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Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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habe.“
    William dachte darüber nach und nickte schließlich: „Ja, recht hast du. Außerdem ist die Musik gut.“
    Ich war noch nie in einer Schwulenbar gewesen und wusste nicht so recht, was mich da erwarten würde. Vielleicht eine Discokugel, ziemlich nackte Männer, die zu wummernden
Bässen in Käfigen aufreizend die Hüften kreisen ließen, dazu viele topmodisch angezogene Leute, die auf einem auf Hochglanz polierten Parkettboden tanzten und sich küssten. Das Gebäude, vor dem wir anhielten, machte aber schon mal keinen bemerkenswerten Eindruck. Genau genommen sah es ein bisschen so aus wie diese großen Lagerhäuser: flach, fensterlos und unscheinbar. Ringsum erstreckte sich ein weitläufiger Parkplatz, der jedoch nur von wenigen Wagen genutzt wurde. William suchte sich einen Platz nahe dem Eingang.
    Von außen sah das alles weder besonders angesagt noch cool aus. Ich konnte nur hoffen, dass uns drinnen etwas anderes erwartete. Immerhin hing Parrish hier rum.
    Einen Parkettboden gab es tatsächlich, aber die Leute, die hier tanzten, trugen Cowboyhüte und tanzten Two Step. Aus den Boxen dröhnte Dear Mom and Dad von Sugarland. Als ich meine Jacke auszog, beugte ich mich zu William vor und fragte: „Ist das eine Countrybar?“
    „Ja, immer freitags. Donnerstags ist Karaoke-Abend.“
    „Und bist du Parrish hier an einem Karaoke-Abend begegnet?“
    „Er kann gut singen“, antwortete William und führte mich zu einem Tisch an der Wand.
    Ich legte meine Jacke über die Rückenlehne eines Stuhls. „Ich brauche einen Drink“, sagte ich und begab mich zur Bar. Ein süßer knackiger Mann mit dunklen Locken und einem keltischen Tattoo auf dem Bizeps nahm meine Bestellung auf. Ich lehnte mich gegen die Bar und ließ meinen Blick schweifen. Das Publikum sah ziemlich durchschnittlich aus, und ich nahm mit einem Seufzer zur Kenntnis, dass es keine knackigen Kerle in Käfigen gab. Was für ’ne Pleite.
    Das war hier so durchschnittlich, dass ich Zweifel hatte, ob Parrish heute Abend überhaupt herkommen würde.
    Der Barkeeper kam zurück und stellte für mich ein Biermixgetränk und für William eine Coke auf die Theke, wobei er mir zuzwinkerte. Etwas verwirrt lächelte ich ihn an und fragte: „Haben Sie sich nicht im Geschlecht vertan?“
    „Ich bin bi“, meinte er und grinste spitzbübisch.
    Und aus irgendeinem Grund sah er mir an, dass ich hetero war. Vermutlich stand das mit unsichtbarer Tinte auf meiner Stirn tätowiert. „Sorry“, sagte ich lachend. „Ich bin verlobt.“
    Der Barkeeper zuckte mit den Schultern. „So ein Glückspilz.“
    Zurück am Tisch, schaute mich William etwas seltsam an. „Tony hat versucht, dich anzubaggern, wie?“
    „Der Barkeeper?“
    Er nickte und griff nach seiner Coke. „Er ist ein Tier.“
    Ich lachte schnaubend. Gerade wollte ich einen Schluck trinken, da klingelte mein Handy. Es war Sebastians Klingelton, also ging ich ran.
    „Ich bin’s, deine Mutter“, meldete sich eine Stimme am anderen Ende der Leitung. Es war schon gut, dass ich noch nichts getrunken hatte, denn sonst hätte ich alles auf der Stelle rausgeprustet. „Ich bin bei euch zu Hause, und Sebastian hat mir gesagt, dass du ausgegangen bist. Das ist doch nicht etwa dein Junggesellinnenabschied, oder?“
    Es dauerte einen Moment, bis ich wieder durchatmen konnte. „Mom?“
    „Ja, Liebes. Ich bin hergekommen, weil ich mit dir darüber reden wollte, wie die Planungen für die Hochzeit vorankommen, und da höre ich von Sebastian, dass du beschlossen hast, heute Abend auszugehen.“
    „Hat er dir auch den Grund genannt?“
    „Ihr habt euch gestritten. Meinst du nicht, dass du dich ein bisschen kindisch aufführst? Deine Hochzeit findet in weniger als zwei Wochen statt.“
    „Gestritten?“, platzte ich heraus. „Hat er dir auch erzählt, dass er eine andere Frau geküsst hat?“
    William stellte seine Coke auf den Tisch und sah mich erwartungsvoll an. Auf der Tanzfläche ließen die Two Stepper die Beine zu Suds in the Bucket von Sara Evans wirbeln.
    Nach einer Weile glaubte ich bereits, meine Mutter hätte aufgelegt, doch dann sagte sie: „Beziehungen haben etwas mit Kompromissen zu tun. Du solltest hier sein und über eure
Probleme reden.“
    „Ich komme ja nachher heim“, erwiderte ich und legte auf.
    „Du hast deine Mutter einfach abgewürgt?“, rief William und hielt erschrocken eine Hand vor den Mund.
    Ich starrte auf mein Handy, und erst so allmählich wurde mir klar, wie unverfroren ich

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