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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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lassen.«
    Spöttisches Gelächter im Publikum. Tonya konnte nicht anders, auch ihre Mundwinkel zuckten leicht nach oben bei dem Gedanken an den entlarvten Monarchisten.
    »Die Monarchie ist tot. Die Demokratie hatte ihre Chance.« Katachara deutete auf die Premierministerin. »Ich möchte das Volk von Kerian nun einladen, den nächsten logischen Schritt zu tun.«
    Tonyas Lächeln gefror. In ihrer Magengrube formte sich ein Eisklumpen.
Was redete dieser Drobarianer da?
    Katachara sprach nun nicht mehr zu Tonya und Gonzales, sondern direkt in die Kameras. »Ich mache Ihnen hier und jetzt ein Angebot. Ich biete Ihnen die Gelegenheit, Ihre Nation wie ein modernes Unternehmen nach betriebswirtschaftlichen Prinzipien führen zu lassen. Unter Beibehaltung aller neu gewonnenen Freiheiten und unter der Leitung eines Vorstandes, der bereits Erfahrung in diesem Geschäft hat.«
    »Sie?«,
fragte Tonya entsetzt.
    Katachara zuckte ungerührt mit den Achseln. »Die SNA beschäftigt mehr als drei Millionen Mitarbeiter auf über vierzig Planeten und Monden. Ich denke, die Führung eines solchen Unternehmens ist eine ideale Vorbereitung, finden Sie nicht?« Er sah wieder in die Kamera. »Wir haben Ihnen heute Abend alle Alternativen vorgestellt. Möchten Sie sich lieber uns anvertrauen … oder
denen?«
Er machte eine abfällige Geste in Richtung seiner Gäste.
    »Sie können sich nicht einfach so zur Wahl stellen«, protestierte Gonzales, »die SNA ist keine Partei!«
    »Bei dieser Wahl sind Parteien und Personen zugelassen«, widersprach Katachara. »Die SNA ist zwar keine natürliche Person, aber eine juristische.«
    »Außerdem ist die SNA eine Nachrichtenagentur«, gab Tonya zu bedenken. »Wo bleibt Ihre Neutralität?«
    »Die SNA ist im Begriff, über sich selbst hinauszuwachsen«, entgegnete Katachara brüsk. »Wir sind bald keine reine Nachrichtenagentur mehr. Außerdem können Sie uns nichts verbieten, Madame Premierminister.«
    Tonya verstummte. Katachara sprach die Wahrheit; ein Pressegesetz, wie es in der Vergangenheit einmal Gültigkeit gehabt hatte, existierte nicht mehr. Die Gesetze waren schon vor Jahrzehnten von den bilateralen Kooperationsverträgen abgelöst worden, welche die SNA seinerzeit mit allen raumfahrenden Nationen geschlossen hatte.
    Sie hatte nichts gegen Katachara in der Hand. Nichts! Sie konnte nur hilflos zusehen, wie er seine Zuschauer –
ihre Wähler!
– umgarnte …
    »Die Wahl liegt natürlich ganz bei Ihnen, im wahrsten Sinne des Wortes«, wandte sich Katachara wieder ans Publikum, »Sie kennen jetzt die Alternativen. Fortschritt oder Stagnation, Sie allein entscheiden. Nach dem Ende dieser Übertragung haben Sie einhundert Minuten Zeit, über Ihre Kommunikationskonsolen Ihrem Favoriten Ihre Stimme abzugeben. Identifizieren Sie sich dabei bitte mit Ihrer Ausweisnummer und Ihrem persönlichen Passwort. Für das sehr geehrte Publikum hier in der Halle haben wir draußen auf den Korridoren Konsolen aufstellen lassen, von denen aus Sie ebenfalls wählen können. Wir melden uns gegen Mitternacht mit dem amtlichen Endergebnis zurück. Bis dahin verabschieden wir uns. Vielen Dank für Ihre Aufmerksam…«
    Plötzlich verstummte das Hologramm. Katachara sah mit schreckgeweiteten Augen um sich; wo immer er sich befand, es war etwas Unvorhergesehenes geschehen, dachte Tonya.
    »Ich gebe zurück in die Sendezentrale«, sagte er hastig, dann erlosch das Hologramm und Tonya und Gonzales blieben allein auf dem Podium zurück.
    Tonya sah auf die kleine goldene Uhr an ihrem zierlichen Handgelenk. Die Veranstaltung hatte keine halbe Stunde gedauert und doch war es Katachara gelungen, in dieser kurzen Zeit alle ihre Hoffnungen platzen zu lassen.
    Der frenetische Beifall, der ihre Ohren klingeln ließ, galt nicht ihr.
    Es war vorbei.

Kapitel 12: Showdown

    Mit äußerster Vorsicht manövrierte Trigger durch die langsam aneinander vorbeidriftenden Asteroiden. Die Empfindlichkeit seiner Sensoren, die ihn vor sich nähernden Felsbrocken warnten, hatte er bereits vor Stunden auf die größtmögliche Toleranzgrenze eingestellt, um nicht auf jeden der verirrten Kieselsteine aufmerksam gemacht zu werden, die harmlos gegen seine massive Außenhülle prasselten.
    Seine Außenhülle! Trigger hätte beinahe laut aufgelacht. Als ob seine Außenhülle wirklich ihm selbst gehört hätte …
    Austauschbare Karosserien, das war alles, was übrig blieb, wenn man Raumschiffen ihren Bordcomputer nahm, dachte Trigger zynisch. Er

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