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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Soldat sah ihn mit schreckgeweiteten Augen an.
    »Sie sollten vielleicht andere Leute erst ausreden lassen, ehe Sie sich ein Urteil bilden, Mister Elmstroem.« Nnallne war nicht einmal außer Atem. »Sie haben auf symirusischem Boden einem hohen Würdenträger des Kaisers niedere Beweggründe unterstellt und ihn mit der Waffe bedroht. Nur die anstehende Krönung hält mich davon zurück, jetzt und hier Blut zu vergießen.«
    Clou reichte Nnallne die Hand. »Lassen Sie es gut sein, Botschafter. Ich denke, Elmstroem hat fürs Erste genug.«
    »Ich will noch eins klarstellen«, fauchte Nnallne, als er flink wieder auf die Füße sprang. »Der Kaiser hat nicht gehofft, dieses Archiv zu finden, er hat es befürchtet. Er verabscheut Waffen – vor allem solche, wie sie hier damals angewendet worden sind. Allerdings sehen einzelne Elemente unserer Opposition die Sache leider anders. Wenn diese Waffen in die falschen Hände gerieten …«
    »Das lässt sich verhindern«, sagte Clou trocken.
    »Ja. Daran habe ich auch schon gedacht.« Nnallne zeigte auf Elmstroem und Alvarez. »Schaffen Sie Ihre Verletzten hier weg, Sergeant Sverd, und vernichten Sie dieses Archiv.«
    Jana salutierte knapp und drehte sich zu Sonic um. »Sie haben gehört, was der Botschafter gesagt hat.«

*
    Jana Sverd und Anders bedienten die Kameras, während Sseggi mit bedächtigen Schritten durch die Reste der Halle schritt. Caspar und Sonic trugen die lange, purpurrote Schleppe des Kaisers. Tief unter ihren Füßen schwelten noch die Reste des Archivs, das von einer Artilleriegranate in Schlacke verwandelt worden war.
    Nnallne hatte sich inzwischen mit seinem Aktenkoffer an der Stelle aufgebaut, wo früher der Thron gestanden hatte. Sseggi kniete vor dem Botschafter nieder. Die beiden Soldatinnen folgten seinem Beispiel.
    Nnallne stimmte einen unverständlichen, symirusischen Singsang an, der ab und an von den rituellen Antworten des jungen Kaisers unterbrochen wurde.
    »Das dauert jetzt schon fast zwanzig Minuten«, flüsterte Debi Clou nach einer Weile ins Ohr.
    Er grinste. »Hast du es etwa eilig?«
    Nnallne ließ den Verschluss des kleinen Aktenkoffers aufschnappen und klappte mit einer theatralischen Geste den Deckel hoch. Aus einem Chip im Innern des Kofferdeckels erklang eine feierliche Melodie, die Clou als die symirusische Nationalhymne erkannte.
    Gut, dass die beiden bei diesem Gedudel nicht noch mitsingen, dachte er finster. Wann kam Sseggi endlich zur Sache?
    Nach einer tiefen Verbeugung vor dem geöffneten Koffer nahm Nnallne die Krone heraus, ein goldenes Diadem, das mit einer Unzahl von makellosen Perlen übersät war. Während er und Sseggi fortwährend eine uralte Litanei aufsagten, setzte der Botschafter dem Kaiser die Krone mit einer huldvollen Verneigung auf den Kopf.
    Die beiden verneigten sich voreinander und standen auf, als die Melodie aus dem Koffer verstummt war. Die Marines applaudierten höflich und unerwartet lange. Jana und Anders zeigten einander und dem Kaiser ihre erhobenen Daumen. Die Aufnahme war im Kasten, die traditionsgemäße Krönung somit für die Zweifler im Reich unwiderlegbar dokumentiert.
    »Okay«, murmelte Clou. »Showtime.«
    Er griff nach Debis Hand und führte sie über die moosüberwucherten Mosaikfliesen des Thronsaals zu den beiden Symirusen hinüber. Clou gab Jana einen Wink, die Kamera weiterlaufen zu lassen.
    »Euch, den höchsten Würdenträger des symirusischen Reiches auf diesem Planeten, ersuchen wir um die Erfüllung einer bescheidenen Bitte. Leiht uns in Eurer Weisheit Eure gütige, führende Hand, um unsere Leben miteinander zu vereinen«, sagte Debi die Formel auf, mit der symirusische Frauen um die Hand des Kriegers anhielten, den sie begehrten. Sseggi selbst hatte ihr am Vorabend erklärt, wie bei den Symirusen formell das Aufgebot bestellt wurde.
    »Es ist mir eine Ehre«, sagte Sseggi und verneigte sich leicht vor dem Brautpaar.
    Clou reichte Sseggi die Schatulle mit den Ringen, die er auf Kademes Major vor dem Abflug noch gekauft hatte.
    Der Kaiser nahm die Ringe hinaus. Er legte einen in Debis geöffnete Hand, den anderen gab er Clou.
    »Ich weise Sie ausdrücklich auf das der Trauung zugrundeliegende symirusische Gesetz hin, laut welchem Ihre Wahl und Ihre Entscheidung endgültig und unabänderlich sind. Sprechen Sie mir nach, Captain Gallagher: Mit diesem Ring nehme ich dich zu meiner Gemahlin. «
    Clou schluckte. Es war soweit. Endlich.
    »Mit diesem Ring nehme ich dich zu meiner

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