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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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befestigten
kufenartigen Bajonett.
    Er streifte einem der Toten
einen Tornister mit Dornenmunition von der Schulter.
    Gaunt schwieg dazu. Im
Augenblick war alles, was sie für ihre Seite ins Feld führen konnten, ein
Vorteil.
     
     
    13
     
     
    Die Zitadelle war verstummt.
Rauch, teils dünn und blass, teils wallend und schwarz, strömte aus der
zerklüfteten Steinfassade.
    Außer Atem und wegen der
Schmerzmittel wie auf Wolken schwebend, führte Oberst Corbec den ersten Vorstoß
in den steilen, mit Geröll übersäten Graben und hinauf in die Felswand von
Gebäuden. Lautlose, fast unsichtbare Wellen tanithischer Krieger schlichen ihm
nach und tasteten sich mit dem Lasergewehr im Anschlag in die Ruinen.
    Corbec hatte keine Rücksprache
mit dem Oberkommando gehalten. Dieser Vorstoß würde so unbekannt wie möglich
bleiben.
    Die Geister würden ganz allein
einnehmen, was ging, bevor sie um Hilfe riefen.
    Sie schlichen durch Gestein,
das geborsten und zu schwarzen Blasen geschmolzen war, und zermalmten die
eingeäscherten Überreste des Feindes unter ihren Stiefelsohlen. Der Rückschlag
der Zaunwaffen hatte größeren Schaden angerichtet, als sich Corbec vorgestellt
hatte. Er rief Varl und schickte ihn mit seinen Männern als Spähtrupp und mit
doppelt so vielen Minensuchern wie üblich voraus.
    Als sich Corbec unvermittelt
umdrehte, sah er Mio neben sich stehen.
    »Keine Lieder jetzt, nehme ich
an, Oberst«, sagte der Junge, der seinen tanithischen Dudelsack sicher unter
dem Arm verstaut hatte.
    »Noch nicht«, lächelte Corbec
dünn.
    »Ist alles in Ordnung, Oberst?«
    Corbec nickte. Dabei fiel ihm
zum ersten Mal der metallische Geschmack von Blut in seinem Mund auf. Er
schluckte.
    »Alles bestens ...«, sagte er.
     
     
    14
     
     
    »Was halten Sie davon?«, fragte
Soldat Laynem, als er den Feldstecher seinem Trupp-Sergeant Blane reichte. Der
siebte Trupp der Geister war Gaunts Anweisungen entsprechend zurückgeblieben,
um die rückwärtigen Hänge der Anhöhe im Auge zu behalten, über die die
Hauptstreitmacht vorrückte. Blane wusste, warum. Der Kommissar hatte keinen
Zweifel daran gelassen. Aber er hatte noch nicht die richtigen Worte gefunden, um
es seinen Männern zu sagen.
    Er blinzelte durch den
Feldstecher. Unten im Tal rückten massierte Einheiten der Jantiner Patrizier zu
ihnen vor. Sie hatten Geschützmannschaften wie aus dem Lehrbuch gebildet, eine
Angriffsformation. Kein Zweifel möglich.
    Blane schwang sich zurück in
sein von Farn umgebenes Schützenloch und winkte seinen Kom-Offizier Symber zu
sich.
    Blanes Miene wirkte angespannt.
    »Sie ... Sie sehen aus, als
wollten sie uns angreifen, Sergeant«, sagte Laynem ungläubig.
    »Haben die ihre Befehle
durcheinandergebracht?«
    Blane schüttelte den Kopf.
Gaunt war es mit ihm durchgegangen und war ziemlich sicher gewesen, trotzdem
hatte Blane große Mühe gehabt, es zu glauben. Imperiale, die Imperiale
angriffen? Es war — etwas, worüber man nicht nachdenken wollte. Natürlich hatte
er den Anweisungen des Kommissars gehorcht — sie waren so voller stiller
Leidenschaft und direkt gewesen —, aber er hatte trotzdem nicht die
Ungeheuerlichkeit des Befehls begriffen. Die Jantiner würden sie angreifen. Er
nahm das Sprechgerät, das Symber ihm hinhielt.
    »Geister vom Siebten«, sagte er
schlicht, »Verteidigungslinie entlang der Böschung bilden und den Vormarsch der
Jantiner beobachten. Wenn sie auf uns schießen, ist das kein Versehen. Es ist
echt. Der Kommissar hat mich persönlich gewarnt. Zögert nicht, Männer. Ich
verlasse mich auf jeden von euch.«
    Als sei dies das Stichwort
gewesen, strich die erste Lasersalve aus den Reihen der Jantiner über ihre
Köpfe hinweg.
    Blane befahl seinen Männern,
noch nicht zu schießen. Sie würden warten, bis die Entfernung günstiger war. Er
schluckte. Es war schwer zu glauben. Und ein ganzes Regiment Jantiner schwerer
Elite-Infanterie gegen seine fünfzig Männer?
    Nicht weit von ihm knisterten
Laserstrahlen. Er nahm das Sprechgerät und befahl Symber, die Frequenz des
Kommissars zu wählen.
    Er hielt inne. Das Wort hing
wie eine kalte, schwere Murmel in seinem trockenen Mund, bis er sich dazu
überwinden konnte, es auszusprechen.
    »Geistermacher«, hauchte er.
     
     
    15
     
     
    Klamme, feuchte Dunkelheit
tropfte rings um sie herab. Gaunt führte die Gruppe weiter durch hallende
Kammern und Höhlen aus nassem Fels. Caffran hatte Domor bei der Hand genommen,
und einer von Fereyds anonymen Elitesoldaten

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