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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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seiner Serviette aus dem Mundwinkel.
    »Ich wundere mich nur … Du kreuzt hier auf Kerian auf, rufst mich von unterwegs an und verabredest dich mit mir, ausgerechnet hier … Du bekommst ohne große Probleme einen Tisch hier, ohne warten zu müssen … Du hast ziemlich viel Einfluss für einen Raumschiffbastler in einer Hinterhofgarage, mein Alter!« Gonzales nippte an seinem Aperitif.
    »Es lag vielleicht daran, dass ich erwähnte, mit wem ich kommen wollte«, sagte Cartier und drehte sich in Richtung der Eingangstür um.
    »Du meinst, die hätten einen Tisch freigemacht, weil du ihnen sagtest, du würdest dich mit mir treffen wollen?«, fragte Gonzales geschmeichelt.
    »Das habe ich nicht gesagt«, winkte Cartier ab, »bilde dir bloß nichts ein. Ah, da kommt sie ja!«
    Xavier Gonzales stellte sein Glas wortlos ab. Sein Mund wurde plötzlich trocken und seine Augen schienen aus den Höhlen zu treten, als Tonya Delanne in einem bordeauxroten Cocktailkleid in der Tür erschien und vom Geschäftsführer des Restaurants zu dem Tisch geführt wurde, an dem Cartier und Gonzales saßen. Gonzales bemerkte erst jetzt, dass der Kellner das dritte Gedeck bisher nicht abgeräumt hatte. Nun wusste er auch, für wen es bestimmt war.
    »Guten Abend«, sagte Tonya und hielt Cartier den Rücken ihrer rechten Hand hin.
    »Tonya, Kindchen«, strahlte Cartier und gab ihr einen formvollendeten Handkuss, »ich meine natürlich Madame Premierminister … es tut gut, dich wiederzusehen. Wie lange ist das jetzt her?«
    »Eine Ewigkeit«, lächelte Tonya. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit Gonzales zu. »Ich denke, wir kennen uns. Nicht persönlich, aber ausreichend.«
    »Es ist mir ein Vergnügen, Sie endlich persönlich kennenzulernen, Madame«, stieß Gonzales heiser hervor.
    »Ah«, machte Cartier, »ich dachte, ihr beide kennt euch schon. Na schön. Tonya Delanne, Speedy Gonzales. Speedy Gonzales, Tonya Delanne.«
    Tonya zog eine Augenbraue hoch, als Gonzales bei der Nennung seines Spitznamens das Gesicht verzog.
»Speedy?«
    »Hören Sie nicht auf ihn, Madame«, sagte Gonzales verlegen, »nennen Sie mich doch Xavier.«
    Tonya nickte und lächelte freundlich, aber ihr Blick verriet, dass Cartier auch ihr die Anwesenheit eines weiteren Gastes nicht angekündigt hatte. »Ist dir klar, was es bedeutet, wenn ich mit Mister Gonzales zusammen in der Öffentlichkeit gesehen werde, Ray?«
    »Die Leute werden denken, dass du auf dem richtigen Weg bist, meine Liebe«, entgegnete Cartier achselzuckend und grinste zufrieden. »Möchtest du lieber für eine Verfechterin der Demokratie oder für eine Möchtegern-Diktatorin gehalten werden? In dem Fall hätte ich vielleicht diesen Oberst M’Boone von Kastella einfliegen lassen sollen.«
    Tonya seufzte und fügte sich in ihr Schicksal. Sie hatte immerhin ein paar Termine platzen lassen, als Cartier sie während des Landeanflugs aus seinem Raumschiff angerufen hatte; sie hatte sich darauf gefreut, ihn wiederzusehen, und die Anwesenheit von Xavier Gonzales würde ihr nicht den Abend verderben.
    »Außerdem dachte ich, wir drei sollten uns mal über eine Kleinigkeit unterhalten. In dem Kleid siehst du übrigens hinreißend aus, hat dir das schon jemand gesagt?«, sagte Cartier, nachdem der Kellner Tonyas Bestellung aufgenommen hatte.
    »Danke«, sagte Tonya und blinzelte überrascht. »Was war das gerade mit der Kleinigkeit, über die wir drei uns unterhalten sollen?«
    »Tja, ich habe da ein kleines Problem und ich dachte, ihr beide könntet mir bei der Lösung ein bisschen helfen«, sagte Cartier und trank aus dem riesigen, eisgekühlten Steinkrug, den ihm eine Serviererin gebracht hatte.
    »Schieß los«, sagte Gonzales ohne große Begeisterung. Er sah ab und an verstohlen zu Tonya hinüber und versuchte, nicht zu auffällig in das atemberaubende Dekolleté ihres Kleides zu starren.
    »Vor ein paar Tagen wurde bekannt, dass deine Regierung, Tonya, sich von einer Reihe staatlicher Besitztümer zu trennen gedenkt. Noch bevor die amtlichen Mindestgebote veröffentlicht wurden, wurden die zuständigen Ministerien mit einer Flut von spontan eingereichten Kaufanträgen überschwemmt«, sagte Cartier. »Bis hierhin richtig?«
    Tonya nickte. Gonzales murmelte seine Zustimmung über eine sehr vernünftige und längst überfällige Entscheidung.
    »Als ich auf Hokata davon hörte, dass die staatlichen Anteile an einigen für mich interessanten Firmen zum Verkauf stünden, habe ich sofort meinen Anwalt

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