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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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Geschmack gekommen, und es hat eine Ewigkeit gedauert, bis ich welche
auf dem Schwarzmarkt bekommen habe. Nehmen Sie einen für jetzt und einen für
später.«
    Dorden nahm zwei, klemmte sich
einen hinter das Ohr und zündete den anderen an Corbecs halb gerauchtem
Zigarillo an. Sie schauten in die Nacht.
    »Es wird ziemlich rau zugehen«,
stellte Corbec leise fest. Sein Blick galt den Blitzen und dem Windgeheul des Gewitters,
aber Dorden wusste, was er meinte.
    »Aber Sie sind trotzdem
geblieben.«
    Corbec nahm einen tiefen Zug,
und weißer Qualm stieg aus dem haarigen Schatten seines Barts. »Ich falle immer
wieder auf gute Taten herein.«
    »Oder auf hoffnungslose
Sachen.«
    »Der Imperator wird sich
unserer annehmen. Und sind wir nicht alle eine einzige große hoffnungslose
Sache? Das Erste und Letzte und Verlorene? Sie werden bei mir nicht erleben,
dass ich diese Sache aufgebe.«
    Dorden lächelte. Der Zigarillo
war stark und der Geschmack höllisch, aber er genoss ihn. Er hatte seit zwanzig
Jahren nicht mehr geraucht. Seine Frau hatte es nie gutgeheißen und gesagt, er
gebe seinen Patienten damit kein gutes Beispiel. Dann waren die Kinder geboren
worden, Mikal und Clara, und er hatte das Rauchen aufgegeben ...
    Dorden verdrängte diese
Gedanken. Tanith hatte seine Frau mitgenommen und Clara, ihren Mann und auch
deren Baby. Er hatte nur noch Mikal, Soldat Mikal Dorden, Kom-Offizier in
Sergeant Haskers Trupp.
    »Sie denken an zu Hause«,
murmelte Corbec.
    Dorden erwachte aus seinen
traurigen Grübeleien. »Was?«
    »Ich kenne diesen
Gesichtsausdruck.«
    »Es ist dunkel, Oberst!«
    »Dann kenne ich eben — das
Gefühl. Die Schulterhaltung. Es überkommt uns alle von Zeit zu Zeit.«
    »Ich nehme an, der Kommissar
hat Ihnen aufgetragen, es zu unterdrücken, wo immer Sie ihm begegnen? Schlecht für
die Moral.«
    »Meiner Ansicht nach nicht.
Tanith lebt, solange wir es hier tragen.« Corbec tippte sich an die Stirn. »Und
wir wissen nicht, wohin wir gehen, wenn wir nicht wissen, woher wir kommen.«
    »Und wohin gehen wir, was
meinen Sie?«
    Corbec schnippte seinen Stummel
in den Matsch, wo er zischend erlosch. »An einem schlechten Tag zur Hölle. An einem
guten Tag sind wir unterwegs zu dieser Trophäenwelt, die Gaunt uns versprochen
hat, würde ich sagen. Slaydos Geschenk: die erste Welt, die wir wirklich und wahrhaftig
erobern, können wir in Besitz nehmen und besiedeln.«
    Dorden starrte in das Gewitter.
»Ein neues Tanith, was? Wie es die Männer erzählen, wenn sie betrunken sind oder
im Sterben liegen? Glauben Sie das? Werden wir jemals ganz allein eine Welt
erobern und auch die Lorbeeren dafür ernten? Wir sind weniger als zweitausend.
In jeder Schlacht, in die wir geworfen werden, kämpfen wir neben anderen
Regimentern, und das verwässert alle Ansprüche. Ich bin kein Pessimist, Oberst,
aber ich glaube nicht, dass auch nur einer von uns je dieses neue Tanith finden
wird, außer im Suff oder im Tod.«
    Corbec lächelte, und seine
weißen Zähne glänzten in der Finsternis. »Dann kann ich mich glücklich
schätzen. Auf die eine oder andere Art sehe ich nämlich mehr von beidem als die
meisten.«
    Links von ihnen schlug eine Tür
zu. Chayker kam in seinen Umhang gehüllt aus dem Krankenrevier und trug eine
Blechtrommel zum Brunnen. Nach einigen Augenblicken des Kurbelns ging er mit
ihr zum Haus zurück. Dorden und Corbec konnten die Suppe bereits riechen, die Chayker
und Foskin für die ganze Kompanie zusammenbrauten.
    »Irgendwas riecht hier gut«,
sagte Corbec.
    »Foskin hat Rüben und Korn auf
einem Feld jenseits der Dämme entdeckt, und wir haben getrocknete Hülsenfrüchte
und Pökelfleisch in einer alten Speisekammer gefunden. Das dürfte das beste
Essen werden, das wir seit einer ganzen Weile hatten. Aber die ersten Portionen
gehen an die Patienten, die etwas zu sich nehmen können.«
    »Natürlich. Sie brauchen das
Essen mehr als wir. Ich habe eine Flasche Sacra und eine Kiste mit diesen
Zigarillos. Damit halte ich mich noch eine Weile über Wasser.«
    »Kommen Sie rein, wenn Sie
bereit sind für anständige Ernährung«, sagte Dorden, als gebe er eine ärztliche
Anweisung.
    »Danke für die Zigarillos.« Er
ging wieder ins Krankenrevier.
     
    Die Visite der Verwundeten
dauerte noch eineinhalb Stunden.
    Lesp und die anderen Sanitäter
hatten ihre Sache gut gemacht, und viele Patienten hatten gegessen oder
wenigstens etwas getrunken. Bei zwölf von ihnen war der Zustand so schlecht,
dass sie bewusstlos

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