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G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke

G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke

Titel: G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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violetten Synthetikforelle über. Der stämmige Bursche fiel ärschlings in die Schlagsahne. Im Turner Soap Opera Network fiel er zweimal ärschlings hinein, einmal live und einmal in Zeitlupe wiederholt.
    Ein weiterer Matrose stürmte vor, und noch einer. Neunund-zwanzig-Wörter forellte sie beide zu Boden. Dann stürzte sich der ganze Rest der Besatzung mit vereinter Kraft auf ihn, und für einen Augenblick schien sich das Schiffsdeck in ein Football-feld zu verwandeln. Ungerührt trat Neunundzwanzig-Wörter einen Schritt zur Seite und entfernte sich pfeifend vom Knäuel aufeinander einprügelnder Männer und Frauen.
    Er war gerade stehengeblieben, um in die Kameras zu winken, als eine Luke knallend aufflog und Beardsley Stepanik, der hyperaktive Steward des Schiffs, mit einer Leuchtpistole bewaffnet auf Deck stürzte. »Okay«, kreischte Beardsley und zielte zittrig, »rühr dich nich vom Fleck, du Öko-Wichser!«
    »Entspann dich«, sagte Neunundzwanzig-Wörter und zog etwas aus seinem Bärenfell hervor. Mit einem knappen Schwung aus dem Handgelenk schleuderte er etwas, was wie ein Schneeball aussah, auf Beardsley; selbst in Superzeitlupe war es schwer, die Metamorphose, die der Schneeball im Flug durchmachte, zu verfolgen, aber als Beardsley an sich hinunterschaute, sah er, daß ein Schneehäschen auf seiner Brust gelandet war. Ein Plüschschneehäschen mit scharfen Krallen, die in eine euphorisierende Flüssigkeit getunkt worden waren.
    »Boah, eh.« Eine sinnliche Wärme breitete sich in Beardsleys Brust aus, hinein in seine Arme und die Beine hinunter bis in die Zehen. Plötzlich in die ganze Welt verliebt, insbesondere in Pinguine, schmiß er seine Leuchtpistole über Bord und hockte sich in die Schlagsahne, von der er sich ganze Armvoll in die Haare schmierte. »Boah, eh.« Er sah zu Neunundzwanzig-Wör-ter auf und lächelte. »Also weißt du, Junge, du bist wundervoll, echt, bist du.«
    »Ich bin eingeboren«, sagte Neunundzwanzig-Wörter. »Und du bist auch nicht so übel.«
    »Werbung abfahren«, sagte Philo.
Der Todesstoß
    Käptn Chance Baker von der »South Furrow« verfolgte Neun-undzwanzig-Wörters Possen durch die baiserverklebten Fenster des Ruderhauses. Ein Mann des kalten Zorns, sagte er nichts, sondern trank kleine Schlucke lauwarmen Kaffees und stellte sich vor, was für ein herrliches Gefühl es wäre, hart nach Backbord zu drehen und sämtliche zwanzigtausend Tonnen des Eisbrechers mit voller Fahrt über die »Yabba-Dabba-Doo« zu jagen. Aber selbst, wenn es ihm noch möglich gewesen wäre, aus seiner austuckernden Maschine volle Kraft herauszuholen, hätte er das Manöver nicht versucht, denn er wußte, daß er verloren hatte: Die gelben Smiley-Gesichter, die ihm aus jedem Monitor auf der Kommandobrücke entgegenlächelten, sagten ihm das, ebenso wie die Balalaikamusik, die ihm entgegenklimperte, wenn er das Funkgerät auf Sendung schaltete. Zu versuchen, das U-Boot zu rammen, und dann zu scheitern, würde sein Gefühl der Ohnmacht nur noch weiter intensivieren, und dann könnte er sich gezwungen sehen, seinem ersten Offizier, der dauernd blöde Fragen stellte, eine in die Schnauze zu hauen.
    »Was sollen wir tun, Skipper?« fragte der Erste, während Beardsley Stepanik ihnen vom Deck aus Kußhände zuwarf.
    »Warum fahren wir nicht die Kanone aus?« schlug Käptn Baker vor.
    »Aber wir haben doch gar keine Kanone.«
    »Na, dann sitzen wir ja wirklich in der Scheiße, wie? Jetzt halten Sie die Schnauze, und lassen Sie mich in Ruhe.«
    Das holographische Bildfunkgerät piepte. Die ankommende Sendung war so manipuliert worden, daß der Anrufer bis auf seine Umrisse (undeutlich), seine Augen (grün) und sein Hemd (hawaiianisch und knallbunt) durchsichtig war.
    »Käptn Baker?« stellte er sich vor. »Hier spricht Philo Du-fresne von der >Yabba-Dabba-Doo<.«
    »Kann nicht behaupten, daß es mir ein Vergnügen wäre, Ihre Bekanntschaft zu machen«, sagte der Kapitän. »Rufen Sie an, um mir zu befehlen, das Schiff zu verlassen?«
    »Nehmen Sie's nicht persönlich, Käptn. Momentan senden wir ein paar Öko-Spots, aber wenn wir wieder auf Liveübertragung schalten, wird man sehen, wie wir Sie versenken, und es wäre mir eine große Hilfe, wenn Sie Ihre Mannschaft in die Boote schicken würden.«
    »Und wenn ich nein sage?«
    »Dann schicke ich ein richtiges Enterkommando rüber und laß Sie alle mit Gewalt in die Rettungsboote verfrachten ... aber zuerst lasse ich Sie in ein Gorillakostüm

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