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Garstige Gnome

Titel: Garstige Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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zur Oberwelt entdeckt«, sagte Whitey.
    »Deshalb sind wir ja zu euch hochgestiegen. Wir mussten den Gnom verfolgen, der zufällig auf den Tunnel gestoßen war«, erklärte Bree, »den Gnom, den ihr gefangen habt. Versteh doch, es ist unsere Lebensaufgabe zu verhindern, dass die Gnome die Erdoberfläche entdecken.«
    »Aber es ist nicht meine Lebensaufgabe«, protestierte PJ.
    »Verrate ihm nichts mehr«, sagte Whitey. »Ich möchte, dass er so wenig wie möglich weiß, falls er gefangen genommen und gefoltert wird.«
    »Gefoltert?«
    »Komm. Zur Mauer«, sagte Bree. »Das ist unsere einzige Chance.« Sie und Whitey traten hinter dem Felsen hervor und rannten los.
    PJ schüttelte den Kopf und sprang auf. Ihm blieb nichts anderes übrig, als den beiden zu folgen.

13
General Eww-yuk
    I n einem dunklen, aus massivem Onyx gemeißelten Raum tief im Herzen der Gnom-Stadt Argh saß ein schlitzäugiger Gnom und beobachtete einen unterarm langen Tausendfüßler, der über den Boden kroch. Das große Gliedertier krabbelte ziellos dahin, bis die pelzige Gnom-Pranke vor ihm niedersauste. Der Tausendfüßler machte kehrt und eilte in die entgegengesetzte Richtung davon, bis die andere Hand des Gnoms ihm den Weg versperrte. Schließlich erstarrte das Tier, wusste nicht mehr, wohin es fliehen sollte. Der Gnom grinste, genoss die Angst des Geschöpfs. Plötzlich hämmerte jemand an die Tür. »General! Ich habe eine Nachricht.«
    General Eww-yuk klaubte den Tausenfüßler auf und stopfte ihn sich ins Maul wie ein Kind, das gierig eine Leckerei hinunterschlingt, um sie nicht mit anderen tei len zu müssen. »Arrgh!«, rief er, während er das Tier knirschend zerkaute. »Woher denn?«
    Ein kleiner fetter Gnom-Kurier platzte herein. »Von dem Mauerabschnitt, den wir vor kurzem eingenommen haben.«
    Eww-yuk trat aus dem Schatten heraus. Er war ein riesiger Gnom und überragte den Kurier um mehrere Haupteslängen.
    »Ahhhh, an der Mauer tut sich etwas Interessantes, ja? Und ausgerechnet dort habe ich den Einfaltspinsel Slurp als Wache abgestellt.«
    »Er will seinen Fund nicht rausrücken … Oh, nein«, sagte der Kurier.
    »Was?«, entgegnete Eww-yuk und zog die Augen zusammen.
    »Oh nein. Nein-nein-nein-nein-nein.«
    »Bring diesen Fund sofort zu mir, so schnell dich deine Beine tragen«, befahl Eww-yuk.
    »Soll ich den Großen Gnom unterrichten?«
    »Nein«, erwiderte Eww-yuk schnell. »Ich erzähle es ihm später. Vielleicht.«
    »In Ordnung«, sagte der Kurier. Er hielt inne und schnüffelte in die stehende Luft. »Gibt’s hier was zu fressen?«, fragte er und begann zu geifern.
    »Nein«, log Eww-yuk, presste die Lippen zusammen und funkelte den Kurier an.
    Der kleinere Gnom katzbuckelte. »Entschuldigung. Ich bin nur neugierig … und hungrig.«
    »Bring mir einfach diesen Fund!«
    Erschrocken wich der Kurier zurück. »Natürlich. Und was ist mit Hauptmann Slurp?«
    Eww-yuk wandte sich um und redete mit sich selbst, eine Angewohnheit, der er anheimgefallen war, seit er seine Brüder umgebracht hatte. »Ich hätte den Querulanten loswerden sollen, als ich die Welpen aus meinem eigenen Wurf eliminiert habe«, murmelte er in sich hinein.
    »General, was ist mit dem Hauptmann?«, wiederholte der Kurier kriecherisch.
    Eww-yuk spuckte Tausendfüßler-Saft aus und ballte seine hammerartige Faust. »Slurp bringst du auch her!«

14
Hauptmann Slurp
    B ree, Whitey und PJ huschten von Felsen zu Felsen und kamen der Mauer immer näher. Die Gnome schlenderten durch die Gegend oder fläzten herum wie Soldaten außer Dienst. Sie kratzten sich die Bäuche, stützten sich auf ihre eisenbeschlagenen Keulen und knurrten träge.
    »Was nun?«, flüsterte PJ.
    »Wir greifen an«, sagte Whitey, »und treiben sie zu einem Knäuel zusammen. Sobald wir durchbrechen, kann Bree über die Mauer steigen und auf die andere Seite fliehen, während wir beide die Gnome in Schach halten.«
    »Ich kämpfe an deiner Seite«, sagte Bree.
    »Nein, du steigst über die Mauer«, beharrte der Albino. »Solange ich der Anführer bin, tust du, was ich sage. Du wirst fliehen, und der Junge und ich geben dir Deckung.«
    Bree sah genauso entsetzt aus wie PJ. »Moment mal, Mr. Edelmann«, sagte er. »Ich melde mich doch nicht freiwillig zu einer Kamikaze-Mission! Da sind ungefähr fünfzig von diesen Kerlen!«
    Bree ließ rasch ihren Blick über die Gnome wandern. »Einundfünfzig«, sagte sie. »Er hat recht, Whitey, es sind zu viele. Wir müssen mit ihnen reden und sie

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