Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Garten des Lebens

Garten des Lebens

Titel: Garten des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Macomber
Vom Netzwerk:
der Agentur gar nicht auswendig wusste.
    “Wo warst du eigentlich so lange?”, fragte Chrissie wieder, doch diesmal weit weniger trotzig als beim ersten Mal.
    Susannah seufzte, während sie in der Handtasche fieberhaft nach der Visitenkarte der Detektivin suchte. “In Kettle Falls, wo ich die ehemalige Freundin meines Bruders besucht habe, und dann noch im Supermarkt.”
    Chrissie dachte einen Moment lang nach. “Gibt es einen besonderen Grund, warum du eine ehemalige Freundin von Onkel Doug besuchst?”
    “Ich wollte nur mal 'Hallo' sagen. Es war nur ein rein freundschaftlicher Besuch. Warum fragst du mich all das?”
    “Ich wollte nur wissen, wo du gesteckt hast.”
    Susannah fand die Visitenkarte und beruhigte sich. Eigentlich wollte sie mit dem Anruf warten, bis Chrissie das Zimmer verlassen hatte – doch mit einem Blick auf die Uhr sah sie, dass sie nicht mehr viel Zeit hatte, um Shirl noch zu erreichen.
    “Wirst du mir erzählen, was die Detektivin gesagt hat?”, fragte Chrissie, als Susannah abermals den Hörer in die Hand nahm.
    Susannah ignorierte die Frage und tippte die Nummer ein. Nachdem es fünfmal geklingelt hatte, sprang der Anrufbeantworter an. “Es tut mir leid, aber ich kann Ihren Anruf im Augenblick nicht entgegennehmen. Ich telefoniere entweder auf der anderen Leitung oder bin gerade nicht am Platz. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht, und ich rufe, sobald es mir möglich ist, zurück.”
    Enttäuscht wartete Susannah auf den Signalton. “Hi. Hier ist Susannah Nelson. Es tut mir leid, dass wir uns verpasst haben. Ich sehe Sie ja dann …”
    “Shirl Remington”, erklang plötzlich die Stimme der Detektivin am anderen Ende.
    “Shirl, oh, hi”, sagte Susannah, und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. “Ich bin froh, dass ich Sie noch erwischt habe.”
    “Ich war gerade auf dem Weg hinaus. Hat Ihre Tochter Ihnen gesagt, dass ich angerufen habe?”
    “Ja. Haben Sie meinen … meinen Bekannten gefunden?”, fragte Susannah und warf ihrer Tochter, die interessiert lauschte, einen Blick zu.
    “Ich werde Ihnen alles erzählen, wenn wir uns am Dienstag treffen. Passt Ihnen der Termin?”
    “Ja, perfekt.” Susannah hoffte, dass die Detektivin sie nicht bis Dienstag würde warten lassen. “Können Sie mir schon etwas sagen?” Ihrer Stimme war anzuhören, wie aufgeregt sie war. Und das ärgerte Susannah.
    “Mir ist es gelungen, an einige sehr interessante Informationen zu gelangen. Aber es ist eine komplizierte Geschichte, und ich würde das lieber am Dienstag mit Ihnen persönlich besprechen.”
    “Okay.” Die Enttäuschung lähmte sie beinahe. “Ich habe dann vielleicht auch ein paar weitere Informationen.”
    “Großartig. Ich recherchiere gerade in Kanada. Und ich hoffe, dass ich Näheres weiß, wenn wir uns treffen.”
    “Kanada?”
    “Ich werde es Ihnen am Dienstag erklären”, wiederholte sie.
    “Gut … ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende”, sagte Susannah. Ihre Gedanken überschlugen sich – lebte Jake in Kanada?
    “Ein schönen vierten Juli!”, erwiderte Shirl und legte auf.
    “Was hat sie gesagt?”, fragte Chrissie ungeduldig. “Was ist mit Kanada?”
    Noch immer in Gedanken versunken, schüttelte Susannah den Kopf. “Sie hat gesagt, wir unterhalten uns am Dienstag.” Bis dahin würde sie bestimmt vor Aufregung vergehen. Ein Gefühl sagte ihr, dass sie kurz davorstand, Jake zu finden. Doch vielleicht war es auch nur Einbildung – sie sehnte sich einfach danach, mit ihm zu sprechen.
    “Dad weiß nichts darüber, oder?”, fragte Chrissie und bedachte ihre Mutter mit einem Blick, aus dem die pure Empörung sprach.
    “Ähm …”
    “Ich habe heute Nachmittag mit ihm telefoniert, und er hat gesagt, dass er davon nichts weiß.”
    Susannah blickte ihre Tochter finster an. Warum musste Chrissie Joe von der Detektivin erzählen? “Vielen Dank!”, stieß sie hervor.
    Chrissie starrte ihre Mutter mit offenem Mund an und mit einer Miene, als sei ihr soeben großes Unrecht geschehen. “Entschuldige bitte. Ich dachte, meine Eltern unterhalten sich ab und zu. Da lag ich wohl falsch. Ich glaube, das hat alles etwas mit deinem ehemaligen Freund zu tun. Du sprichst ja praktisch von nichts anderem mehr. Glaub nicht, dass ich dich nicht hören kann, wenn du am Telefon mit deiner Freundin sprichst – dann geht es doch nur um Jake. Jake hier, Jake da. Ich habe sogar gehört, wie du bei den falschen Jakes angerufen hast. Nur für den Fall, dass du es vergessen

Weitere Kostenlose Bücher