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Garantiert gesundheitsgefährdend: Wie uns die Zucker-Mafia krank macht (German Edition)

Garantiert gesundheitsgefährdend: Wie uns die Zucker-Mafia krank macht (German Edition)

Titel: Garantiert gesundheitsgefährdend: Wie uns die Zucker-Mafia krank macht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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hat: »Klar, man sollte keine Softgetränke trinken, Spezi und so Zeug, eher mal ’ne Saftschorle oder Wasser. Da haben wir schon drauf geachtet in der Ernährung.«
    Sie ist längst wieder zu Hause auf ihrem Bauernhof, einem wahren Kinderidyll, umgeben von Wiesen und Wäldern, einem Sägewerk direkt daneben und anderen Höfen in der Nachbarschaft. Auf ihren Dächern glänzen Solaranlagen in der Sonne. Eine kleine Straße führt zu Willburgers Hof. Früher haben sie Kühe gehalten, jetzt halten sie vor allem Pferde. Ein Plastiktraktor steht neben dem Eingang, ein kleiner weißer Swimmingpool aus Kunststoff gegenüber, daneben ein Kinderliegestuhl, ein buntbemaltes Kinderhaus, neben der Tür zum Wohnhaus rennt ein Meerschweinchen in seinem Käfig herum. Die Treppe hinauf geht’s in die Küche.
    Als Frau Willburger in der Schwangerschaft auf den Zucker achten musste, merkte sie sehr schnell, welche Lebensmittel bei ihr den Blutzucker in die Höhe jagten. »Orangensaft ging gar nicht. Egal, ob selbstgepresst oder gekauft. Ich weiß nicht, auf was ich da so reagier, keine Ahnung. Wenn der so extrem hochschnellt, der Zucker, dann wird’s mir schwindlig. Das merkte ich dann schon, dann war nichts mehr mit Denken drin. Das waren richtig Kreislaufprobleme. Das ging dann so rasend schnell hoch, das merkte ich schon beim Essen. Reagiert hab ich auch auf Kartoffelsalat, in den jemand noch eine Prise Zucker reingetan hat. Das hat bei mir den Zucker hochschnellen lassen. Wenn wir beim Grillen waren und ich den Kartoffelsalat probiert hab, da wusste ich, du hast hinterher einen Blutzucker, dass es dem Teufel graust. Oder Hefezopf. Da schießt es dann unendlich in die Höhe. Ich hab dann hat solche extremen Lebensmittel gemieden.«
    Sobald der Blutzuckerspiegel der Mutter in die Höhe schießt, muss die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin produzieren. Und das Insulin ist es, das für die Kettenreaktion sorgt, sagt Gynäkologe Dr. Reister: »Die Frau braucht mehr Insulin, um den Zucker im Blut zu verarbeiten. Dieses Insulin führt zum einen dazu, dass der Zucker als Fett in den Körper eingebaut wird und das Baby dick wird. Diese Zuckermast, denen diese Kinder unterliegen in der Schwangerschaft, führt dazu, dass die als Babys schon zu dick sind, wenn sie auf die Welt kommen, es ist ein Risiko für die Zuckerkrankheit, auch für Herzkrankheiten, hohen Blutdruck. Wenn die aus dem Mutterleib rauskommen, verlangen die nach mehr Zucker. Das zieht sich dann durchs ganze Leben durch.«
    Ein verhängnisvolles Programm setzt ein, wenn diese Babys auf die Welt kommen und gleich nach Zucker gieren. Es ist ja nicht irgendein Stoff, sondern es ist der wichtigste Treibstoff für den Körper, auch fürs Gehirn. Und wenn auch dort gleich von Anbeginn Überdosen verabreicht werden, dann geraten die kleinen grauen Zellen gleich aus dem Takt. Das wirkt sich nicht nur auf Intelligenz und Lernvermögen aus, sondern auch auf Verhalten und die Gefühle. Kurz: Es prägt die ganze Persönlichkeit.
    Es klingt unglaublich, dass so ein süßes Pulver ein ganzes Leben beeinflussen kann, von Geburt an sozusagen als weißer Schatten das Leben begleitet, nicht nur das Krankheitsrisiko bestimmt, auch die Gehirnleistung beeinflusst und damit womöglich sogar die Schulnoten der Kinder und so auch ihre Karrierechancen. Und vielleicht sogar das Risiko, auf die schiefe Bahn zu geraten: Der Zucker wird die Materie, die alles formt.
    Eigentlich ist Zucker ja superwichtig, und daher hatte eine Firma wie Coca-Cola auch dringend geraten, dass Kinder ihre Produkte konsumieren – vor allem der Schulnoten zuliebe. »Wenn Kinder aktiv sind, sollten Erfrischungsgetränke immer mit von der Partie sein.« Denn »Zucker«, so das Informationsblatt der Brausefirma für Eltern, sei »für die Gehirn- und Nervenzellen die wichtigste Energiequelle und sorgt für erhöhte Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit beim Lernen. Die häufig in Erfrischungsgetränken enthaltenen Mineralstoffe und Vitamine leisten zudem einen wertvollen Beitrag zur Deckung des Tagesbedarfs.« Dass das gut für Coca-Cola ist, versteht sich von selbst. Ob die Kinder damit klüger werden, ist allerdings sehr die Frage. Denn zumindest das Verhalten, die Aufmerksamkeit, das Lernvermögen könnten eher beeinträchtigt werden, glaubt man den entsprechenden wissenschaftlichen Studien. Der Zucker kann zudem auch die Hirnleistung insgesamt stören, die Intelligenz, und kann womöglich sogar den Abbau des Gehirns

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