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Garantiert gesundheitsgefährdend: Wie uns die Zucker-Mafia krank macht (German Edition)

Garantiert gesundheitsgefährdend: Wie uns die Zucker-Mafia krank macht (German Edition)

Titel: Garantiert gesundheitsgefährdend: Wie uns die Zucker-Mafia krank macht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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Menschen nie so viel davon zu sich genommen haben. Die Dosis macht das Gift, und in der Natur gibt es nicht so viel Fruchtzucker. Vor allem nicht pur. Jetzt aber hat er sich, auch dank der Künste der Chemiker und der Industrie, explosionsartig vermehrt, und nun zeigen sich die Auswirkungen plötzlich und massenhaft. Und die Reaktionen im Verdauungstrakt sind nur die ersten Abstoßungsreaktionen auf einen Stoff, auf den der Körper in solchen Massen nicht eingerichtet ist. Viel schlimmer wird es, wenn er sich einschleicht in den Körper, in Überdosis.
    Die industrielle Fruktose kann die hormonellen Steuerungsabläufe im Körper stören. Dieser Stoff macht nicht nur dick, sondern auch krank, greift ganz direkt ein in die Körperfunktionen und bringt die Mechanismen im Körper durcheinander. Die Zuckerkrankheit, das Übergewicht, Herz-Kreislauf-Leiden, nach neuesten Forschungsergebnissen ist all dieses vor allem eine Folge der industriellen Fruktose-Überschwemmung.
    Und ausgerechnet dieser Zucker steht immer noch im Ruf, der bessere Zucker zu sein. Für Kinder zum Beispiel. Oder für Gesundheitsbewusste. Weil es so schön klingt, wenn der Zucker aus Früchten kommt. Der weltgrößte Schokoladenhersteller Barry Callebaut aus der Schweiz wirbt für seine neue Schokolade, »deren Süße ausschließlich aus Früchten gewonnen wird«. Im Bioladen gibt es die »Werz Reis-Vanille-Zungen«, für Diabetiker geeignet: »Mit Fruchtzucker gesüßt«. Auch der Heidelberger Zusatzstoffhersteller Wild wirbt mit der »natürlichen Süßung«, die »zu 100 Prozent aus Früchten gewonnen wird«, für sein neues Produkt Fruit Up ® . Das habe »eine gesundheitsförderliche Wirkung auf den Blutzuckerspiegel und damit in Beziehung stehenden Krankheiten«.
    Die Schweizer Ovomaltine (»Verfeinerte Rezeptur«, »weniger Zucker«) enthält ebenfalls Fruktose. Südzucker verkauft »Fruchtzucker« pur in der 500-Gramm-Plastikpackung, (Aufschrift: »… weckt den frischen Fruchtgeschmack«). Auch von »Schneekoppe« gibt es den puren »Fruchtzucker« (»Ideal zum Backen, Einmachen und Süßen«). Die Spezialisten für Diätnahrung bleiben ihrem Lieblingszucker treu, auch wenn er jetzt solch schlechte Presse hat. Die Reformhaus-Kultfirma versteht sich sozusagen als Hauslieferant für Zuckerkranke. Klar, die Gesetzeslage hat sich geändert, aufgrund der neuen Erkenntnisse dürfen die fruchtzuckergesüßten Produkte »nicht mehr mit den vertrauten Hinweisen auf Diät oder Diabetes versehen werden«.
    Früher wurden die Diabetikerwaffeln »Milch-Vanille« oder die »Pralinen-Auslese Confiserie-Qualität« von Schneekoppe mit dem ausdrücklichen Hinweis verkauft: »Geeignet zur besonderen Ernährung bei Diabetes mellitus im Rahmen eines Diätplanes«. Das ist jetzt verboten, weil Fruktose ja mittlerweile den Status eines Schadstoffes hat. Darauf hat Schneekoppe reagiert. Aber keineswegs die Fruktose verbannt. Nur die Aufschriften: »Auch wenn sich die Kennzeichnung ändert – die Qualität bleibt.« Das klingt wie eine Drohung, ist aber natürlich als Versprechen gemeint an die Zuckerkranken, die auch weiterhin zu Schneekoppe halten sollen: »So bekommen Diabetiker bei Schneekoppe trotz dieser Umstellung nach wie vor ihre bewährte Portion Süßes.«
    Sie werden daher jetzt nur noch »mit den für Diabetiker relevanten Angaben« wie »ohne Zuckerzusatz« versehen. »Zuckerbewusste Produkte« nennt die Firma ihre Reihe »Alternativ gesüßte Süßwaren«. Zum Beispiel die Fruchtaufstriche: »Mit Fruchtzucker gesüßt schmecken sie extra-fruchtig, haben aber 30 Prozent weniger Kalorien.«
    Der Zwiebackhersteller Brandt, Generationen von Kindern und Eltern bekannt wegen des properen Kleinkindes auf der Packung, versieht seinen Diät-Zwieback weiterhin mit dem Hinweis: »Zur besonderen Ernährung bei Diabetes mellitus sowie Laktose-Intoleranz«. Denn der »Fruchtzucker« werde »vorteilhafter verwertet als gewöhnlicher Zucker – so muss selbst im Rahmen eines Diätplanes nicht auf Brandt Genuss verzichtet werden«. Leider ist, im Lichte der neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse, ziemlich genau das Gegenteil richtig.
    Danone, immerhin, hat schon reagiert. Danone warb jahrelang für seine »Fruchtzwerge« mit der Neuschöpfung »Traubenfruchtsüße«. Danone stolz: »Traubenfruchtsüße verfügt über eine ganz besondere Süßkraft.« Traubenfruchtsüße bestehe »hauptsächlich aus Wasser, Fruchtzucker und Traubenzucker«. Jetzt hat die Firma

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