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Gargantua Und Pantagruel

Gargantua Und Pantagruel

Titel: Gargantua Und Pantagruel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francois Rabelais
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seiner Bedeckung dreißig Schwergewappnete mit und zwei Schock Schützen unter Gymnastens Befehl, auf daß sie ihn bis an das Tor der Clermaldsburg geleiteten, wenn's Not hätt'. Kaum war der hinweg, so gab der Mönch dem Grandgoschier die 62000 Salus, die er empfangen, zurück und sprach: »Herr, jetzt ist's nicht Zeit, dergleichen Gaben zu spenden. Wartet bis zu dem End des Kriegs, denn man weiß nicht, was fürfallen möcht', und ein Krieg ohn gute Barschaft hat kurzen Atem und ein schwach Zugloch. Der Feldzüg Nerven, das sind die Batzen.« – »Nun, so will ich's«, sprach Grandgoschier, »dir ehrlich auf die Letzt vergelten, und allen denen, die mir treu gedienet haben.«

Vierzigstes Kapitel
Wie Grandgoschier seine Scharen versammelte und Starenstör Frühträubeln erschlug, dann auf Pikrocholus Befehl erschlagen ward
    Um eben die Zeit schickten nun auch alle benachbarten Ortschaften ihre Gesandten zum Grandgoschier, anzeigend, wie sie die vom Pikrochol an ihm verübte Unbill erfahren und ihm an Volk und Geld und anderen Kriegsbedarf, was nur in ihren Kräften stund', aus alter Bündnis zu Dienst entböten. Das Geld belief sich laut mitfolgenden Katastern auf 134 Millionen und dritthalb Goldgulden.
    Des Volkes waren: 15 000 schwere Reiter, 32 000 leichte Pferd, 89 000 Hakenschützen, 140 000 Fußgänger, 11 000 Kanonen, Doppelkanonen, Basilisken, Spirolen. Schanzgräber 47 000, sämtlich verproviantiert und besoldet auf sechs Monat und vier Tag. Welches Anerbieten Gargantua weder abschlug noch auch gänzlich annahm.
    Sondern er bedankt' sich höflich bei ihnen, vorgebend, er wollt' diesen Krieg mit guter Art schon dahin schlichten, daß so viele redliche Leut zu bemühen nicht nottun würde. Auch fertigt' er nur einen ab, der ihm die Scharen, die er gewöhnlich in seinen Wällen zu Devinier, zu Cavigny, Gravot und Quinqenais hielt, in guter Ordnung zuführen mußt', an Zahl 2500 Schwerbewaffnete, 66 000 Fußknecht, 26 000 Schützen, 200 grobe Feldstuck, 22 000 Schanzer und 6000 leichte Pferd, all in Banden und Fähnlein gemustert, so wohl erfahren in Kriegsübung, so gut gewappnet, so ihren Fahnen gewärtig und folgsam, so flugs gehorchend auf Wort und Wink ihrer Hauptleut, so behend zum Anlauf, so strack zum Sturm, so klug im Treffen, daß sie mehr einer harmonischen Orgel und wohlgestelltem Uhrwerk glichen, als einer Armee oder einem Heereszug.
    Starenstör, sobald er zurückkam, stellt' dem Pikrochol sich vor und erzählt' ihm nach der Läng, was er getan und gesehen hätt'. Riet ihm zuletzt nachdrücklichst an, mit Grandgoschieren sich zu vergleichen, welchen er als den treuesten Menschen von der Welt erfunden hätt', beifügend, daß es weder billig noch nützlich wär', seine Nachbarsleut, von denen man lauter Liebes und Gutes genossen hätt', also zu kränken. Und, was die Hauptsach wär, so würden sie aus diesem Handel nimmer ohn merklichen Schaden und Unglück entkommen, denn des Pikrochol Macht sei nicht von der Art, daß nicht Grandgoschier sie leichtlich möcht' ins Bockshorn jagen. – Er hatt' dies Wort noch nicht ausgesprochen, da fiel Frühträubel ihm überlaut in die Red und rief: »Das ist fürwahr ein unglückseliger Fürst, der Diener hat, die sich so leicht bestechen lassen, wie ich's am Starenstör hie seh; denn sein Mut, merk ich, ist so umgewandelt, daß er sich lieber mit unsern Feinden verräterischerweis' zum Krieg wider uns verbunden hätt', wenn sie ihn nur behalten wollten.«
    Auf solche Wort zog Starenstör unwillig seinen Degen vom Leder und durchstach damit Frühträubeln, ein wenig über der linken Brustwarz, daran er unverzüglich starb. Zog dann die Wehr aus dem Leib und sprach freimütig: »Also fahre hin, wer treue Diener verleumden will.« Pikrocholus entbrannt' darüber in jähem Zorn und sprach, als er den bunten Degen und die schön verzierten Scheiden sah: »Hat man dir darum die Kling gegeben, daß du in meiner Gegenwart mir böslich meinen so guten Freund Frühträubel solltest ums Leben bringen?«
    Darauf befahl er seiner Leibwache, ihn in Stücke zu hauen, welches auch auf der Stell so gräulich vollstreckt ward, daß das ganze Gemach mit Blute gepflastert war, und ließ darnach Frühträubels Leichnam ehrlich bestatten, aber den Körper des Starenstör in den Graben über die Mauern werfen.
    Die Nachricht dieses Frevels ward im ganzen Heer ruchbar, und viele fingen wider Pikrochol zu murren an, bis endlich einer namens Rebenklau zu ihm sprach: »Herr,

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