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Galgentochter

Galgentochter

Titel: Galgentochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ines Thorn
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Gulden könnt ihr sie die ganze Nacht lang haben.»
    Der Mann hob die Hand. «Einen Gulden», sagte er.
    Die anderen Männer und die Huren sahen sich nach ihm um, wurden plötzlich still, bis ein anderer schrie: «Einen Gulden und zwanzig Heller.»
    Da stand der Mann auf, nestelte die Geldkatze vom Gürtel, warf einen Gulden und einen halben auf den Tisch und sagte: «Schluss jetzt. Ich kaufe das Kind.»
    Die Hurenwirtin musterte rasch die übrige Kundschaft, sah in zugesperrte Gesichter, sah, wie die anderen Huren sich schon verteilt hatten. Sie stieg eilig vom Schemel, nahm das Mädchen im Nacken und führte sie dem Mann zu: «Da habt Ihr sie. Ihr werdet sehen, ein gutes Geschäft.»
    Das Mädchen sah sich um, suchte die Mutter. Die stand ganz hinten, mit blassem Gesicht, knetete das Kleid zwischen ihren Fingern. Als der Blick des Mädchens auf sie fiel, drehte sie sich um und lief in die Küche.
    Das Mädchen bedeckte die bloßen Brüste mit den Armen,stand mit gesenktem Kopf vor dem Mann. Der griff nach ihrer Hand. «Welche Kammer?», fragte er.
    Die Hurenwirtin wies mit dem Daumen nach oben. «Gleich links neben der Treppe.»
    «Ist die Kammer gefegt, das Laken sauber, ein Zuber mit Wasser darinnen?»
    «Alles, wie Ihr es wünscht.»
    «Gut. Dann komm!» Der Mann sprach freundlich zu dem Mädchen, das sich noch immer nicht rührte.
    Die Hurenmeisterin gab ihr einen Schubs, sodass sie über ihre hölzernen Beine stolperte, doch die Hand des Mannes hielt sie fest. «Komm!»
    Sie ließ sich die Stiege emporziehen, in die Kammer schieben und auf das Bett stoßen. Da lag sie, die Blicke zur Decke gerichtet, und bewegte lautlos die Lippen.
    Der Mann lachte. «Betest du?», fragte er und kam näher heran, las von ihren Lippen. «Du singst ja. Ein Kinderlied, wenn ich mich nicht irre.»
    Das Mädchen sang lautlos weiter, ohne sich zu bewegen.
    Der Mann öffnete ihr Kleid, bekam es nicht von der steifen Gestalt, zog schließlich seinen Dolch aus dem Stiefel und zerschnitt den Stoff. Eine Hand legte er ihr unters Kinn, mit der anderen strich er ihr über die Wange.
    «Zeig deine Zähne!»
    Sein Daumen drang zwischen ihre Lippen, fuhr über die Zahnreihen, glitt dann mit leichtem Druck über ihren Hals, die Brüste, verrieb die rote Paste auf den Knospen, die die Mutter daraufgeschmiert hatte.
    «Ekelhaft!», sagte der Mann und schüttelte den Kopf. Das Mädchen wusste nicht, was er meinte, hörte ihn kaum, stierte an die Decke und sang.
    Als der Mann ihre Brüste liebkoste, drückte, presste,quetschte, sang sie ein kleines bisschen lauter. Der Mann verzog das Gesicht, doch er sagte nichts.
    Jetzt begann das Mädchen plötzlich etwas zu fühlen. Seine Hände. Hart waren sie und rau. Kalt wie Brunnenwasser. Sie glaubte, ihre Haut würde aufgerissen von diesen Händen, glaubte, er streiche mit groben Brettern über ihren Bauch. Sie drehte sich, wollte weg von dieser Kälte und Härte, doch er hielt sie fest.
    «Bist nicht so willig wie die anderen, mein Täubchen», sagte er. «Gefällst mir umso besser. Bezwingen werd ich dich doch.»
    Das Mädchen sang ein bisschen lauter, den Blick an die Decke gerichtet. Sie wünschte sich zurück in ihre Starre, doch es gelang nicht.
    Nun drang das Kalte und Harte zwischen ihre Schenkel, drückte sie auseinander, ein Daumen fuhr über ihre Scham. Sie begann zu zittern. Ihr war so kalt.
    Der Mann lachte. «Kannst es wohl nicht erwarten, was? Zitterst ja schon.»
    Da verstummte sie, ließ das Kinderlied sterben in sich und wurde zu Eis.
    Der Mann ließ ab von ihr, löste den Gürtel, zerrte an seiner Hose, zog sie aus und warf sie in eine Ecke, die Bruche hinterher.
    «Schau her!», forderte der Mann, doch sie hörte nichts. Unter dem Eis war nichts zu hören. Da griff er nach ihrem Kinn und drehte ihren Kopf. Sie sah das, was die Huren «Schwanz» nannten. Sie hatte solche Schwänze schon gesehen. Hatte gesehen, wie sie sich im Mondlicht in die Mutter bohrten.
    Der Mann führte seinen Schwanz an ihren Mund, fuhr damit über ihre Lippen, die sie fest zusammenpresste.
    Dann drückte er ihre Schenkel auseinander. So weit, dass es wehgetan hätte, wäre sie nicht aus Eis.
    Er kroch dazwischen, nahm den Schwanz in eine Hand, rieb ihn, bis er wie ein Ast aus seinen Händen ragte. Ein starker Ast, den er zu ihrem Schoß führte, hineinstieß.
    Das spürte sie unter dem Eis, da stieß jemand gegen ihr Inneres und wollte durch ein Tor, wo keines war. Weh tat das. Sie keuchte und fühlte das Eis

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