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Garantiert wechselhaft

Garantiert wechselhaft

Titel: Garantiert wechselhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fanny Wagner , Carolin Birk
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Gemüse gedieh im Schutz der Schneckenzäune jetzt wunderbar. Leider waren die Schnecken nicht besonders wählerisch und hatten sich ersatzweise einfach an meinen schönen Stauden vergriffen. Und der Rittersporn, der letzte Woche schon so vielversprechend in die Höhe geragt hatte, war auch bis auf mickrige Stümpfe niedergemampft.
    «Ich warne euch», sagte ich. «Meine Tochter kommt euch auf die sanfte Tour, aber ich mache keine Gefangenen!»
    Zunächst aber begann ich meinen Kampf gegen das Unkraut. Während ich die Erde lockerte, dachte ich über Elkes Worte nach. Natürlich konnte ich für mich selbst sorgen, das hatte ich wohl zur Genüge bewiesen. Aber manchmal hatte ich es so satt, immer für alles alleine zuständig zu sein. Ich sehnte mich nach jemandem, bei dem ich mich auch einmal fallen lassen konnte. Nach jemandem, der für mich da war, zu mir hielt und mich schützte …
    Gedankenversunken jätete ich in der Sonne vor mich hin und malte mir aus, wie schön sich das anfühlen würde. Dabei wurde ich von Minute zu Minute gelassener, und nach einer Weile war ich ziemlich entspannt.
    Bis ich zwei Schnecken auf heißer Tat ertappte. Sie hatten gerade Stockrosen gefrühstückt, und ich konnte sie förmlich rülpsen hören. Na wartet! Mit einem gezielten Schlag beförderte ich die kleinen Schleimer ins Jenseits und zog frustriert die Reststängel aus der Erde. Ausgerechnet die schönen Stockrosen …
    Fast wären meine dunklen Gedanken zurückgekehrt, doch dann fiel mir wieder ein, dass Bärbel mir neulich Stecklinge für den Garten angeboten hatte. Stockrosenstecklinge.

    Bärbel war zwar noch wacklig auf den Beinen, aber ihre Lebensgeister waren schon wieder da.
    «Schneggn», brummte sie. «Elende Dreggsviecher!» Sie ging mit mir in den Schuppen hinter dem Haus, suchte kurz und gab mir nebst den Stecklingen eine Packung, die mit blauen Körnchen gefüllt war. «Probier’s amol mit dene, einfach auf die Erde streuen. Des fressen se gern, aber verdragen duun ’ses ned.»
    «Apropos: Wie läuft es mit Ernst? Hast du noch Mordgedanken?»
    Bärbel lächelte. «Naa. Ich will’s ned verschrei’n, aber neuerdings schaut er sich Kochsendungen an. Und gestern hat er sich an einer Gemüsesubbe versucht, die war direkt essbar.»
    «Na, das klingt doch schon schwer nach Hausmann!»
    «Schaumeramal», war Bärbels Kommentar. «Und? Bei dir?»
    Gerade als ich Bericht erstatten wollte, entschied sich mein Körper für eine kleine Demonstration. Schweißnass und mit hochrotem Kopf stand ich vor ihr.
    «Oha.» Bärbel reichte mir eine Packung Taschentücher. «Machste was dagegen?»
    «Nee, mit Hormonen habe ich es nicht so.»
    «Ich auch ned. Aber in der glassischn Homöobaddie gibt’s a baar echt gude Middl.»
    Ich schlug mir an die Stirn. «Bin ich blöd! Homöopathie verwende ich für alles Mögliche. Aber glaubst du, ich hätte in diesem Zusammenhang daran gedacht? Danke für den Tipp!»
    Ich stellte die Setzlinge in einen Karton und wischte mir die Hände am durchgeschwitzten T-Shirt ab.
    «Sag mal, Bärbel. Darf ich dich noch was fragen?» Hoffentlich würde sie das jetzt nicht in den falschen Hals kriegen, aber ich beschloss, es darauf ankommen zu lassen. «Gefallen dir die Stoffe, die deine Freundinnen gekauft haben? Ich meine, du trägst immer so schöne Farben, ganz anders als Leni und Claudia.»
    Bärbel grinste. «Die Leni is halt a weng mehr fürs Konservadive, waaßt? Ich hätt da schon a baar andere Vorstellungen, aber ich bin froh, wenn mir überhaupt endlich losleg’n.»
    Ich wischte mir die letzten Schweißtropfen von der Stirn. «Man müsste mal eine Kollektion für Frauen in den Wechseljahren machen. Bequeme Sachen aus Seide, Leinen oder Baumwolle, die man je nach Bedarf übereinander an- und ausziehen kann, ohne dass es beknackt aussieht.»
    Bärbel schaute mich versonnen an. «Des is fei ka schlechde Idee …»

    Gut gelaunt kam ich nach Hause und wollte in den Garten, um die neuen Pflanzen in die Erde zu setzen.
    Nach einem kurzen Blick in die Küche änderte ich aber meine Pläne: Maries Umhang lag auf der Eckbank, ihr Rucksack davor. «Marie? Bist du schon da?»
    Keine Antwort. Ich ging die Treppe hoch und fand meine Tochter zusammengerollt auf dem Bett.
    «Was ist denn los, Süße?» Ich setzte mich neben sie und streichelte ihren Rücken. «Bist du krank?»
    «Bauchweh», brummte sie.
    «Kriegst du deine Tage?»
    Kopfschütteln.
    «Was Falsches gegessen?»
    Marie rollte sich noch ein

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