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Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Titel: Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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irgendwann doch noch erwischen und ich einen gewaltsamen Tod sterben würde. Doch der Überlebensinstinkt ist tief verankert. Mittlerweile hielt ich nicht mehr viel von derart fatalistischem Geschwafel. Ich wollte am Leben bleiben. Deshalb konnte ich Hughs stoischen Gleichmut nicht unkommentiert hinnehmen.
    »Red keinen Quatsch, Shug! Genauso gut könntest du sagen, du wärst besser gar nicht erst geboren worden.«
    »Das trifft’s sogar noch besser, Alter.«
    Plötzlich kam ein Wärter herüber und flüsterte Sam etwas ins Ohr. Sie wandte sich Hugh und mir zu. »Gerade ist weiterer Besuch für Sie gekommen, Hugh. Wir müssen leider gehen.«
    Nach kurzem Überlegen war mir klar, wer das sein musste. Deshalb stand ich auf, streckte Hugh trotz der Verwarnung des Wärters die Hand entgegen und griff nach seinen Klauen. Er bemühte sich um ein Lächeln. »Na ja, bald werden wir ja wissen, wer von uns beiden richtig liegt, du Protestantensau.« Er hob die Augen zur Decke.
    »Ich hoffe, du, Shug.«
    »Nee, tust du nicht. Wie würdest du als unverbesserlicher Ketzer sonst dastehen?«
    Hugh hielt sich tapfer. Wir wussten beide, dass man ihn in nicht geweihter Erde an der Mauer vor Trakt D begraben würde. Der Gedanke daran, dass er keine angemessene katholische Bestattung erhalten würde, und was das im Jenseits bedeutete, musste für ihn unerträglich sein. Und nicht nur das; auch die Gewissheit, dass sein persönlicher Seelsorger in seiner letzten Stunde nicht bei ihm sein würde. Und falls es im Himmel gerecht zuging, würde er wohl auch nicht auf der anderen Seite warten, um ihn willkommen zu heißen. Ich hoffte, dass man seine Morphiumdosis heute Abend mindestens verdoppelte.
    Er blieb sitzen, als Sam und ich ihn verließen, winkte uns aber noch einmal zu, als wir an der Tür angelangt waren. Als Antwort streckte ich den Daumen hoch.
    Draußen im Warteraum stand Fiona, die sich für diesen Abschiedsbesuch so gut wie möglich zurechtgemacht hatte. Ihr Strubbelkopf wurde von einem Haarreif gebändigt, wirkte besser geschnitten und glänzte. Sie hatte auch Make-up aufgelegt und ihre Lippen in schönem Rot nachgezogen. Der Mantel sah neu aus, war ihr aber zu weit. Hatte sie sich den ausgeborgt? Sie hielt eine schwarze Handtasche umklammert. In den Augen schimmerten nicht geweinte Tränen. Auf weitere schlimme Neuigkeiten gefasst, hob sie den Kopf, als wir eintraten, und sah dabei umwerfend aus.
    »Hallo Fiona.«
    »Hallo Douglas. Wie geht es ihm?«
    »Besser als uns. Und es wird ihm noch besser gehen, wenn er dich sieht, Fiona.«
    Sie nickte. »Ich musste einfach kommen.«
    »Mrs. Hutchinson? Wir sind mit dem Wagen hier«, sagte Sam. »Wir können gern warten und Sie dann mitnehmen.«
    Fiona schüttelte den Kopf. »Nein, ist nicht nötig, aber danke für das Angebot. Fahren Sie nur.«
    Sie straffte die Schultern und setzte ein Lächeln auf, während der Wärter ihr die Tür aufhielt. Als Hugh sie erkannte, rappelte er sich mühsam auf. Dann schloss sich die Tür hinter Fiona.
    Sam bat mich, auf der Rückfahrt das Steuer zu übernehmen.
    »Werden Sie bis morgen bleiben, Douglas?«, fragte sie.
    Douglas statt Brodie?
    Über die Rückkehr nach London hatte ich noch gar nicht nachgedacht, nicht nachdenken wollen. Denn das hätte ja bedeutet hinzunehmen, dass wir verloren hatten und Hugh am Galgen baumeln würde. So weit war ich noch nicht.
    »Selbstverständlich«, erwiderte ich. »Aber danach muss ich wohl zurück nach London. Mal nachsehen, ob ich meinen Job noch habe.« Das sagte ich zwar in scherzhaftem Ton, aber im Grunde meinte ich es ernst. Immerhin war ich einen ganzen Monat fort gewesen und würde um neue Aufträge kämpfen müssen. Mein schwer geprüfter Redakteur weigerte sich mittlerweile, meine Anrufe entgegenzunehmen. Und natürlich tendierte die Chance auf eine Festanstellung gen Null. Ich hatte die Sache gründlich vermasselt.
    Bei unserer Mahlzeit herrschte eine Stimmung wie beim letzten Abendmahl. Da Sam die in fettiges Zeitungspapier gehüllten Fish and Chips mittlerweile mehr als satthatte, kochte sie für uns. Es gab ein ziemlich zähes Hühnchen mit Gemüse. Keiner von uns aß mit sonderlichem Appetit. Wir waren mehr damit beschäftigt, die Brocken auf dem Teller herumzuschieben, als die beladene Gabel zum Mund zu führen. Nach den Tagen der Abstinenz gönnten wir uns beide einige Gläser Single Malt – Glenlivet, der nach Heide schmeckte und sanft und weich auf der Zunge lag. Dieser wunderbare Geschmack

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