Gallaghers Tochter (German Edition)
Zeit nicht mehr bei uns gemeldet hat.«
»Schluss jetzt«, unterbrach Jedrell den Symirusen. »Wir müssen weiter.«
»Fein.« Pprall klatschte in die Hände. »Gehen wir zurück und holen die Düsenrucksäcke, ja?«
»Ich habe was Besseres.« Jedrell grinste und zog ein kleines schwarzes Werkzeug aus einer Schenkeltasche seines Kampfanzugs, das eine entfernte Ähnlichkeit mit einer Pistole aufwies.
»Ach ja«, sagte Harris und kratzte sich am Kopf. »Ich habe das Ding auch in meiner Ausrüstung gefunden. Ich wollte dich schon die ganze Zeit fragen, was das eigentlich ist.«
Jedrell lachte. »Als ich Thiram Philco damals um unsere Ausstattung bat, sagte er mir, dass er keine Hochgebirgsausrüstung auf Lager habe. Aber das hier könnte eventuell ganz hilfreich sein. Das ist eine Abschussvorrichtung, die einen kleinen Wurfanker abfeuert. Passt auf und macht es mir nach.«
Er richtete die Waffe auf einen Punkt an der Felswand und drückte ab. Blitzartig schnellte ein winziges silbernes Projektil, welches eine dünne Kunststoffleine hinter sich herzog, aus dem Lauf der Waffe. Mit einem leisen Pochen bohrte sich der Wurfanker in den Felsen; Sekundenbruchteile später begann sich das elastische Kabel wieder zusammenzuziehen. Jedrell, der die Abschussvorrichtung mit beiden Händen fest umklammert hielt, schnellte in die Höhe wie ein Fisch an der Angel. In hohem Bogen wurde er über das Minenfeld hinweggehoben – und geradewegs gegen die Felswand geschmettert.
Fluchend ließ er die Waffe los. Er rollte einige Meter einen Hang hinab, schnitt sich an einer scharfen Felskante und blieb am jenseitigen Rand des Minenfeldes keuchend liegen.
»Boss!«
Jedrell erhob sich mit zitternden Knien. »Alles in Ordnung«, rief er Harris und Pprall zu, die besorgt zu ihm herübersahen. »Nur die Landung ist etwas unsanft. Vielleicht solltet ihr besser loslassen, bevor sich die Leine ganz zusammenzieht.«
Pprall und Harris sahen einander nachdenklich an.
»Bitte, nach dir«, sagte Pprall huldvoll.
»Nach dir«, erwiderte Harris. »Frauen, Kinder und Greise zuerst.«
Kapitel 12: Die Ankunft
»Er ist eine tickende Zeitbombe«, sagte Doktor Eva Paneema, die neben Clou Gallagher stand und seinen Puls fühlte. »Aber das sagte ich Ihnen schon, glaube ich.«
»Sie vergessen, dass wir ihn genau dazu ausgebildet haben«, erinnerte sie Iljic Rajennko, der auf der anderen Seite von Clous Bett wartete und ungerührt zusah, wie die Ärztin eine Injektionsnadel in die Armvene ihres Patienten einführte.
Clous Augenlider flatterten unruhig, als Doktor Paneema den Inhalt der Spritze in seine Blutbahn entleerte. »Das war die Letzte«, sagte sie, »ich hoffe, mehr wird nicht nötig sein.«
Rajennko sah auf die Uhr. »Wir sind fast wieder zu Hause. Wir lagern ihn erst mal wieder für ein paar Tage ein, und nach der Konferenz überlegen wir gemeinsam, was wir mit ihm machen.«
»Es ist viel zu gefährlich, ihn zu behalten«, verteidigte die Ärztin beharrlich ihren Standpunkt. »Bei den ganzen Drogen, die wir in ihn hineingepumpt haben, kann wer weiß was mit ihm passiert sein. Vielleicht hat er sein Gedächtnis wieder, wenn er aufwacht. Ich kann nicht garantieren, dass er Ihnen dann noch gehorcht. Vielleicht ist aber auch sein Zentralnervensystem irreparabel geschädigt, dann wird es keinen weiteren Einsatz mehr für ihn geben.«
»Vielleicht haben wir aber auch Glück«, widersprach Rajennko. »Seine Erweckung und Wiederherstellung hat mich einiges an Zeit, Geld und Nerven gekostet, Doktor. Ich sehe nicht ein, dass die ganze Arbeit umsonst gewesen sein soll. Jemanden wie Gallagher kann ich in diesen Tagen sehr gut gebrauchen, auch wenn Katachara nicht mehr den ersten Platz auf meiner Prioritätenliste einnimmt. Ich weiß noch nicht, wer in Zukunft mein Freund und wer mein Feind sein wird.«
»Ich verstehe.« Doktor Paneema verstaute ihre Utensilien wieder in ihrem Arztkoffer und wandte sich zum Gehen. »Sie haben nicht den Mumm, Gallagher einfach aus der Luftschleuse zu werfen, ehe wir landen.«
Rajennko seufzte. »Ja, vielleicht auch das.«
*
Das verbeulte Raumschiff landete in einem heruntergekommenen Teil des Raumhafens von Primwelt T, welcher in der Nähe eines weitläufigen Industriegebiets lag.
Katachara verließ das Schiff erst, nachdem er sich so gut er es vermochte unkenntlich gemacht hatte. Gegenüber der Flugsicherung
Weitere Kostenlose Bücher