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Gallaghers Tod

Gallaghers Tod

Titel: Gallaghers Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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erkannte, was es war: das Wecksignal seiner Kommunikationskonsole. Er rollte sich noch einmal auf seiner durchgelegenen Schlafcouch herum, den Wecker beharrlich ignorierend, ehe er dann doch einen Blick auf seine Uhr warf. »Scheiße!«
    Der Inspector setzte sich auf. Hatte er wirklich zwölf Stunden durchgeschlafen? Warum war er nicht früher geweckt worden – oder anders gefragt, seit wann klingelte der Wecker eigentlich schon? Spencer rieb sich die schmerzenden Schläfen und sah sich um. Fahles Sonnenlicht, in dem Staubpartikel tanzten, fiel durch die schief stehenden Rollos in sein Apartment. Auf dem Boden vor dem Sofa ein Labyrinth aus leeren Bierflaschen, Tablettenschachteln und Fast-Food-Verpackungen, die er gierig geleert hatte, ehe er dann völlig erschöpft eingeschlafen war.
    Er brauchte einen Kaffee.
    Mit steifen Gliedern stakste er zu der Küchenzeile hinüber. Während die Kaffeemaschine röchelnd zum Leben erwachte, streifte er ein sauberes Hemd über und nahm vor der Kommunikationskonsole Platz. Superintendent Gregory hatte mehrmals versucht, ihn zu erreichen. Außerdem waren da noch zwei Nachrichten von einer Anwaltskanzlei und eine von seiner Mutter. Bei dem Anwalt handelte es sich vermutlich um den Rechtsbeistand von Hassan al-Akrab, den Spencer erfolglos verhört und anschließend in Untersuchungshaft genommen hatte. Er runzelte die Stirn. Hatte er al-Akrab eigentlich erlaubt, seinen Anwalt anzurufen? Er konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern … Falls nicht, konnte er sich schon denken, was der Rechtsverdreher und der Superintendent von ihm wollten.
    Er sah wieder auf die Uhr. Schon sechs Uhr abends. Gregory würde ihm höchstpersönlich den Hals umdrehen, wenn Spencer nicht allmählich zum Dienst erscheinen würde. Als er ihn mit den Worten nach Hause geschickt hatte, er solle sich ein wenig aufs Ohr hauen, hatte er bestimmt nicht wirklich zwölf Stunden gemeint. Verdammt, er hatte einen Fall zu lösen und einen flüchtigen Terroristen dingfest zu machen. Dieser Gufod Neem konnte schon Gott weiß wo sein … oder vielleicht hatte man ihn schon gefunden?
    Er rührte zwei Löffel Zucker in seinen Kaffee und überflog die Nachrichten, die in der Zwischenzeit für ihn eingegangen waren. Keine guten Neuigkeiten. Neem war immer noch auf der Flucht, aber immerhin hatte er noch nicht wieder zugeschlagen.
    Moment mal?!
    Er las die letzte Nachricht auf der Liste noch einmal. Er sah erneut auf die Uhr und stellte einige schnelle Berechnungen im Kopf an. War es etwa möglich …?
    »Oea«, brummte er.
    *

    Zehn Minuten später saß er in einem Streifenwagen, der mit heulenden Sirenen in Richtung Polizeirevier raste. Constable Kowalski, der sich ihm als sein neuer Assistent vorgestellt hatte, reichte ihm eine Papiertüte mit einem Croissant und einen Pappbecher mit abgestandenem Kaffee nach hinten. Kowalski und der Fahrer hatten stundenlang mit laufendem Motor vor Spencers Wohnung gewartet und ihn sofort eingesammelt, als er das Haus verließ.
    »Danke«, brummte Spencer und biss lustlos in das süße Backwerk. »Sie hätten mich aber ruhig aus dem Bett klingeln können, Kowalski.«
    Der junge Mann zuckte gleichgültig mit den Achseln. »Der Superintendent hatte mir klare Anweisungen gegeben. Und die habe ich buchstabengetreu ausgeführt.«
    Spencer sah aus dem Fenster und rollte mit den Augen. Tintenpisser!
    »Sie sollten wissen, dass wir heute Mittag eine neue Nachricht von Gufod Neem erhalten haben«, fuhr Kowalski fort. »Unsere Techniker sagen, es sei eine Aufzeichnung, die wir dadurch freigeschaltet haben, dass wir Gufod Neems Manifest ausgestrahlt haben. Darin muss ein Signal versteckt gewesen sein, mit dem –«
    »Was für eine Nachricht?«, unterbrach ihn Spencer. Davon war nichts in seinem Posteingang gewesen – offenbar war diese Information noch nicht weitergegeben worden.
    »Nun ja«, sagte Kowalski, »er hat erneut die Wiedereinführung der Monarchie gefordert und weitere Anschläge angedroht, wenn er seinen Willen nicht bekommt.«
    »Hat er das«, brummte Spencer. »Gibt es etwas Neues, was seine diversen Tarnidentitäten angeht?«
    »Nicht viel.« Kowalski lächelte bedauernd. »Außer dass eine von ihnen angeblich Kerian in der letzten Nacht mit unbekanntem Ziel verlassen hat.«
    »Unbekanntes Ziel?«, echote Spencer ungläubig und verschüttete fast seinen Kaffee, als der Streifenwagen ruckartig zum Stillstand kam. Sie hatten ihr Ziel erreicht. »Ich habe vorhin in den

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