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Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Titel: Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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schon angedeutet hast. Und sowieso ...«
    »Sowieso was? «
    »Hugh meinte, ich müsste schon genug ertragen. Er wollte nicht, dass man mich mit in den Dreck zog. Und er wollte auch nicht, dass man Rorys Namen mit seinem in Verbindung bringen könnte, falls es zum Äußersten kommt. Als würde das noch eine Rolle spielen!« Wieder schossen ihr Tränen in die Augen. »Als ob das noch wichtig ist, verdammt noch mal!«
    Ich ließ ihr Zeit, sich die Augen mit einem Taschentuch abzuwischen. »Was ist mit den Drogen? Wusstest du von dem Heroin?«
    »Klar. Aber Hugh kam nach und nach los von dem elenden Zeug. Bei ihm hatte es auch gar keine richtige Wirkung. Nicht so wie der Alkohol in der Zeit, als er so viel trank. Wenn er sich einen Schuss setzte, machte ihn das sanft wie ein Lamm.«
    »Also hattest du nie Angst, Rory mit ihm allein zu lassen, allein mit einem ...«
    » Junkie? Willst du darauf hinaus? Nein. So war das nicht, niemals.«
    »Fiona, hast du eine Ahnung, wer ihm das Zeug gegeben hat? Wer der Dealer war?«
    »Natürlich, das wusste doch jeder hier.«
    Mir war klar, welchen Namen sie nennen würde.
    »Gerrit Slattery.«
    Ich verließ die Wohnung und machte mich auf den Rückweg zu Sams Kanzlei, versunken in eine endlose Tirade aus Wäre doch nur und Hätte ich doch nur. Doch schon Shakespeares König Lear hatte am eigenen Leib erfahren müssen, dass darin die Vorstufe zum Wahnsinn lag. Sobald wir im Leben bestimmte Wegpunkte erreichen und dort Entscheidungen treffen, bleibt uns die Rückkehr zu gewissen Zeiten, Orten und Menschen verwehrt. Wir schlagen gegensätzliche Pfade ein und verändern uns dabei. Zwar verleiht der Abstand Objektivität, aber er verzerrt auch die Wahrnehmung. Und schließlich ist es vorbei. Umkehren ist unmöglich.
    Der 17-jährige Junge in mir würde nie über die junge Fiona hinwegkommen. Doch die 34-jährige Frau war nicht die Antwort auf die Fragen, die ich ans Leben stellte. Gab es überhaupt jemanden, der die richtigen Antworten parat hatte? Mir war klar, dass ich das Gefühl der Entwurzelung mit vielen Menschen teilte. Bei vielen von uns hatte der Krieg ein großes Loch gerissen. Wenn wir auf die Zeit vor 1939 zurückblicken, kommt sie uns beinahe unwirklich vor. Als betrachteten wir England von Frankreich aus. Die Männer kehrten zu Fremden zurück – zu Kindern, die Angst vor ihnen hatten, weil sie ihre Väter noch nie gesehen hatten.
    Wenn ein Mann fünf Jahre lang in einem Krieg kämpft, verändert das seine Perspektive auf die eigene Existenz. Die Erfahrung härtet ihn ab oder macht ihn völlig kaputt. Wie sollen die Soldaten, wenn sie zu ihren Frauen oder Geliebten nach Hause kommen, ihre nächtlichen Ängste und die täglich wachsende Verzweiflung erklären? Wie sollen sie darüber reden? Sie und ihre engsten Vertrauten sprechen unterschiedliche Sprachen, bei denen jeder Versuch der Übersetzung zum Scheitern verdammt ist. Ich war froh, dass ich niemanden hatte, den ich damit belasten musste.
    Verhielt ich mich deshalb unfair gegenüber Fiona? Unfair gegenüber uns beiden?
    Ich fand kaum noch eine Spur von dem Mädchen, das ich früher kannte. Aber auf ihre Weise hatte Fiona schlimmere Kriege ausgefochten als viele Soldaten. Wer war ich, irgendjemanden zu verurteilen, der immer noch irgendwie funktionierte und sich nicht hatte unterkriegen lassen, obwohl er in einem Slum lebte und alles, was er liebte, verloren hatte? Aufgrund unserer Vergangenheit schuldeten wir uns ein Mindestmaß an gegenseitiger Freundlichkeit. Vielleicht würde ich, wenn die Sache ausgestanden war, Fiona an einem freien Tag irgendwo zu Torte und warmen Scones einladen.
    Meine zweite Erkenntnis nach diesem Besuch lautete, dass alle Spuren zu den Slatterys führten. Aber wie zum Teufel sollte ich an sie herankommen? Natürlich konnte ich einfach zu ihrem großen Haus in Bearsden gehen und ihnen die Tür eintreten, allerdings hielten sie vermutlich glühend heißes Öl auf ihren Dachzinnen bereit, um Einbrecher abzuwehren.
    Und selbst wenn sie mich hereinließen, würden sie mir wohl kaum ihre dunklen Herzen öffnen, um ihre zahllosen Sünden zu bekennen. Sie wussten, dass ich ihnen keine Absolution erteilen würde.
    Selbstverständlich konnte ich auch meine Suche in den Pubs fortsetzen und warten, bis ich auf die beiden Gangster stieß, die mich den Fischen zum Fraß vorgeworfen hatten. Das erschien mir ausgesprochen verlockend, immerhin hatte ich noch ein, zwei Rechnungen mit ihnen zu begleichen. Und

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