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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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nicht zu bezweifeln wage, und wir mithilfe deines Freundes Mandochira mit heiler Haut und fetter Beute von Hokata wieder wegkommen, kaufe ich den Scrambler für dich.«
    Karechadi, Clou und Tonya gaben sich zufrieden die Hände. Cartier fischte die vier letzten vollen Bierflaschen unter seinem Schreibtisch hervor, verteilte sie an seine Kunden und stieß mit den dreien auf den Geschäftsabschluss an.

*
    Am nächsten Morgen nahm Trigger Kurs auf Hokata. Cartier und Strociewsky hatten lediglich eine gute Stunde gebraucht, um den Scrambler in einem Schmuggelfach in Triggers Laderaum zu installieren. Clou und Trigger konnten die Vorrichtung vom Cockpit aus aktivieren. In dem Moment, in dem der Scrambler eingeschaltet wurde, erlosch auch automatisch das Kennsignal des Schiffes.
    »Mal sehen«, meinte Clou und tippte auf den Schalter. Trigger überprüfte die von ihm ausgestrahlten Signale kurz.
    »Ich habe mich nicht mal selbst auf meinem eigenem Schirm«, meldete er irritiert. »Ich empfange gar nichts! Nicht mal die uns umgebenden Sterne. Ich fliege völlig blind.«
    »Das müssen wir Ray bei unserer Rückkehr sagen«, brummte Clou. Hier fanden sie bereits den ersten Nebeneffekt des Scramblers. Nicht nur die Abtaststrahlen der Bodenstation meldeten restlos leeren Raum, wo sich tatsächlich ein Schiff befand, sondern auch die Schirme des getarnten Schiffes erblindeten vorübergehend.
    »Dann fliegen wir halt nach Sicht«, sagte Tonya gleichgültig.
    Clou nickte. »Es bleibt uns nichts anderes übrig.«
    »Was willst du eigentlich machen, wenn wir Weldrak finden? Ihn töten? Den Schatz aus ihm hervorprügeln? Oder willst du ihn vor den König schleifen?«, fragte sie.
    »Alles drei, und zwar genau in dieser Reihenfolge, mein Engel«, grinste er.
    Tonya seufzte. »Jetzt mal im Ernst«, drängte sie.
    Clou schwieg. Natürlich brannte er darauf, Weldrak seine Niederträchtigkeit heimzuzahlen. Außerdem ging ihm allmählich das Geld aus, und der Schatz würde die erste Not lindern. Warum der Hohe Lordrichter von Kerian mit Weldrak gemeinsame Sache gemacht hatte, interessierte ihn im Moment gar nicht so besonders; seine Neugier hielt sich, im Vergleich zu seinen Rachegedanken, in Grenzen.
    »Ich entscheide mich, wenn ich ihn vor mir habe«, sagte Clou.
    Tonya schloss die Augen. Nach wenigen Minuten wurden ihre Atemzüge tief und gleichmäßig, und sie war eingeschlafen. Clou lächelte. Das am vergangenen Abend bei Cartier konsumierte Bier machte sich bei ihr bemerkbar. Sie war nicht an Alkohol gewöhnt, das wusste er bereits. Die kurze Nacht hatte nicht viel Erholung gebracht. Er gähnte herzhaft. Auch er könnte ein Nickerchen gebrauchen, musste er gestehen.
    »Kommst du im Moment allein zurecht?«, fragte er sein Schiff. Trigger nahm einen kurzen Check sämtlicher Systeme vor.
    »Keine Störungen«, meldete er, »du kannst ruhig auch ein wenig schlafen.«
    Clou stand leise auf, ging nach achtern in die Kabine und zog seine Stiefel aus. Nachdem er sein T-Shirt abgestreift hatte, ließ er sich schwer auf die Koje fallen. Er rollte sich auf die Seite und machte die Augen zu.
    Der Söldner fand jedoch nicht so leicht Schlaf wie das Mädchen. Erinnerungen blitzten vor seinem inneren Auge auf und hielten ihn wach. Die Ereignisse der letzten Wochen drängten in sein Bewusstsein. Die Schlacht mit den Kastellanern. Sein Aufenthalt auf Daneb IV. Sein Flug unter Starafars Aufsicht. Der Verlust seines alten Freundes Sandar. Seine Begegnung mit Tonya. Der Einbruch in Weldraks Villa. Die Todeszellen von Kerian und ihre Flucht zu Ray Cartiers Hangar …
    Starafar!
    Clou schreckte hoch. Dicke Schweißperlen standen auf seiner Stirn und rollten über seine Wangen und an seiner Nase herab. Er warf einen Blick auf den Chronometer. Er hatte tatsächlich geschlafen, stellte er fest. Der Gedanke an Starafar hatte ihn wach werden lassen. Er rieb sich die Schläfen, um das Traumbild zu vertreiben, doch die Erinnerung an seinen damaligen Geschwaderkameraden blieb. Verdammt, dachte er, das Miststück ist längst in seine Atome zerblasen. Nicht nur in seine Atome, korrigierte er sich, sogar in seine Nukleone. Warum dachte er noch an ihn?
    »Hallo, Flieger. Schlecht geschlafen, was?«, meldete sich Triggers Stimme aus dem Cockpit. Clou warf durch die offene Verbindungstür einen Blick nach vorne. Tonya saß nicht mehr auf ihrem Platz. Erst jetzt registrierte er das feine Prasseln der Wassertropfen in der Duschkabine nebenan. Im selben Moment regte

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