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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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an.
    »Ich fürchte, deine Zimmerreservierung hat sich hiermit erledigt«, sagte Clou und zeigte aus dem Fenster. Das Shuttle wurde heftig durchgerüttelt, als das Hotel und zwei benachbarte Gebäude in einem Feuerball verschwanden.
    »Vergiss es«, winkte Cartier ab, »ich kann kein Hotelfrühstück mehr sehen. Bring mich lieber nach Hause.«

Kapitel 7: Krieg um Bulsara

    Tonya starrte auf die sternenübersäte samtschwarze Leere, die sich vor ihr ausbreitete. Sie genoss den Anblick. So klar und so deutlich konnte man den Sternenhimmel von keinem Planeten betrachten. Erst hier im Weltraum, wo keine Atmosphäre das Licht brach, kam die ganze Pracht erst richtig zur Geltung.
    Tonya liebte diese ruhigen Momente. Sie hatte sich während ihrer Laufbahn in der kerianischen Flotte immer wieder die Zeit genommen, einfach nur die Sterne anzusehen. Jetzt hatte sich ihr endlich wieder die Gelegenheit geboten; nach Dacks Ansprache hatten die offenen Auseinandersetzungen zwischen den Dark Sharks und der Legion Pegasus abrupt aufgehört. Die Kerianer wollten offenbar vermeiden, vor der gesamten Öffentlichkeit als die brutalen Invasoren, die sie waren, bloßgestellt zu werden. Man hatte sich wieder an den Verhandlungstisch begeben und Dack und die noch lebenden Ratsmitglieder diskutierten zur Stunde irgendwo unter ihnen mit Vertretern der irdischen und der kerianischen Regierung.
    Tonya zog es seltsamerweise nicht zurück zu ihrer Flotte. Sie hatte dem kerianischen Delegierten ein Schreiben an Admiral Boros mitgegeben, mit dem sie ihren Dienst quittiert hatte. Jana Sverd, mit der sie sich in der Zwischenzeit angefreundet hatte, war so nett gewesen, ihr einen Aufenthalt bei der irdischen Flotte im Orbit zu organisieren.
    »Alles klar bei Ihnen?« Captain Curt Porter war neben sie getreten und musterte seinen Gast besorgt.
    Tonya erwachte aus ihrer Trance. »Bestens, danke. Ich habe nur ein wenig nachgedacht.«
    Der dunkelhäutige Mann nickte unsicher. Tonya Delanne war jetzt schon einen halben Tag an Bord des Zerstörers
Retaliation,
den er befehligte, aber er hatte noch keine Gelegenheit gefunden, sich mit der geheimnisvollen Fremden, die die Legion Pegasus auf diesem mysteriösen Planeten gefunden hatte, zu unterhalten. Dabei war sie recht hübsch und schien auch sehr intelligent zu sein … Sverd hatte ihm erzählt, dass Tonya in der kerianischen Flotte ebenfalls den Rang eines Captains innehatte.
    »Die Uniform steht Ihnen«, sagte er.
    »Danke.« Sie lächelte müde. Sein Versuch, die ins Stocken geratene Konversation wieder in Gang zu bringen, war zwar nicht sonderlich originell, half aber, das Eis zu brechen. »Ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass ich mal die Uniform der Legion Pegasus tragen würde.«
    »Wir haben leider keine Zivilkleidung an Bord, die wir Ihnen zur Verfügung stellen könnten«, sagte Porter entschuldigend, »und Ihre eigene Uniform ist nicht mehr besonders kleidsam.«
    »Stimmt.«
    Porter fuhr sich mit den Fingern durch seine kurzen schwarzen Haare. »In einer halben Stunde findet die heutige Einsatzbesprechung statt. Trinken wir vorher einen Kaffee?«
    Tonyas Gesicht hellte sich auf. »Gerne.«
    *

    Der Raumkreuzer USS
Retaliation
und die ihn begleitende Flotte aus sechsundzwanzig Schlachtschiffen hing reglos über der finsteren Nachtseite von Bulsara. Auf der anderen, der Sonne zugewandten Seite des Planeten patrouillierte die kerianische Flotte unter dem Kommando von Admiral Boros. Entlang der Tag-und-Nacht-Grenze führte der polare Orbit der alten Raumstation, die noch immer den Planeten umkreiste und auf jedes Schiff schoss, das sich ihr näherte.
    »Verfluchtes Miststück«, murmelte Tonya in ihren Kaffee.
    »Wer?« Porter sah auf. Außer ihnen war niemand um diese Zeit in der kleinen, engen Offiziersmesse des Schiffes.
    »Nicht wer, sondern was. Das da«, Tonya nickte in Richtung der großen Transpalu-Scheibe neben ihrem Tisch. »Die Raumstation. Hat mich abgeschossen, als ich nach Bulsara kam.«
    Porter kniff die Augen zusammen. In der Ferne, knapp über dem Horizont, konnte er einen dunklen Schatten entdecken, der den Planeten umrundete.
    »Ich weiß«, murmelte er finster. »Gehört eigentlich ins Museum, das Ding. Alt genug dafür ist es. Wir haben auch ein Schiff verloren, als wir hier eintrafen. Ich hatte nicht erwartet, dass der Schrotthaufen überhaupt noch aktiv ist.«
    »Hatten Ihre Leute die automatischen Warnungen nicht gehört?«, fragte Tonya.
    Porter seufzte. »Gehört schon.

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