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Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Titel: Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karsten Kruschel
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Räuberpistolen gehört, manche davon hatten mit Utragenorius und den unheimlichen Raumschiff-Wesen zu tun. Sie hatte diesen Geschichten keine große Aufmerksamkeit geschenkt, und aus diesem Grunde waren sie der Aufmerksamkeit K‘jonasoidts entgangen. Jetzt konnte K‘jonasoidt die mageren Fakten der Datenbanken mit den blumig ausgeschmückten Sagen aus den Erinnerungen Veruca Salts vergleichen, und das Ergebnis war niederschmetternd: Es passte zusammen. Utragenorianische Raumfahrzeuge waren gefährlich. Sie konnten denken. Die Mütter – und vielleicht nicht einmal sie – mochten wissen, was diesem Schiff einfallen würde.
    In diesem Fall könnte es besonders wertvoll sein, was Henning Lucas ihr verraten hatte, ganz zu schweigen von den Datenträgern, die sie aus seinem Haus hatte mitgehen lassen. Jana wollte sich nicht ausmalen, was dieses seltsame Schiff alles anstellen konnte. Vor allem kam es ihr darauf an, dass die Welten erfuhren, was sie wusste. Und was in den Dateien des Bürokraten steckte. Sie musste das alles veröffentlichen. Die Experimente der Goldenen Bruderschaft. Die wahre Natur der Galdäa. Die Verstrickung des Flottenkommandos. Die Namen der Kontaktpersonen auf Atibon Legba. Alles.
    Veruca Salt wühlte in der Tasche aus totem Tier herum und breitete ihre Beute aus. Natürlich hatte sie nicht daran gedacht, für jedes der verschiedenen Speichermedien ein entsprechendes Abspielgerät im Haus von Lucas zu suchen. Nun hatte sie den Salat. Die Zutaten bestanden aus kleinen silberglitzernden Scheiben, lasercodierten Bildzylindern, einigen handgroßen Tanks mit Biomodulen und mehreren Typen von Kristallen. Letztere waren die teuerste und effektivste Art, große Datenmengen platzsparend und sicher zu archivieren. Sie starrte ratlos auf das Sammelsurium, als die Pilgernder Joker sich mit launigem Tonfall meldete.
    »Falls es mit dem Zeugs ein Problem geben sollte: Ich hätte da den einen oder anderen Lösungsvorschlag.«
    Veruca Salt blickt auf. »Ja?«
    »Wenn es um die Totalvernichtung gefährlicher Unterlagen geht, bietet sich eine Annihilation an. Da bleiben garantiert keinerlei Spuren von Information zurück.« Das gesichtsähnliche Ding hinter der halb durchsichtigen Wand zog sich in die Breite, wollte wohl ein Grinsen andeuten. »Dieses Verfahren zog Henning Lucas allen anderen Verfahren der Löschung vor.«
    »Das ist es nicht, was ich wünsche«, sagte Jana vorsichtig. Mit Annihilation meinte das vergnügte Raumfahrzeug wahrscheinlich eine Materie-Antimaterie-Reaktion; allein bei dem Gedanken an eine so gefährliche Technik drohte Ja‘ana durchzudrehen. Sie zwang ihre Stimme zur Ruhe und dankte den Schwestern dafür, dass sie das konnte. »Es geht eher um das direkte Gegenteil. Diese Informationen sollen nicht nur erhalten bleiben, sondern möglichst breit zugänglich veröffentlicht werden. Allgemein zugänglich, meine ich.«
    Farbiges Licht huschte verwundert durch den Raum, ehe der Zweisamkeitsgenerator antwortete. »Auch das ist kein Problem«, sagte er. »Ich empfehle eine direkte Einspeisung ins Netz. Ist allerdings nicht mehr rückgängig zu machen.«
    »Darauf kommt es an«, sagte Jana.
    Pastellfarbene Manipulatoren surrten aus den Konsolen, ergriffen den Datenkram Stück für Stück und stopften die verschiedenen Dinge in verschiedene Öffnungen, die sich auftaten. Die Pilgernder Joker war bestens ausgestattet; Jana wollte nicht darüber nachdenken, wie die Technik des Flottenkommandos in ein Schiff geraten war, das von Utragenorius stammte. Die Schöpfer dieses Raumfahrzeugs, irgendwo auf einer der Dunkelwelten, waren gründlich gewesen.
    »Soll ich mit der Übermittlung beginnen?«, fragte das Schiff.
    »Ja. Natürlich. So schnell es geht. An soviele Adressaten wie nur möglich. Und wiederholen. Es kommt darauf an, dass die Daten weit gestreut verbreitet werden.«
    Einige Sekunden lang herrschte Stille, ehe die Stimme der Pilgernder Joker wieder ertönte.
    »Die Übertragungen laufen. Laufen gut. Es flutscht nur so. Eine Frage nur ... Sie haben mir nicht verboten, den Inhalt der Dateien zur Kenntnis zu nehmen.«
    »Das habe ich nicht.« Ja‘ana K‘jonasoidt Hakon T‘Arastoydt spürte, wie Krallen der Panik an ihrer Gleichmut kratzten.
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass all dies einen schönen Aufruhr verursachen wird?«
    Jana grinste erleichtert.
    »Genau das soll es.«
    »Na, dann hätte ich einen Vorschlag: Schicken wir das Ganze unverschlüsselt nach Atibon Legba. Da gibt

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