie beinahe erwischt. T‘Arastoydt konnte wirklich schnell sein, und vor der auf Selbstvernichtung eingestellten Waffe war sie so rasch weggelaufen wie nie in ihrem Leben. Für die Verhältnisse der normalen Menschen hätte sie vermutlich einen Rekord aufgestellt, aber Jana war nicht an solchen Vergleichen interessiert. Die schiere Wucht hinter der Explosion war überraschend gewesen. Mikko musste eine frisch aufgeladene Waffe benutzt haben, um Ari in Stücke zu schießen.
    Veruca Salt stand auf und klopfte sich den Staub aus der Kleidung. Obwohl sie sich genau im richtigen Augenblick zu Boden geworfen hatte, gesteuert von der fehlerlosen Uhr im Geist K‘jonasoidts, war sie von herumfliegenden Steinen getroffen worden. Da waren ein paar Prellungen auf ihren Schultern und einige Schnitte am Hals, die würden in den nächsten Minuten verheilen. Nichts Schlimmes. In ihrem Leib kündigte sich der große Hunger an, den solche sportlichen Höchstleistungen und

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