Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission
Nicht-Symirusen leicht zu deuten.
»Heute Nachmittag treffen meine Gemahlin und drei Mitglieder meines Kabinetts ein. Sobald sie hier sind, lassen Sie es mich wissen.«
»Ich werde sie im besten Hotel des MediCentres unterbringen lassen«, beeilte sich Ttojj zu sagen.
»Natürlich werden Sie das«, Sseggi nickte. »Und zwar in Zimmern, die ich Ihnen persönlich nennen werde, wenn sie angekommen sind.«
Clou grinste schadenfroh. Sollte Ttojj vorgehabt haben, Wanzen oder Bomben im Hotel zu installieren, musste er unter diesen Umständen ausnahmslos jedes Zimmer präparieren, und das dürfte in der Kürze der Zeit nicht machbar sein.
»Miss Branigunn, Mister Gallagher, mit Ihnen beiden würde ich mich jetzt gerne unterhalten«, fuhr der Kaiser fort. »Kommen Sie mit, Nnallne?«
»Sehr wohl, Majestät.«
»Mister Cartier, ich würde mir gerne noch einmal Ihre Leber ansehen«, sagte Ttojj und stand abrupt auf.
Cartier salutierte den anderen lässig und schlurfte dem kleinen, dicken Symirusen nach.
Clou und Debi folgten dem Kaiser und dem Botschafter in den Garten des Gebäudes.
»Nnallne hat Ihnen sicher schon erzählt, welche historische Bedeutung Bulsia für uns hat«, sagte Sseggi.
»Ja«, sagten Nnallne und Clou gleichzeitig.
Sseggi legte den Kopf schief.
»Dann wissen Sie auch, warum wir daran interessiert sind, Trellbe gegen Bulsia zu tauschen.«
»Weil Ihr noch nicht entsprechend der symirusischen Tradition gekrönt werden konntet«, stellte Clou nüchtern fest.
»Richtig. Leider.«
»Wir haben beide Planeten untersucht. Tor– äh, Bulsia ist bestenfalls durchschnittlich mit Bodenschätzen begütert, Trellbe ist im Vergleich dazu eine Schatzkammer«, sagte Debi, die sich bei Clou eingehakt hatte. »Wir müssen lediglich die Verantwortlichen in der Republik Terra davon überzeugen, dass das Tauschangebot ohne einen Hintergedanken erfolgt.«
»Einen militärischen Hintergedanken«, präzisierte Clou.
»Vielleicht würde es helfen, wenn ich Ihren Vorgesetzten persönlich mein Wort gebe, dass ich aus Bulsia keinen Flottenstützpunkt machen werde, sondern es mir einzig und allein um die historische Krönungsstätte geht«, schlug Sseggi vor.
»Ihr wollt auf die Erde?« Nnallnes Kopf ruckte alarmiert herum.
»Ich denke, es wird genügen, Mister Gallaghers Vorgesetzten auf Kademes Major mein Anliegen vorzutragen.« Er sah Clou fragend an. »Ist Ihr Schiff startklar?«
»Ja, aber –«
»Ihr wollt jetzt fliegen?« platzte Nnallne heraus. »Die Kaiserin und die Minister sind noch nicht mal eingetroffen! Doktor Ttojj wird außer sich sein, wenn er das erfährt. Die Hotelzimmer –«
»Die Kaiserin weiß, welche Zimmer sie zu nehmen hat, keine Sorge. Wir verwenden auf unseren Reisen einen sicheren Code. Sie weiß, welche Zimmernummer heute dran ist. Was den Wirtschaftsminister und seinen Stab angeht, er wird sicher begeistert sein, die Exportchancen des Überlichtantriebs mit Mister Cartier zu erörtern. Ich werde hier nicht mehr gebraucht.« Sseggi zwinkerte Debi zu. »Immer in Bewegung bleiben, nicht wahr?«
»Das Prinzip ist gewiss nicht verkehrt«, beeilte sich Clou zu sagen. »Aber die Räumlichkeiten an Bord meines Schiffes sind recht beengt. Ich bezweifle, dass die Reise komfortabel werden wird. Wir sind nicht auf Passagiere eingerichtet.«
Sseggi grinste breit. »Ich probiere gerne neue Sachen aus, Mister Gallagher. Sie legen mir einen Schlafsack in den Laderaum und geben mir was zu lesen, mehr will ich gar nicht. Je weniger ich auffalle, desto besser.«
*
Die Tür flog auf, und Doktor Ttojj stürmte herein. Kerachera schreckte hoch.
»Der Kaiser ist schon da«, rief der Symiruse und warf dem Drobarianer einen graugrünen, dick gepolsterten Briefumschlag zu.
»Und?«
Kerachera zog die beiden Unterarmblaster aus dem Umschlag und schnallte sie an. »Was hat das mit mir zu tun?«
»Der Kaiser bleibt nur selten länger an einem Ort. Ich rechne damit, dass er das MediCentre wieder verlässt, sobald die Kaiserin und der Wirtschaftsminister hier sind.«
»Und?«
Ttojj wedelte aufgeregt mit den Armen.
»Wenn der Kaiser Gallagher alles gesagt hat, was er wissen muss, werden der Söldner und seine Freundin sich sofort auf den Rückweg nach Kademes Major machen. Sie müssen Gallagher erwischen, solange er noch hier ist, oder wollen Sie ihm den ganzen Weg nachreisen?«
»Nein, nicht unbedingt.« Kerachera lächelte grimmig. Er stand vorsichtig auf und hatte das Gefühl, dabei in der Mitte
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