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Gallaghers Tochter (German Edition)

Gallaghers Tochter (German Edition)

Titel: Gallaghers Tochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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unwillkürlich.
     
    Allmählich strömte auch wieder Luft in seine Lungen. Als er tief einatmete, bemerkte er, dass er einen Schlauch im Mund hatte, welcher auf seine Zunge drückte und in seinem Rachen verschwand. Er musste unwillkürlich würgen; sein Oberkörper richtete sich auf, und seine Hände fuhren hoch, um den Fremdkörper aus seinem Mund zu entfernen.
     
    Weit kam er nicht.
     
    Er war gefesselt!
     
    Verzweifelt stemmte er sich gegen die Bänder, die ihn unnachgiebig am Boden hielten, während das Würgen in seinem Hals stärker wurde. Erneut hatte er das Gefühl zu ersticken; er fühlte sich hilflos und Panik kam in ihm auf.
     
    Dann war plötzlich alles vorbei; der Schlauch verschwand, die Fesseln wurden elastisch und gaben nach, und langsam, langsam, kehrten auch seine anderen Sinne zurück. Wie aus weiter Ferne hörte er Stimmen durch das tosende Rauschen, welches seine Ohren zu durchspülen schien.
     
    »Er ist schneller zu sich gekommen, als ich dachte«, sagte eine melodische Frauenstimme. »Hoffentlich hat er sich nicht verletzt.«
     
    »Sie sind für ihn verantwortlich, Doktor Paneema«, entgegnete die Stimme eines Mannes ungerührt. »Ich hoffe doch sehr, dass Sie wissen, was Sie tun.«
     
    Es entstand eine kleine Pause.
     
    »Ich habe noch nie jemanden so schnell aus diesem Zustand erweckt«, verteidigte sich die Ärztin.
     
    Etwas in seiner Brust krampfte sich zuckend zusammen, und er musste husten.
     
    »Ist er wach? Kann er uns hören?«, fragte die Männerstimme mit einem plötzlichen Interesse.
     
    »Ich glaube, ja«, antwortete Doktor Paneema, »aber sein Zustand …«
     
    Allmählich vernahm er die Stimmen deutlicher, das Rauschen in seinen Ohren ließ nach. Und mit jeder Sekunde, die verging, nahmen seine Pupillen und Sehnerven auch mehr Licht von seiner Umgebung auf. Zunächst erschien ein stecknadelkopfgroßer Lichtpunkt vor seinen Augen, der dann schrittweise größer zu werden schien, als ob er sich durch einen endlos langen Tunnel auf dessen fernen Ausgang zubewegte.
     
    Wieder musste er husten.
     
    »Mister Gallagher?«, fragte die Ärztin. »Können Sie mich hören?«
     
    Ein tiefes Grollen entstand in seiner Brust. Luft strich schmerzhaft durch seine Kehle, und die Muskeln seiner Zunge fühlten sich an, als habe er sie seit Jahrhunderten nicht mehr benutzt. Das, was er dann von sich gab, konnte man nur mit viel Fantasie als eine Antwort auf Doktor Paneemas Frage interpretieren.
     
    Das Licht kam näher. Inzwischen konnte er schon Details ausmachen. Er befand sich in einem hellgrün gestrichenen Raum; künstliches Licht strahlte ihm von der Decke entgegen und reizte seine empfindlichen Augen. Krankenhauszimmer sehen überall im Universum gleich aus.
     
    Er stutzte. Hatte er das gesagt? Nein, nicht gesagt, nur gedacht … eine Flut von Worten raste durch sein Gehirn wie eine Lawine. Wer sich an die Lokxxo-Feldzüge erinnern kann, hat sie nicht miterlebt. Das ist natürlich auch eine Frage der Kosten. Wie Sie wollen, Captain Starafar. Hafengebühren, Treibstoff, Bestechungsgelder, Sie wissen schon. Hast du noch Saft in den Brennstäben? Kennen Sie einen Wein namens ›Dämonentropfen Spätlese‹, Jahrgang 2507? Ich war bei der Kommandoeinheit, welche neulich die Festung der Lokxxono auf diesem Dingsbumsmond infiltriert hat. Sie sind bereits tot, Gallagher. Ich stehe auf der Abschussliste der Freien Volkspartei ganz oben. Die Bewohner dieses Planeten haben keinen blassen Schimmer davon, dass ihr Planet heute zum Territorium des Königreichs Kerian gehört. Ich glaube kaum, dass mich jemand wirklich erkannt hat. Die Freundschaft deiner Familie bereichert mein Leben. Meine Meinung über Torkor kennen Sie. Ich hätte auch für die truskonische Unabhängigkeit gekämpft, ohne dass du und O’Reilly meine Tochter entführen musstet! Nur noch zwei oder drei Sprünge, dann treffen wir sicher schon auf den ersten Wachtposten. Die Republik wird keinen Vorposten des Imperiums in der Nähe der Erde dulden. Auf Lokxxo lebt nichts mehr, was auf einer höheren Evolutionsstufe als Amöben steht. Ich trete heute Abend im Zirkus auf. Ist ja wieder mal herrlich. Wir haben das Tor gefunden, aber nicht den Mechanismus. Haben Sie eine Vorstellung davon, was Sie angerichtet haben, Faulckner? Wenn du deine Seeschlachten realistisch inszeniert haben willst, musst du nach meinen Regeln spielen. Trigger! Der König geht auf meine Rechnung, und Ota hat sich um den Prinzen und dessen Frau

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