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Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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langes Leben führen konnte und nie geheiratet hatte. „Wieso nicht?“
    „Weil die Ehe ein heiliges Sakrament ist. Sie ist nichts, worauf man sich mal eben so einlässt. Ich bin seit mehr Jahren ein Vampir, als ich gelebt habe, und es wäre eine Lüge gewesen, mit einer Sterblichen eine Ehe einzugehen, wenn ich wusste, ich würde sie in jedem Fall überleben. Das konnte ich einfach nicht.“
    „Aber du hast um meine Hand angehalten, bevor ..." Ich legte die gespreizten Finger auf meinen Körper und konnte Liliths ständige Gegenwart fühlen.
    „Ich weiß. Du bist die Ausnahme. Außerdem wusstest du fast von Anfang an, was ich bin.“ Mit einem Schulterzucken fügte er an: „Und du bist Mátyás begegnet, ohne schreiend davonzulaufen.“
    Na, ob das ein Beleg für meine Hingabe an Sebastian oder für meinen bedenklichen Geisteszustand war, stand auf einem ganz anderen Blatt. Mein Telefon klingelte. Livin’ La Vida Loca. Damit wollte ich mich jetzt nun wirklich nicht befassen, also ließ ich es klingeln.
    Sebastian zog die Augenbrauen zusammen. „Das ist kein gutes Zeichen. Du hast den Anruf nicht angenommen. Als Teréza mitten auf dem Friedhof stand und es geklingelt hat, da bist du sofort rangegangen.“
    Ich zog eine Schulter hoch. „Das ist sowieso nur die nächste Absage. Dank der Tatsache, dass du zu sehr damit beschäftigt warst, im Wald herumzuknutschen, und du dadurch nicht
deine Aufgabe beim Ritual gestern Abend übernehmen konntest, wurde unser geplanter Zauber gegen den Fluch durch einen angetrunkenen Kerl ruiniert, der uns mit seinem Truck überfahren wollte.“
    „Ich schätze, über den Kuss bist du noch immer nicht ganz hinweg, wie?“
    Er hatte all die richtigen Dinge gesagt, und ich liebte ihn. „Nein. Noch lange nicht.“
    „Shit“, fluchte er. Sein Gesichtsausdruck, der auf eine stets gefällig wirkende Miene getrimmt war, geriet ein wenig ins Rutschen. „Ich habe hingenommen, dass Daniel Parrish plötzlich in meinem Haus stand, in meinem Haus, Garnet. Und du kannst nicht über einen kleinen Kuss hinwegsehen?“
    „Ich war damit beschäftigt, seine Hand zu verbinden, die Teréza ihm verbrannt hatte. Die gleiche Teréza, mit der du im Wald rumgemacht hast“, fauchte ich ihn an. „Und was heißt hier 'kleiner Kuss'? So was nennst du einen 'kleinen Kuss'?“
    Williams Haupthaar kam wieder hinter dem Regal zum Vorschein.
    „Ja, das nenne ich einen 'kleinen Kuss'. Das kann man nicht mit der Beziehung vergleichen, die du über Jahre hinweg mit Parrish hattest.“
    Entrüstet schnappte ich nach Luft. „Ich kann nicht fassen, dass du mir das vorwirfst. Ich hatte Parrish ewig nicht mehr gesehen. Und seit ich mit dir zusammen bin, habe ich ihn nicht ein einziges Mal geküsst!“ Das erklärte ich mit solchem Nachdruck, dass ich fast selbst daran glauben wollte. Ich hatte ihn doch nicht geküsst, oder? Auf jeden Fall wollte ich mir nicht durch Selbstzweifel ein perfektes Argument kaputt machen lassen.
    Das Glockenspiel über der Tür begann zu klimpern, als eine großmütterlich aussehende Frau in einem weiten, hängenden Parka hereinkam. Wir starrten sie an, während sie den Schnee von ihren Schultern klopfte. „Jetzt kommt’s aber richtig kräftig vom Himmel, wie?“
    Ich zwinkerte ein paar Mal, da ich während des Streits völlig den Bezug zu meiner Umgehung verloren hatte. Riesige Bilderbuchschneeflocken fielen vom Himmel. Fußweg und Straße waren längst mit einer bestimmt drei Zentimeter dicken Schneeschicht bedeckt.
    Sofort setzte ich mein nettestes Kunden-Lächeln auf.
    Sebastians Augen blitzten wütend auf, wohl weil er jetzt gezwungen war, seine Erwiderung für sich zu behalten. „Wir reden später weiter“, erklärte er leise.
    „Oh, ganz bestimmt“, konterte ich zuckersüß. „Mach dir deshalb mal keine Sorgen.“
    Er drehte sich auf dem Absatz um und verließ mein Geschäft. Das Glockenspiel ertönte, als die Tür zuging, und dann sah ich durch das Schaufenster zu, wie er wütend durch den Schnee davonstapfte.
    Hm, das hätte auch besser laufen können. Ich trank einen Schluck Latte. Immerhin war bei dem Ganzen ein Kaffee für mich herausgesprungen.
    Nachdem ich der Kundin den Weg zu den Strickanleitungen für Hexen erklärt hatte, kam William zu mir an die Kasse. Ich war noch immer mit meinem Latte beschäftigt und betrachtete nachdenklich die Schneeflocken. „Eine Zeit lang dachte ich, ihr beide würdet euch wieder zusammenraufen“, meinte er.
    „Ja, ich weiß.“

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