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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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berichtete sie ihm von Niles’ Erkenntnissen. »Niles hat angerufen, jemand hat Mannings Hand geführt, als er die 38er abgefeuert hat. «
    »Auf seinem Handrücken gab es keine Pulverspuren«, stellte McCord zufrieden lächelnd fest.
    Sam schüttelte den Kopf. »Nein, nur an den Fingern seiner rechten Hand. «
    »Ich wusste es«, sagte McCord leise. »Ich wusste, dass es so ausgeht, als die Spurensicherung die zweite Kugel aus dem Balken gezogen hat. Es erstaunt mich immer wieder... «
    »Was? «
    »Was für dumme Fehler Mörder machen. «
Kapitel 26
    Courtney blickte auf die Uhr in der Küche. »Es ist schon fast sechs, und ich muss mich noch auf den Unterricht morgen vorbereiten. «
    »Du willst also aufhören? «, sagte O’Hara erleichtert und zählte die Punkte zusammen. »Warum denn? Ich habe noch Geld aus meinem Rentenfonds. «
    »Vermutlich habe ich ein zu weiches Herz. «
    »Du bist eine Falschspielerin. Ziehst du den Leuten, bei denen du wohnst, auch das Geld aus der Tasche? «
    Grinsend packte sie die Karten in die Schachtel. »Die Donnellys sind entweder nicht da, oder sie schlafen... « In diesem Moment klingelte das Telefon, und da Hilda ins Kino gegangen war, nahm O’Hara ab. Als er kurz darauf wieder auflegte, runzelte er die Stirn.
    »War das wegen Mr. Manning? «, fragte Courtney besorgt.
    »Nein, es war Michael Valente. Er ist in der Eingangshalle. Mrs. Manning erwartet ihn. «
    »Wie ist er denn so? «
    »Ich weiß nur, dass er Mrs. Manning Ärger macht. Du hast doch mitbekommen, wie die Presse reagiert hat, als sie herausgefunden hat, dass Mrs. Manning am Freitag mit ihm in den Bergen war. Sie haben sich aufgeführt, als hätte sie mit dem Teufel geschlafen oder so, nur weil sie in seinem Hubschrauber geflogen ist. Ich habe die beiden keine Sekunde aus den Augen gelassen, und es war überhaupt nichts. Nichts. Mrs. Manning nennt ihn noch nicht einmal beim Vornamen. «
    »Letzte Woche in den Nachrichten habe ich das erste Mal von ihm gehört«, erklärte Courtney. »Aber er ist wohl ziemlich berühmt, oder? «
    »Ja, ich würde eher sagen - berüchtigt. Ich schulde dir sechzehn Dollar. « O’Hara grub das Geld aus seiner Tasche und legte es auf den Tisch.
    »Ist er Ihnen denn so schlimm vorgekommen, als Sie mit in den Bergen waren? «
    »Sagen wir mal so - ich möchte nicht in seiner Nähe sein, wenn er wütend wird. Die Bullen haben an dem Tag ziemlich gestichelt, vor allem einer namens Harwell, und das gefiel Valente überhaupt nicht. Er wurde ganz, ganz ruhig... Und seine Augen wurden richtig kalt... Weißt du, was ich meine? «
    Courtney war fasziniert. »Sah er aus wie ein... Mörder? «
    »Ja, so könnte man sagen. «
    »Vielleicht sollte ich besser hier bleiben, damit Leigh nichts passiert. «
    Der Türsummer ertönte. O’Hara winkte ab. »Ich bin die ganze Zeit in der Nähe, aber ich glaube nicht, dass wir uns Sorgen machen müssen. Er ist wohl in zahlreiche dunkle Geschäfte verwickelt, aber gewalttätig war er schon lange nicht mehr. «
    »Wie beruhigend«, murmelte Courtney spöttisch.
    »Na, vielleicht beruhigt das dich ja wirklich... «, erwiderte O’Hara und zwinkerte ihr zu. »An dem Tag in den Bergen haben die Bullen zu Mrs. Manning gesagt, sie solle oben an der Straße warten, bis sie die Hütte überprüft haben. Und als niemand kam, um uns Bescheid zu sagen, hat Valente Mrs. Manning auf seinen Armen durch den Schnee zur Hütte hinuntergetragen. Und er hat sie auch wieder hinaufgetragen. In ihrer Nähe wird er zum reinsten Sir Galahad. «
    »Wirklich? «, hauchte Courtney. »Wie... interessant. «
    »Ich rufe dich an, wenn wir etwas von Mr. Manning erfahren«, rief O’Hara ihr noch zu, während er sich auf den Weg in den Wohnraum machte.
    Statt die Wohnung durch die Hintertür in der Küche zu verlassen, ging Courtney leise über den Flur ins Esszimmer. Sie lehnte sich gegen den Türrahmen und beobachtete nachdenklich den großen, breitschultrigen Mann, der die Stufen zum Wohnzimmer herunterkam. Nach allem, was sie in der letzten Woche über ihn gehört und gelesen hatte, war Michael Valente genauso geschickt darin, Reportern wie Gefängnisstrafen auszuweichen.
    Er war bestimmt im Moment eine »hochrangige« Persönlichkeit.
    Und sie wusste bereits einige »neue und ungewöhnliche« Fakten über ihn.
    Als" Interviewpartner war er sicher viel interessanter als der Papst oder der Präsident.
    Prüfend beobachtete sie, wie er lächelnd auf Leigh zutrat, ihr beide Hände

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