Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg
Laser-Sturmgewehr nieder. Sie hielten nur kurz an, um die Gefallenen nach Munition zu durchsuchen, dann rannten Cartier und Kachetarek weiter.
*
Die Aufzüge wurden gut bewacht, aber nicht lange. Nach einem kurzen Feuergefecht lagen drei Symirusen tödlich getroffen am Boden.
Kachetarek griff an seinen Waffengurt und nahm eine Handgranate davon ab.
»Das wird genügen«, sagte er tonlos. Er zwängte sein Schwert in den Schlitz zwischen die Türen des ersten Aufzugschachtes und stemmte sie offen. Er warf einen kurzen Blick in den dunklen Abgrund. Tief unter ihm sah er das Dach der Aufzugskabine, das sich jedoch schnell nach oben bewegte.
»Dein Leben für meinen Seelenfrieden«, zitierte er ein altes symirusisches Sprichwort und warf die Handgranate in den Schacht.
Die Wucht der Explosion warf ihn zurück und riss Cartier von den Beinen. Eine grellgelbe Stichflamme schoss durch den Schacht und aus der geöffneten Tür heraus. Das Echo der Explosion hallte durch den ganzen Berg.
Cartier rappelte sich benommen wieder auf. Seine Ohren klingelten unaufhörlich. »Allmächtiger«, hörte er sich selbst sagen, »was zum Teufel war das denn?« Er musste einige Entwicklungen in der Waffentechnik verschlafen haben, dachte er wehmütig.
»Gabler AA-24 Plasmagranate«, entgegnete Kachetarek ungerührt, »durchschlägt jede Panzerung, organische oder anorganisch.«
»Toll«, sagte Cartier, »nehmen wir noch so eine für den anderen Aufzug?«
Kachetarek griff an seinen Gürtel, klinkte eine weitere Granate aus ihrer Halterung und reichte sie Cartier. »Bitte.«
*
Faulckners blaues Raumschiff hielt den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand ein, während es der rot lackierten Jagdmaschine folgte. Beide Schiffe flogen mit annähernd doppelter Lichtgeschwindigkeit dem Planeten Bulsara entgegen.
»Ja, den Bericht kenne ich«, sagte Ishmael gelangweilt, »ich habe ihn natürlich auch gelesen. Völlig wertlos.«
»Die Hephaistos’ Hammer ist aber damals dort abgestürzt. Wollen Sie das bestreiten?« Faulckner verlor allmählich die Geduld. Er hatte Ishmael den alten kerianischen Bericht über Bulsara übermittelt, aber der fremde Pilot hatte sich nicht beeindruckt gezeigt und darauf bestanden, den Flug nach Bulsara fortzusetzen.
»Ja«, sagte Ishmael.
»Wie, ja?« Faulckner strich sich mit der Hand durchs Haar. Worauf zum Teufel wollte dieser Mensch hinaus.
»Ein Bluff«, sagte Ishmael trocken, »ein Schwindel. Die Hephaistos’ Hammer hat es nie gegeben.«
»Moment«, widersprach Faulckner, »es gibt Dokumente über die Hephaistos’ Hammer. Melderegister, Logbuchkopien, Versicherungsdokumente …«
»Fälschungen. Die ganze Affäre ist eine Vertuschungsaktion, nichts weiter«, winkte Ishmael ab.
»Vertuschung? Vertuschung wovon?«, fragte Faulckner verblüfft.
»Von der Existenz intelligenten Lebens auf Bulsara«, flüsterte Ishmael mit Verschwörermiene.
*
Tonya Delanne gähnte. Sie war Faulckners Schiff außerhalb der Reichweite seiner Sensoren gefolgt, hatte ihn belauert, während er auf seine Kontaktperson gewartet hatte, und war Zeugin gewesen, wie diese Kontaktperson eine Streife der kerianischen Grenzpatrouille in Fetzen geschossen hatte.
Tonya hatte nicht eingreifen dürfen; ihr Auftrag lautete, Faulckner zu observieren. So hatte sie den Kurs bestimmt, den die beiden Schiffe beim Eintritt in den Hyperraum eingeschlagen hatten, und hatte ihnen ein paar Minuten Vorsprung gegeben, ehe sie erneut die Verfolgung aufgenommen hatte.
Während sie gewartet hatte, hatte sie den Flugschreiber des Patrouillenschiffes mit dem Greifarm ihres kleinen Scoutschiffes geborgen. Nun, da der Autopilot die Steuerung übernommen hatte, beschloss sie, die Daten aus dem Speicherchip des Flugschreibers abzurufen.
»Verstehen Sie eigentlich was von Astro-Navigation?«, hörte Tonya die Stimme der toten Pilotin.
»Würde man mich sonst ein Raumschiff fliegen lassen, Detective?«, antwortete Faulckners Stimme über Funk. Seine Stimme klang verzerrt, und wenn Tonya nicht gewusst hätte, um wen es sich handelte, sie hätte ihn an der Stimme allein nicht erkannt.
Sie übersprang einen Teil der Konversation, dem sie keine besonders große Bedeutung beimaß.
»Ihr Chef und mein Chef haben ein Abkommen miteinander und Sie sind eigentlich verpflichtet, mir bei Recherchen Ihre volle Unterstützung zukommen zu lassen«, lamentierte Faulckner. Tonya verdrehte die Augen. Faulckner argumentierte offenbar ständig mit den auf höchster
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