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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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Galauniformjacke für das Dinner ausgebreitet, das
in dreißig Minuten beginnen würde. Hätte er sich doch nur seiner Kopfschmerzen entledigen
können und der beklemmenden Vorahnung, dass er an ein schwaches Kommando
geraten war!
    Und die Musik! Die verdammte
Dudelsackmusik, die sich sogar hier in den Privatgemächern in seinen Kopf schlich!
    Er stand auf und ging zu den
schrägen Fenstern. Jenseits der Stadt und des Gründungsfelds zuckte
orangefarbenes Feuer durch die Dämmerung, da die schweren Transporter starteten
und landeten und die Regimenter in kleinen Gruppen zu den riesigen
Truppentransportern in der Umlaufbahn verschifften.
    Immer noch diese Musik!
    Gaunt ging zu einem
dunkelgrünen Samtvorhang und riss ihn beiseite. Die Musik verstummte. Der Junge
mit dem kleinen Dudelsack schaute erstaunt in seine erzürnten Augen.
    »Was machst du hier?«, fragte
Gaunt so drohend wie ein gezücktes Messer.
    »Spielen, Kommissar-Oberst«,
sagte der Junge. Er war ungefähr siebzehn, noch kein Mann, aber hochgewachsen und
gut gebaut.
    Sein Gesicht mit einer blauen
Fischtätowierung über dem linken Auge war stark und hübsch. Die beringten Finger
hielten einen tanithischen Dudelsack, einen Satz spindeldürrer Pfeifen an einem
kleinen Blasebalg, der rhythmisch unter dem Arm zusammen-gedrückt wurde.
    »War das deine Idee?«, fragte
Gaunt.
    Der Junge schüttelte den Kopf.
»Das ist Tradition. Für alle Besucher spielen die Dudelsäcke von Tanith, wohin sie
auch gehen, um sie sicher durch den Wald zurückzugeleiten.«
    »Ich bin nicht im Wald, also
hör auf!« Gaunt hielt inne. Er wandte sich noch einmal an den Jungen. »Ich
respektiere die Traditionen und Sitten Taniths, aber ich — ich habe Kopfschmerzen.«
    »Dann höre ich auf«, sagte der
Junge. »Ich warte draußen. Der Elektor hat mir aufgetragen, während Ihres
Aufenthalts für Sie zu spielen. Ich bin draußen, wenn Sie mich brauchen.«
    Gaunt nickte. Auf seinem Weg hinaus
stieß der Junge mit Sym zusammen, der gerade hereinkam.
    »Ich weiß, ich weiß ...«,
begann Gaunt. »Wenn ich mich nicht beeile, komme ich zu spät zum Dinner und ...
Was? Sym? Was ist los?«
    Der Ausdruck auf Syms Gesicht
verriet Gaunt augenblicklich, dass etwas ganz und gar nicht stimmte.
     
    Gaunt versammelte seine
Führungsoffiziere in einer kleinen holzvertäfelten Halle unweit des
Bankettsaals. Die meisten trugen die dem gesellschaftlichen Ereignis
angemessene Galauniform mit steifen, vergoldeten Manschetten und Kragenenden.
Unteroffiziere des Munitoriums bewachten die Tür und verwehrten allen
tanithischen Würdenträgern höflich, aber bestimmt den Zutritt.
    »Ich verstehe das nicht!«,
sagte ein hochrangiges Stabsmitglied des Departmento Munitoriums. »Das Kriegsgebiet
ist doch angeblich mindestens achtzig Tagesreisen von hier entfernt! Wie ist
das möglich?«
    Gaunt marschierte auf und ab
und betrachtete mit grimmiger Versunkenheit eine Datentafel. »Wir haben sie auf
Balhaut in die Flucht geschlagen, aber sie haben sich geteilt. Der
Nachrichtendienst und die Aufklärungsgeschwader waren der Ansicht, sie seien
auf der Flucht, aber es war immer möglich, dass einige ihrer größeren Verbände
sich einwärts und zu uns wenden würden, anstatt zum anderen Ende der
Sabbatwelten zu fliegen.«
    Gaunt fuhr zu ihnen herum und
fluchte laut. »Im Namen Solans! Auf seinem verdammten Totenbett hat Slaydo diesbezüglich
sehr genaue Anweisungen gegeben! Vorpostenflotten sollten alle Warptore zu
Gebieten wie Tanith bewachen, vor allem, da wir noch bei der Gründung und demzufolge
verwundbar sind! Was denkt sich Macaroth dabei?«
    Sym schaute von einem
Stationierungsplan auf, den er auf dem Schreibtisch ausgebreitet hatte. »Der
Kriegsmeister hat die meisten Kreuzzugsschiffe für den Befreiungsvorstoß
abgestellt. Es ist klar, dass er die Absicht hat, den Vorteil auszunutzen, den
sein Vorgänger errungen hat.«
    »Balhaut war ein bedeutsamer
Sieg ...«, begann ein Mitglied der Ekklesiarchie.
    »Und wird nur dann ein Sieg
bleiben, wenn wir die hinzugewonnenen Territorien aufmerksam überwachen.
Macaroth hat die neue Front durch die Verfolgung des Feindes praktisch
aufgelöst und damit den Feind durchgelassen, um hinter unserer Hauptarmee
wieder aufzutauchen. Das ist eine Dummheit, wie sie im Buche steht! Der Feind könnte
uns sogar absichtlich weitergelockt haben!«
    »Dadurch ist unsere Flanke weit
offen«, stimmte ein anderer Ekklesiarch kategorisch zu.
    Gaunt nickte. »Vor einer Stunde
haben

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