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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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fünfzehn Gramm Tralenal R bekommen«, Jedrell schüttelte den Kopf, »und zwar für den heutigen Einsatz. Von T 511 weiß ich nichts, Sir.«
    Clou überlegte fieberhaft. Er, Jedrell und Myers hatten jeweils fünf Sprengsätze Tralenal R. Weniger als die Hälfte dieser Menge würde genügen, um das riesige Luxushotel in einen Haufen Schutt zu verwandeln.
    Clou stutzte. Ausgerechnet Tralenal R … Es war fast zum Lachen, dass man ihnen ausgerechnet den Sprengstoff mitgegeben hatte, der O’Reilly bei seiner Rede neulich fast zum Verhängnis geworden wäre.
    »Sir, der Zeitplan«, erinnerte ihn Jedrell. »Wir sollten möglichst nicht mehr hier sein, wenn das Gebäude explodiert.«
    »Commander, wenn fünfzehn Gramm Tralenal R hochgehen, explodiert weitaus mehr als nur dieses Gebäude«, erwiderte Clou barsch. »Schnell, was ist hier in der Nachbarschaft?«
    Jedrell brauchte nicht nachzudenken. »Eine Hochschule, ein Einkaufszentrum, ein Schwimmbad, das kerianische Kriegs…« Er verstummte.
    »Das kerianische Kriegsministerium!« Clou schlug sich mit der Hand vor die Stirn. Das Ministerium und das Royal Plaza Hotel lagen nur einen Steinwurf voneinander entfernt. Das eine war vom anderen bequem zu Fuß zu erreichen. Aus diesem Grund hatte der Kriegsminister ja auch die Konferenz im benachbarten Hotel einberufen.
    »Sie meinen, es geht gar nicht um die Konferenz, Sir?« Jedrell sah Clou skeptisch an.
    »Doch, klar geht es um die Konferenz, Commander«, Clou befestigte die Tasche mit den Sprengsätzen am Gürtel seiner Uniform, »aber ich habe den Verdacht, dass man uns ein Sekundärziel gegeben hat, ohne uns zu informieren. Bringen wir’s hinter uns – und dann nichts wie weg hier, ehe uns das Hotel um die Ohren fliegt!«
    »Jawohl, Sir.«
    *

    »Zum letzten Mal, ich kann Ihnen nicht helfen«, sagte Raymon Cartier bedauernd. »Sie können nicht ernsthaft erwarten, dass ich meine Integrität als Geschäftsmann Ihren politischen Interessen opfere. Ich bin ja nicht einmal mehr kerianischer Staatsbürger!«
    Senator Gil Drummond, der Cartier mit seinem Dienst-Shuttle vom drobarianischen Flaggschiff abgeholt hatte, gab nicht auf. »Begreifen Sie doch, wie wichtig diese Konferenz ist«, wiederholte er, »und welche Bedeutung der Ausgang dieser Tagung haben könnte. Für Kerian, ja, aber auch für die Cartier Construction Company.«
    »Ist das eine Drohung?«, fragte Cartier trotzig.
    Drummond zuckte mit den Schultern. »Fühlen Sie sich bedroht?«
    »Ich fühle mich entführt. Mal wieder. Ich habe Sie nicht darum gebeten, mich abzuholen, und ich habe Sie ganz bestimmt nicht gebeten, mich zu dieser Konferenz zu bringen«, zeterte Cartier. Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah stur aus dem Bullauge des Shuttles. Inzwischen war das kleine Raumschiff in die Lufthülle von Kerian eingedrungen. Imposante Wolkenformationen zogen am Fenster vorbei, während an einem azurblauen Himmel die Sonne aufging.
    »So hören Sie mir doch zu«, beharrte Drummond, »niemand will Ihnen etwas tun. Sie sind in Sicherheit. Der Minister hat mich lediglich gebeten, dafür zu sorgen, dass Sie sicher nach Kerian kommen.«
    »Worum ich weder Sie noch den Minister gebeten habe.«
    »Zugegeben«, räumte Drummond widerwillig ein, »aber der Minister hielt es für eine gute Idee, Sie einzuladen. Alle anderen Größen der kerianischen Rüstungsindustrie sind da, wie könnte da Raymon Cartier fehlen? Jetzt, da Sie endlich wieder in Freiheit sind …«
    »Genau das bezweifle ich ja!« Cartier hätte den Bürokraten am liebsten erwürgt. »Wenn es sich um eine schlichte Einladung handeln würde, so sollte Ihr Minister akzeptieren, dass ich sie leider dankend ablehnen muss. Ich habe ein Geschäft zu führen und mich um meine Kunden zu kümmern. Für Konferenzen fehlt mir einfach die Zeit. Ihre Bemühungen, einen Krieg zu gewinnen, interessieren mich, offen gestanden, einen Dreck!«
    »Wir bringen Sie erst einmal zu Ihrem Hotel«, sagte Drummond ausweichend, »dann sehen wir weiter.«
    *

    »Chindit drei fertig«, meldete Myers über Funk.
    »Chindit zwo fertig«, bestätigte Jedrell eine Sekunde später.
    »Chindit eins. Nur noch einen«, sagte Clou in das kleine Funkgerät, das er am Kragen seiner Uniformjacke trug. Der letzte Sprengsatz in seiner Tasche schien ständig heißer und schwerer zu werden. Vermutlich bildete er es sich nur ein, aber er hatte das Gefühl, jeder würde ihn anstarren. Unsinn, sagte er sich, reiß dich zusammen! Das Hotel

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