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Gallaghers Tod

Gallaghers Tod

Titel: Gallaghers Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Eine halbe Stunde später wurde ein gebrauchtes Schnellboot von einem anderen Händler an einen gewissen Murdoch McAuliff vertickt. Beide Gentlemen sind auf Bildern von Überwachungskameras recht gut zu erkennen, und die Polizei ist sich ziemlich sicher, dass es sich in beiden Fällen um den flüchtigen Terroristen Gufod Neem handelt. Ich habe vorhin mit einem alten Kumpel auf Kerian telefoniert – beides sind bekannte Künstlernamen des Gesuchten, ebenso wie die dritte Identität, unter der er den Leihwagen gemietet hat, mit dem er zu dir gefahren und in dem er vor der Polizei geflohen ist.«
    Clou sah auf. »Gufod Neem also. Er hat es also tatsächlich auf mich abgesehen.«
    »Das kann man so nicht sagen«, wandte Jedrell ein. »Bei dem Spinner weiß man noch nicht genau, wie er wirklich tickt.«
    »Er soll doch ein Anhänger der kerianischen Monarchie sein, erzählt man sich. Und ich habe den letzten Spross des kerianischen Königshauses auf dem Gewissen.«
    »Nun ja, wenn man Prinz Felder mitzählt, gebührt diese Ehre eigentlich mir«, protestierte Jedrell.
    Clou lachte spöttisch. »Dass das ein Mord war, darauf sind die Ermittler bis heute nicht gekommen, mein Freund. Nein, ich fürchte, in den Geschichtsbüchern steht an dieser Stelle mein Name. Gufod Neem hätte allen Grund, mich zu hassen.«
    Eine Weile schwiegen die beiden Männer. Dann trat Rebecca ein, blass und mit verweinten Augen. Clou schwang die Beine aus dem Bett, stand auf und schloss sie wortlos in die Arme.
    Jedrell sah an dem Zucken ihrer Schultern, dass die junge Frau leise weinte. Er sah betreten zu Boden und fühlte sich fehl am Platz. Dieser Moment gehörte Clou, Rebecca und ihrem geteilten Schmerz.
    Er räusperte sich verlegen. »Ich komme später wieder. Dann reden wir auch über die Beisetzung. Aber das hat Zeit.«
    »Moment noch«, sagte Clou heiser. »Verrate mir nur eines: Wo finde ich diesen Gufod Neem?«
    *

    Gufod Neem ballte die Fäuste in ohnmächtiger Wut. Sein kleiner Ausflug nach Oea XX, der so vielversprechend begonnen hatte, drohte in einem Fiasko zu enden und auch sein eigentliches Ziel in Gefahr zu bringen. Wäre er doch nur auf Kerian geblieben, statt dem spontanen Impuls nachzugeben, es Clou Gallagher heimzuzahlen …
    Egal. Er war nun einmal hier, und er musste das Beste aus der Situation machen. Auch wenn selbige im Moment ziemlich verfahren war.
    Zwar hatte er es geschafft, seine Verfolger abzuschütteln und seinen Leihwagen irgendwo in der Stadt in einem Parkhaus loszuwerden. Er hatte auch sein Äußeres durch andere Kleidung und eine Perücke so weit verändert, dass ihn so schnell keiner der Fahnder erkennen würde.
    So weit die guten Nachrichten.
    Die schlechten aber rissen nicht ab. Zum einen hatte er der Presse entnehmen müssen, dass Clou Gallagher offenbar nicht bei der Explosion seines Hauses gestorben war. Nun gut, darum konnte er sich jetzt nicht kümmern. Er würde sich bei nächster Gelegenheit dieser offenen Baustelle annehmen.
    Jetzt aber gab es ein viel dringenderes Problem, das es zu lösen galt. Er hatte unmittelbar nach seiner Ankunft auf dem Planeten unter dem Pseudonym Murdoch McAuliff ein schnelles Raumschiff für seine Rückkehr nach Kerian gekauft. Er konnte es von der Bar, in der er saß und einen Kaffee schlürfte, auch schon sehen. Was er aber ebenfalls sah, war eine ganze Hundertschaft von Polizisten, die das Schiff umstellt hatten und es durchsuchten. Für einen Moment sah er in einer bluttriefenden Vision sich selbst, wie er sich brachial einen Weg durch die Massen der Beamten metzelte und mit dem Schiff davonraste, verfolgt von Abfangjägern der planetaren Heimatverteidigung, die er allesamt abschoss, um dann eine triumphale Rückkehr nach Kerian zu zelebrieren.
    Er trank den Kaffee aus und verdrängte derartige Gewaltfantasien aus seinem Kopf. Das war natürlich ein völlig unsinniger Tagtraum. Die Polizeibeamten waren keine simplen Dorfgendarmen, sondern bestens ausgerüstete Mitglieder eines Sondereinsatzkommandos, die vermutlich erst schießen und dann fragen würden, wenn sich eine verdächtige Person unangemeldet einem unter Beobachtung stehenden Raumschiff näherte.
    Aber er hatte Schwierigkeiten wie diese einkalkuliert. Noch verlief alles innerhalb der Toleranzgrenzen seines Plans. Er durfte jetzt nur nicht die Nerven verlieren und in Panik verfallen. Also bestellte er einen weiteren Kaffee.
    *

    Es dauerte eine ganze Weile, bis Hector Spencer das penetrante Klingeln als das

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