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G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke

G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke

Titel: G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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herunter, da brüllte er plötzlich los: »Mein Gott, der hat ja Titten! < Das werd ich nie vergessen ... ebensowenig das erste Knirschen der Säge.«
    »Aber das ist nicht möglich«, sagte Ayn.
    »Bitte, was?«
    »Wenn meine innere Uhr nicht falsch geht, ist das heutige Datum der l. November 2023.«
    »Das stimmt.«
    »Aber wenn Sie achtzehnhundertvierundsechzig operiert wurden, sind -«
    »Geht das schon wieder los!« fauchte Kite, wütend, eine solche Erinnerung - und wenn auch nur von einem Hologramm -angezweifelt zu wissen. »Ja, ich bin hunderteinundachtzig Jahre alt. Na und?«
    »Kein Mensch kann so lange leben.«
    »Ich leb ja wohl, oder?«
    »Es widerspricht allen Gesetzen der Logik.«
    »Ich leb ja wohl, oder?«
    »Sie -«
    Das Telefon klingelte.
    »Geh ran«, sagte Kite, nicht traurig über die Unterbrechung. Ein Lautsprecher schaltete sich ein, und Lexas Stimme ertönte aus einem Rauschen von atmosphärischen Störungen: »Joan?«
    »Ihre rechte Hand«, erwiderte Kite. »Die Verbindung ist schauderhaft, Schätzchen.«
    »Kite! HU Ich weiß... das Gespräch läufi über ziemlich kreative Kanäle.«
    »Damit die Polizei nichts zurückverfolgen kann?«
    »Sagen wir einfach, ich möchte einen schönen Ferienort nicht dadurch verderben, daß zu viele Leute erfahren, wo er ist. Joan in der Gegend?«
    »Schläft noch, oder liegt zumindest noch im Bett... nein, wart mal, ich hör was im Flur. Müßte gleich hier sein.«
    »Weißt du, ob sie mit ihren Recherchen weiterkommt?«
    »Ich helf ihr dabei. Und rechne mit einem Haufen Knetes wenn wir Belastungsmaterial gegen jemand Interessantes auftun. Wir haben eine Spur, aber wir wissen noch nicht genau, worin sie eigentlich besteht...«
    »Morgen«, sagte Joan und kam im Bademantel in die Küche geschlurft. »Hatjemand ne Kippe?«
    »Joan?«
    Joan starrte auf das Telefon. »Lexa?«
    »Wer ist es, Joan ?«
    »Wer ist wer, Lex?«
    »Du hast diesen Ton in der Stimme. Den Ton, der besagt: >Ich kann gar nicht glauben, neben wem ich grade aufgewacht bin, und ich bin mir nicht sicher, ob ich das vor dem Frühstück mit meinen politischen Uber-
    Zeugungen vereinbaren kann, aber leid tut's mir eigentlich nicht. < Wer ist es? Irgendein Republikaner, den du bei deinen Nachforschungen kennengelernt hast?«
    »Fühlst du dich heute morgen besonders übersinnlich veranlagt, Lexa?«
    »Du weichst mir aus, Joan. Er muß entweder wirklich reich oder wirklich konservativ sein. Oder beides.«
    »Also...«
    Harry Gant rief vom Ende des Flurs her: »Joan, weißt du, wo ich meine Schuhe hingetan hab? ... Hoppla! Schon gut! Gefunden!«
    Lexas Lachen knisterte durch den Äther. »Natürlich«, sagte sie. »Weißt du, ich hatte mich schon gefragt, wann's passieren würde.«
    »Er ist gestern nacht gegen halb zwölf mit Rosen und Champagner aufgekreuzt«, sagte Joan, »und glaub's oder nicht, aber wir haben gar nichts getan, außer nebeneinander im Bett zu liegen und zu reden.«
    » Und, ist es euch schwergefallen ?«
    »Es ist uns furchtbar schwergefallen - an einem bestimmten Punkt. Es ist ziemlich lang her. Aber wir hatten nur ein halbes Glas Champagner getrunken, da haben wir gedacht, vielleicht sollten wir uns das ein bißchen gründlicher überlegen.« Joan nahm die Zigarette, die Kite ihr hinhielt. »Ich glaub, er brütet grad was aus; er sprudelte förmlich vor Enthusiasmus, und zwar von genau der Sorte, die sich bei ihm einstellt, wenn er eine klasse Idee in der Mache hat. Mehr als vage Andeutungen hab ich nicht aus ihm herausbekommen, aber ich würde sagen, du solltest den Leuten von Earth Fund raten, die nächsten paar Tage wie die Schießhunde aufzupassen.«
    »Das ist interessant«, sagte Lexa. »Gestern abend hab ich von einer anderen Quelle eine sehr un-vage Andeutung zum selben Thema bekommen. Hat Harry zufällig Vanna Domingo im Zusammenhang mit dieser klasse Idee erwähnt ?«
    »Nein, aber -«
    Sie verstummte, als Harry, schon rasiert und für die Arbeit angezogen, hereinkam. »Morgen«, sagte er und wedelte Joans Rauch weg. »Hallo, Ms. Edmonds.«
    Kite nickte, überrascht, daß er ihren Namen noch wußte, »Mr. Gant.«
    »Harry Dennis Gant!« rief Ayn Rand aus. »Es ist mir ein unaussprechliches Vergnügen!«
    Gant musterte die Elektro-Lampe mit erhobenen Augenbrauen. »Was ist das?«
    »Ein Elektrischer Gast des Hauses«, sagte Joan. »Harry Gant, darf ich vorstellen: die Philosophin und Schriftstellerin Ayn Rand.«
    »Schick!« Gant bückte sich und klopfte mit einem

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