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Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Titel: Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karsten Kruschel
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versucht hatte, es ihm zu erklären. Und er wollte nicht dauernd an Tasso denken müssen. Nicht hier, wo er noch viel weniger an den Tod seines Bruders glauben konnte.
    »Wir kannten natürlich die Konstruktion dieser Schiffe von der Station«, erzählte Ginsburg, »ganz normaler Standard, und wir legten mit gezielten Störsignalen ihre Energieversorgung lahm. Das klappte für einige Minuten, und die reichten völlig aus, unsere eigenen Boote zu starten. Die A-Kreuzer haben Katapultschächte ...«
    »Damit bin ich mal selbst gestartet, durch so einen Schacht hindurch.«
    Michael hatte lebhafte Erinnerungen an dieses Erlebnis, zumal es einer der letzten Momente gewesen war, die er mit seinem großen Bruder zusammen verbracht hatte. Einen Tag später war die Ajax gestartet. Hätte er damals geahnt, dass er Tasso niemals wiedersehen würde ... Sie waren allerlei alberne Manöver geflogen, enge Spiralen im leeren Raum und Loopings über simulierten Planetenoberflächen. Tasso hatte jedes Mal gelacht, wenn der Schiffsrechner des kleinen Bootes vor allzu riskanten Operationen gewarnt hatte. In genau so einem Boot war Tasso später spurlos verschwunden.
    »Ich kenne diese Katapulte«, sagte Michael nur; was gingen einen Ginsburg seine Erinnerungen an.
    »Verstehe. Nun, das Kräfteverhältnis betrug drei zu eins zu unseren Gunsten, nachdem wir erst einmal ausgebootet waren, und wir boten ihnen an aufzugeben. Ein faires Angebot; sie sollten nur ihre Maschinen landen und sich von ihnen weit genug entfernen, ehe wir sie zerstören würden. Sie antworteten nicht einmal darauf. Sie schossen einen von uns ab, und es gab einen kurzen Kampf. Zwei ihrer Schiffe entkamen auf den Planeten, den Rest mussten wir zerstören.«
    Die Stimme von Alex Ginsburg zeigte keinerlei Bedauern.
    »Bei dieser Aktion war ich nicht eingesetzt, ich hatte Bereitschaft und habe es verfolgt. Kein schöner Anblick.«
    Michael wusste spätestens in diesem Augenblick, dass Alex Ginsburg log wie gedruckt. Raumkämpfe aus der Entfernung zu beobachten, war nicht schrecklich, und es belastete den Zuschauer nicht mit gewalttätigen Bildern. Tasso hatte ihm – verbotenerweise – diverse Aufzeichnungen vorgeführt. Irgendwelches geheime Zeug aus den Archiven des Flottenkommandos. Entweder sah man überhaupt nichts, weil alles viel zu weit weg oder viel zu schnell geschah, oder die lautlosen Explosionen getroffener Fusionsöfen spielten sich in grandioser, farbenprächtiger Schönheit ab. Aufleuchtende und verglühende Sterne, verlöschende Funken. Kein schöner Anblick, ha! Ginsburg hatte beschlossen, seinen Gesprächspartner nicht sonderlich ernst zu nehmen. Michael schöpfte Hoffnung, dass dem Mann vielleicht doch die eine oder andere Information herausrutschen würde.
    »Nach der Liquidierung der planetaren Flotte«, setzte Ginsburg seine Erzählung fort, »konnten wir die Landungsschiffe ausschleusen, und die gesamte fliegende Brigade schwärmte aus. Fliegende Brigade nennen wir alle Boote, Landungsschiffe, Gleiter und so weiter, eben diese kleinen Raumfahrzeuge, die ein Weltenkreuzer mitführt und die für Landungsoperationen verwendet werden.«
    »Und die wurden in Ruhe gelassen?«, fragte Michael.
    »Das hätte so sein sollen, die Raumschiffe der Station hatten wir schließlich zerstört. Bis auf diese zwei. Unsere Leute wussten allerdings nicht, dass die Planetenbewohner da unten inzwischen selbst angefangen hatten, Raumfahrzeuge zu bauen. Das hatten unsere Zentralier zwar für vollkommen ausgeschlossen gehalten, aber sie hatten halt gründlich daneben gelegen.« Alex Ginsburg lächelte selbstgefällig. »Kleine, wendige Dinger waren das, die da starteten und wie die Teufel auf unsere Einheiten losgingen. Echtes Teufelszeug. Sie hätten uns ernsthaft in Bedrängnis gebracht, wenn es mehr gewesen wären. Aber es waren nur einige Dutzend. Und sie waren schlecht verteilt – die meisten von ihnen griffen die Armorica an, die zu diesem Zeitpunkt ohne Schutzfeld flog. Keine gute Idee, einen Weltenkreuzer direkt anzugreifen. Fanden die Zentralier auch, und man setzte die schiffseigene Abwehr ein.«
    »Und? Wurde die Armorica beschädigt?«
    »Wo denken Sie hin – bestenfalls wurde die Panzerung ein bisschen angekratzt. So ohne weiteres ist derartigen Riesen nicht beizukommen. Bei der enormen Masse kommt es schließlich auf ein paar tausend Tonnen für eine richtig feste Schale nicht mehr an. Auf der Gegenseite sah es anders aus. Wo die schiffseigene Abwehr eines

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