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G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke

G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke

Titel: G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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häufiger als ich selbst. Der Name der Rose war eins ihrer Lieblingstitel. Ich ziehe Sachbücher und Comics vor.«
    Hoover sah beunruhigt aus. »Ihre Mutter? Und was war in Harvard?«
    »Penny Dellaporta, meine Wohnungsgenossin«, erklärte Joan. »Auch eine Krimiliebhaberin. Und eine Marxistin - wenn sie ihre eigene UB-Karte grad nicht finden konnte, nahm sie meine, in der Regel ohne zu fragen. Hat auch nie was rechtzeitig wieder zurückgebracht, so daß ich ständig irgendwelche Mahnungen ins Haus kriegte und nicht wußte, warum.« »Hmm«, sagte Hoover. »Hmm. Naja ...«
    »Sie haben Scheiße gebaut«, sagte Joan.
    »Werden Sie nicht frech, Miss Fine. Ein Fehler -«
    »Zwei«, erinnerte Joan ihn. »Sie haben selbst gesagt, daß Kite Clayton im Bahnhof gerettet hat. Das war nicht vorgesehen.«
    »Das spielt aber trotzdem keine Rolle; heute nacht werden Sie schon tot sein, ebenso Clayton Bryce und Harry Gant, und der alten Frau ergehts auch nicht anders, wenn sie in der Schußlinie bleibt. Disneyland fällt diesmal flach.«
    »Tot?« sagte Joan. »Wie gestorben?«
    »Im Babel«, sagte Hoover. »Beim Versuch, die Neger vor dem Aussterben zu bewahren.« Er schaltete den Hologrammprojektor ein. »Hier«, sagte er, »ich zeigs Ihnen ...«
Sektion Wahlfreie Zugriffe
    »Ich soll was?« sagte Winnie Gant.
    »Die Baustelle für den Rest des Tages schließen«», wiederholte ihr Besucher. »Alle Ihre Leute aus dem 180. Stock und darüber evakuieren und den Babel-Sicherheitsdienst informieren, daß bis auf weiteres niemand außer meinem Inspektionsteam hier rauf darf.«
    Zur Hydrakontrolle führte eine ausfahrbare rutschsichere Treppe. Winnie Gant stand in der Tür des Kontroll-Centers und versperrte den Durchgang, während der Mann im makellosen grauen Anzug, mit einer Dienstmarke und einer Brusttasche voll amtlicher Dokumente bewaffnet, zwei Stufen unter ihr stand.
    »Hören Sie, Mr....«
    »Sie können mich Roy nennen.«
    »Mr. Roy«, sagte Winnie, »die Leute sind alle gewerkschaftlich organisiert, verstehen Sie? Ich muß denen einen vollen Tageslohn zahlen, egal, ob sie auch tatsächlich hier sind oder nicht.«
    »Das Bundesamt bedauert aufrichtig die Unannehmlichkeiten, die Sie deswegen in Kauf nehmen müssen, aber....«
    »Das sind keine Unannehmlichkeiten«, erklärte ihm Winnie. »Das sind Tausende von Dollar an vergeudeten Lohngeldern und meine Planung, die um einen halben Tag zurückgeworfen wird, wo der Winter vor der Tür steht und das Wetter uns jeden Augenblick zwingen kann, richtig dichtzumachen. Unannehmlichkeiten ist kaum das richtige Wort.«
    »... aber ich fürchte, Sie haben keine andere Wahl«, vollendete Roy seinen Satz. »Nach Artikel B des un-un-amerikarüschen Antiterrorgesetzes bin ich ermächtigt, Ihr Einverständnis zu verlangen oder, wenn nötig, zu erzwingen.« Er zog eines der Schriftstücke aus seiner Brusttasche und reichte es ihr.
    »Antiterrorgesetz?«« sagte Winnie. »Was denn, hats eine Bombendrohung gegeben?«
    »Ich bin nicht befugt, darüber zu sprechen«, sagte Roy. »Ich kann nur so viel sagen, daß dieser Bereich schnellstmöglich geräumt werden muß. Man wird Ihre zügige Kooperation zu schätzen wissen.«
    »Aha«, sagte Winnie, ohne von der Stelle zu weichen. »Von welcher Dienststelle des FBI, sagten Sie noch mal, kommen Sie?«
    »Der Sektion für un-un-amerikanische Umtriebe, Spezialabteilung Wahlfreie Zugriffe.«
    Er reichte ihr eine Visitenkarte. »Roy Kuhn«, las sie. »Und die da sind Ihre Assistenten?« Zwei Automatische Diener warteten, in identische braune Overalls und braune Mützen gekleidet, am Fuß der Treppe; sie trugen gemeinsam eine Aluminiumkiste, die abgesehen von ihrer erheblichen Größe wie eins von diesen Behältern aussah, in denen Spenderorgane transportiert werden.
    »Zwei von ihnen«, sagte Roy. »Der Rest des Inspektionsteams kommt später herauf, sobald Sie das Feld geräumt haben; die meisten von ihnen sind Undercoveragenten und dürfen sich nicht in der Öffentlichkeit sehen lassen, besonders von organisierten Arbeitern nicht.«
    »Was ist in der großen Kiste?«
    »Das ist Geheimsache«, sagte Roy.
    »Geheimsache«, echote Winnie. »Schön.« Sie drehte sich halb um und sprach den Supercomputer an, der sich hinter ihr im Kontroll-Center befand: »Rosie?«
    »Ja, Boss?« sagte der Supercomputer.
    »Ruf Jimmy und sag ihm, er möchte hier raufkommen«, sagte Winnie. »Und läut mal beim NYNEX-Teilnehmerregister an, sie möchten ne Nummer für mich

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