Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith
sie alle wieder wie
frische Rekruten aus. Gaunt taten besonders die Frauen Leid.
»Also
schön«, sagte er. »Das Imperiale Kommando hat uns mit einem Unternehmen
beauftragt. Einzelheiten folgen später, einstweilen reicht es, wenn Sie
erfahren, dass sich der Marschall den Plan persönlich ausgedacht hat und dem
Unternehmen entscheidende Bedeutung beimisst. An dieser Stelle hat seine
erfolgreiche Ausführung Vorrang vor allen anderen imperialen Operationen.«
Ein
paar Augen weiteten sich. Larkin gab ein leises mutloses Ächzen von sich. Banda
stieß ihm den Ellbogen in die Rippen.
»Ich
habe Sie alle persönlich für dieses Unternehmen ausgesucht, und die Gründe
dafür dürften Ihnen sehr bald klar werden. Das Unternehmen trägt den Decknamen
Larisel. Sie werden mit niemandem außerhalb dieser Gruppe darüber reden, weder
allgemein noch im Einzelnen, nicht einmal mit anderen Geistern. Um achtzehn Uhr
dreißig finden Sie sich mit voller Ausrüstung und Ihren persönlichen Habseligkeiten
in Sub-Hangar hundertsiebzehn ein. Mit allen Sachen und transportbereit. Sie
kehren nicht wieder ins Quartier zurück.«
»Liegt
das daran, dass es eine ... Mission ohne Rückfahrkarte ist?«, fragte Varl
euphemistisch.
»Ich
will Sie nicht belügen, Sergeant. Larisel ist eine ultra-riskante Mission. Aber
der Grund, warum Sie nicht ins Regimentsquartier zurückkehren, ist der, dass
ich Sie in ein Ausweichquartier bringen lasse, wo Sie eine Sonderausbildung und
missionsspezifische Anweisungen erhalten. In Ordnung?«
Es
wurde gemurmelt und genickt.
»Noch
irgendwelche Fragen? Nein? Gut. Ich habe absolutes Vertrauen in jeden Einzelnen
von Ihnen. In Ihre Fähigkeiten und in Ihren Charakter. Ich sage das noch mal,
bevor Sie aufbrechen, aber ich wünsche Ihnen allen viel Glück. Der Imperator
beschützt.« Gaunt wandte sich an Daur.
»Wollen
Sie an dieser Stelle noch etwas hinzufügen, Hauptmann?«
»Nur
eine Sache, Herr Kommissar.« Daur trat nach vorn und griff mit einer Hand in
die Innentasche seiner schwarzen Uniformjacke.
»Es
geht um Soldat Caffran. Wie Sie wissen, haben wir die Runde gemacht, Fragen
gestellt und Informationen gesammelt. Ich rechne fest damit, dass dabei etwas
herauskommt. Aber an dieser Stelle werden Sie praktisch vom Rest des Regiments
getrennt, also werden Sie an dieser Untersuchung praktisch nicht mehr
teilnehmen können. Daher will ich zunächst ... einen Blick auf Ihr Messer
werfen. Ich will von Ihnen hören, ob Sie Scharten oder Beschädigungen am Messer
eines anderen Soldaten bemerkt haben. Und hat jemand von Ihnen so etwas schon
einmal gesehen?«
Er
holte einen kleinen Umschlag aus Wachspapier aus der Tasche, öffnete ihn und
hielt eine Goldmünze in die Höhe.
»Eine
Imperiale Krone hiesiger Prägung ... auf beiden Seiten vorsätzlich
verunstaltet. Besitzt jemand von Ihnen etwas Ähnliches? Weiß jemand von Ihnen
etwas über ihre Herkunft? Kennt jemand von Ihnen einen anderen Soldaten, der so
eine Münze besitzt? Wenn Sie jetzt nicht darüber reden wollen, wenden Sie sich
für ein vertrauliches Gespräch an mich oder den Kommissar-Oberst oder Kommissar
Hark. Das ist alles.«
»Wegtreten«,
sagte Gaunt.
Die
Gruppe brach mit viel Gemurmel auf. Daur und Gaunt verließen das Gebäude
gemeinsam in die andere Richtung.
»Ich
setze große Hoffnungen auf die Münze«, bekannte Daur.
»Wir
wissen bereits von einem Dutzend Geister, darunter auch Obel und Kolea, dass es
davon eine Menge im Geschäftsviertel des an die Fabrik angrenzenden Sektors
gab. Aber alle schwören, sie hätten die Münzen wegen der Verunstaltungen
gelassen, wo sie waren.«
»Wir
werden sehen. Wenn jemand gierig war, wird er es nicht zugeben wollen. Alle
wissen, wie strikt meine Ansichten zu Plünderungen sind. Haben Sie Caffrans Messer
überprüft?«
Daur
seufzte. »Es ist schartig. Er sagt, es wäre beim Feuergefecht im Park bei
fünf-null-fünf passiert, aber dafür haben wir nur sein Wort. Del Mars Stab
würde sich wie die Geier darauf stürzen, wenn es bekannt würde.«
»Dann
machen Sie es nicht bekannt«, sagte Gaunt. »Sie haben mehr als genug Seil, um
Caffran daran aufzuknüpfen. Liefern wir ihnen nicht noch mehr.«
»Was
sollen wir machen?«, flüsterte Larkin Bragg ängstlich zu, während er sich die
Stiefel schnürte.
Bragg
war neben ihm und zog seine Weste an. »Wir sagen es Gaunt«, antwortete er.
»Das
können wir nicht machen!«
»Warum
nicht?«
»Weil
wir keinen von uns verpfeifen. Ich habe noch nie
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