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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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giftiger, obszöner Geist war durch die Bresche
gedrungen ...
    Er schüttelte den Kopf und
spürte, wie Schweißtropfen davonflogen. Zur Hölle mit Heldane. Er gab drei
Schüsse in die Dunkelheit des Gewölbes ab und dankte im Stillen dem irren
Scharfschützen Larkin und seinem Schuss, der Heldane erledigt hatte. Natürlich
hatte er sich dafür nicht persönlich bei Larkin bedankt. Ein Mann wie er und
einen Bauern wie den Irren Larkin verbal zur Kenntnis nehmen?
    Alle Mitglieder dieser fünften
Kolonne hatten es in Deckung geschafft außer Baru, dem ein Laserstrahl das Knie
weggebrannt hatte und der mitten im Tunnel zu Boden gegangen war und keuchte.
    Gaunt bellte einen Befehl, und
Bragg stürzte aus seiner Deckung hervor und bestrich den Tunnel in weitem Bogen
mit seiner Autokanone, was Gaunt und Mkoll Zeit und Gelegenheit verschaffte,
Baru in Deckung zu ziehen. Domor schrie immer noch, auch während Caffran
versuchte, ihm seine Gesichtswunden zu verbinden.
    Laserstrahlen zischten durch
den Gang, aber Rawne hatte mehr Angst vor den Dornen. Selbst wenn sie nicht trafen
oder abgelenkt wurden oder abprallten, konnten sie noch mehr Schaden anrichten.
    Er gab aufs Geratewohl zwei
Schüsse ab, da er sich danach sehnte, etwas aufs Kom zu nehmen.
    Unbehagen machte sich in seinem
Verstand breit, eine leise, fleckige Dunkelheit, die dort war, seit ihn dieser
hagere Riese Heldane gefoltert hatte. Er kämpfte dagegen an, aber es wollte
nicht verschwinden.
     
    Gaunt schlich zu Domor und nahm
die blutigen Hände des zitternden Mannes in seine.
    »Immer mit der Ruhe, Soldat!
Ruhig, mein Freund. Ich bin es, der Kommissar ... Ich bin den ganzen Weg von
Tanith mit Ihnen gegangen und werde Sie jetzt nicht hier sterben lassen!«
    Domor hörte auf zu wimmern und
biss sich auf die Lippe. Gaunt sah, dass sein Gesicht ziemlich hinüber war. Die
Augen waren verschwunden, und die rechte Wange war zerfetzt. Gaunt nahm Caffran
die Enden des Verbands ab und wickelte den Kopf des Soldaten wieder zusammen.
Zum Schluss legte er ihm noch einen straffen Augenverband an. Er zischte Dorden
zu, er möge zu ihm kommen. Der Sanitätsoffizier hatte gerade Barus Knie
verarztet und kroch durch sporadisches Feuer zu ihm. Gaunt hatte Domor den
Ärmel mit dem Messer aufgetrennt, und Dorden jagte ihm schnell eine Dosis
Schmerzmittel in die ausgeprägte Handgelenksvene.
    Gaunt hatte schon viele
tödliche Wunden gesehen und wusste, dass Domor außerhalb eines anständig
eingerichteten Lazaretts nicht lange überleben würde. Die Augenwunden waren zu
tief, und durch den weißen Verband sickerten bereits erste rötliche Flecken.
Traurig schüttelte Dorden den Kopf, und der Kommissar war froh, dass Domor das
unausgesprochene Urteil nicht sehen konnte.
    »Sie werden es schaffen«, sagte
Gaunt zu ihm, »und wenn ich Sie persönlich tragen muss!«
    »Lassen Sie mich zurück ...«,
stöhnte Domor.
    »Ich soll den Soldaten
zurücklassen, der den Magnetzug gekapert und uns auf Fortis zum Sieg geführt
hat? Mit Ihrer Hilfe haben wir eine Welt gewonnen, Domor. Ich würde mir eher
einen Arm abhacken und den zurücklassen!«
    »Sie sind ein guter Mann«,
sagte Domor heiser und flach atmend.
    »Für einen Anroth.«
    Gaunt gestattete sich ein
dünnes Lächeln.
    Hinter ihm legte Larkin die
alte Waffe an, die er sich angeeignet hatte, und fällte eine in der Dunkelheit
kaum zu erkennende Gestalt mit einem sauberen Schuss. Fereyds Soldaten feuerten
unterstützt von Rawne und Mkoll Laserstrahlen in einem pulsierenden Rhythmus,
die ebenfalls den unsichtbaren Feind trafen.
    Dann war plötzlich alles ruhig.
    Mit einem von Fereyds Männern
schlich sich Mkoll vorwärts, der unter seinem Tarnumhang kaum mehr als ein
Schatten war. Einen Moment später rief er: »Alles klar!«
    Die Gruppe marschierte weiter.
Caffran stützte den schwächer werdenden Domor, und Dorden half dem hinkenden
Baru. An einer Biegung im Tunnel stießen sie auf die gefallenen Feinde: acht
tote Menschen, ausgemergelt und mit entzündeten Stellen übersät, dazu mit durchsichtigen,
hautengen Plastikgarnituren bekleidet und das Gesicht unter zu Fratzen
erstarrten Knochenmasken verborgen. Sie waren mit Symbolen beschriftet:
Symbolen, die im Kopf schmerzten, Symbolen der Pest und der Erfindung. Gaunt
sorgte dafür, dass den Toten alle Plasma-Magazine abgenommen wurden. Rawne
schwang sich sein Lasergewehr über die Schulter und schnappte sich einen der
Dornenwerfer — eine längliche Röhrenwaffe mit einem darunter

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