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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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trotz alledem war die eingeübte Brillanz der Jantiner
beängstigend. Sie nutzten ihre Fähigkeiten und jede Deckung bis zum Äußersten
aus, um hinter die Geister zu gelangen und den siebten Trupp der Geister zu
erdrücken.
    Blane hatte der Versuchung
widerstanden, das Feuer zu erwidern, als die Jantiner zuerst auf sie geschossen
hatten.
    Sie hatten der Reichweite ihrer
schweren Waffen nichts entgegenzusetzen, und Blane sagte sich, dass der
Laserbeschuss mehr psychologische Wirkung erzielte als alles andere.
    Seine fünfzig Männer waren
entlang der Kammlinie in einer unregelmäßigen Linie von natürlichen
Schützenlöchern postiert, welche die Geister mit Schanzwerkzeugen und Säcken
aus mit Erde gefüllten und zusammengebundenen Tarnumhängen und Schlafsäcken
verstärkt hatten. Blane hatte klare Anweisungen gegeben: Bajonette aufsetzen,
Waffen auf Einzelfeuer einstellen und erst auf sein Zeichen schießen.
    Die ersten zehn Minuten blieb
ihre Linie vollkommen stumm, während ihnen Laserfeuer entgegenschlug und sich
weiße Wolken aus Rauch und Staub bildeten. Kleinkalibrige Feldgranaten kamen
zusammen mit einigen aus Raketenwerfern abgefeuerten Geschossen angeflogen,
aber die meisten gingen weit vor ihnen nieder und schufen neue Schützenlöcher
im Hang. Zuerst glaubte Blane, sie zielten schlecht, bis er die Taktik
durchschaute. Die Feldgeschütze hoben Löcher und Krater in der Flanke des Bergs
aus, in denen die Jantiner Infanterie Deckung nehmen konnte. Im Westen waren
bereits Trupps der Jantiner in eine Reihe frischer Granattrichter hundert Meter
vor der Linie der Geister vorgedrungen. Sofort änderten die Feldgeschütze die
Schussweite und begannen mit dem Ausheben der nächsten Reihe Schützenlöcher.
    Blane verwünschte die
Perfektion der Jantiner. Kommissar Gaunt hatte immer gesagt, dass zwei Sorten
Feinde besonders zu fürchten seien, die absolut wilden und die absolut
intelligenten, und von den beiden seien Letztere schlimmer. Die Jantiner waren
gelehrte und gebildete Männer, die sich besonders mit den Schwierigkeiten des
Kriegs auskannten. Sie waren mit Recht gefürchtet. Tatsächlich hatte Blane
schon vor seinem Eintritt in die Armee Geschichten über die Jantiner Patrizier
gehört. Er konnte sie jetzt singen hören, die lange, schwerfällige, tiefe
Siegeshymne, vorgetragen von beinahe tausend vollen Männerstimmen, wunderschön,
bedrückend — demoralisierend. Er schauderte.
    »Dieser verdammte Gesang«,
zischte Soldat Coline neben ihm.
    Blane gab ihm recht, sagte aber
nichts. Die ersten Laserstrahlen aus einfachen Gewehren flogen jetzt über sie
hinweg, und wenn die Jantiner sie mit ihren Waffen erreichten, hatte dies einen
beruhigenden Vorteil: Die Jantiner waren in Reichweite.
    Blane schaltete sein Helmkom
ein und wählte die offene Befehlsfrequenz. Er sprach im Kriegsjargon der
Tanither: »Ziel sorgfältig auswählen. Jetzt keine Schüsse vergeuden. Feuer
frei.«
    Die Geister eröffneten das
Feuer. Einzelschüsse zuckten aus ihrer Deckung in die vorrückenden Fächer der
Jantiner.
    Allein bei dieser ersten Salve
sah Blane zehn oder noch mehr Jantiner zusammenzucken und fallen. Ihre
Schussfrequenz nahm zu. Die Welle traf die Reihen der Jantiner an drei Dutzend
Stellen und brachte das gegnerische Feuer ins Stocken.
    Das Infanterieduell begann.
Zwei Reihen verschanzter Soldaten beharkten sich gegenseitig über einen steilen
und dicht bewachsenen Hang hinweg. Die Luft wurde warm und elektrisch-trocken
im Ozongestank des Laserfeuers.
    Es war ein ausgeglichenes
Gefecht, da die Tanither die bessere Deckung und den Vorteil der Höhe hatten. Doch
anders als die Jantiner bekamen sie nicht jede Minute Verstärkung.
    Obwohl sie alle sechs Sekunden
einen gut gezielten Schuss abgaben und jeder vierte einen Gegner tötete, hatte
Blane das Gefühl, dass sie hilflos waren. Sie konnten sich nicht zurückziehen,
und sie konnten auch nicht angreifen, um das Gelände zu ihrem Vorteil zu
nutzen. Hier winkte die Niederlage, da überwältigender Tod. Die Geister konnten
nichts anderes tun, als die Stellung halten und bis zum letzten Mann kämpfen.
    Die Jantiner hatten mehr
Möglichkeiten, aber diejenige, für die sie sich dann entschieden, erstaunte
Blane.
    Nach vollen dreißig Minuten
Schusswechsel griffen die Patrizier im Sturm an. Auf der ganzen Linie.
    Annähernd tausend schwer
gerüstete Soldaten mit aufgepflanzten Bajonetten erhoben sich gleichzeitig aus
den von Farngestrüpp umgebenen Schützenlöchern und

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