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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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waren, und Dorden verteilte sorgsam einen Teil seiner
Medizinvorräte an diese. Der Junge, Culcis, und ein paar andere konnten sich jetzt
aufrichten und unterhielten sich dankbar.
    Sie alle, aristokratische
Volponer, verachteten die Tanither zwar, waren aber nichtsdestoweniger höflich.
Von ihrem Regiment im Stich gelassen und nur von einer Barbareneinheit vor dem
Tod gerettet worden zu sein, das sollte eigentlich viele ihrer tief sitzenden
Vorurteile abgemildert haben. Zumindest darüber freute sich Dorden.
    Er sah Soldat Caffran völlig
durchnässt von einem Rundgang zurückkehren und sich mit seinem Teller Suppe zu Culcis
setzen.
    Sie waren etwa im gleichen
Alter, schätzte Dorden.
    In Mikals Alter. Er hörte sie
über einen Witz lachen.
    Lesp nahm seinen Arm. Mit einem
der kritischen Fälle ging es bergab. Mit Chaykers Hilfe trugen sie den Mann in
die ehemalige Küche des Anwesens, die jetzt als Operationssaal diente. Dort
stand ein Esstisch, der groß genug für einen Mann war, und sie hievten ihn
darauf.
    Der Blaublüter, seiner
Hundemarke nach ein gewisser Korporal Regara, hatte ein Bein unterhalb des
Knies verloren und einen Splitter in die Brust bekommen. Sein Blut war nicht im
Geringsten blau. Der Esstisch wurde glitschig, Blut tropfte auf die
Bodenfliesen. Chayker wäre fast darauf ausgeglitten, und Dorden befahl ihm,
einen Wischmopp und mehr Watte zu holen.
    »Es gibt hier keine
Wischmopps«, sagte Chayker achselzuckend.
    »Dann suchen Sie etwas, das so
ähnlich ist wie ein Wischmopp.«
    Dorden musste dem kreischenden
Regara mit einer Handsäge noch mehr von dem Bein abnehmen, bevor er den Stumpf
abbinden konnte. Danach überließ er Lesps sicheren Fingern das Feld, der die
Wunde mit den feinen Stichen eines Segelmachers zunähte. Mittlerweile war Chayker
zurückgekehrt. Dorden sah, dass er den Boden mit Streifen von seinem Umhang
wischte, die er an einen alten Harkenstiel gebunden hatte. Dass ein Geist
seinen hochgeschätzten Tarnumhang zerschnitt, um Blut aufzuwischen ... Dordens
Bewunderung für die Hingabe seiner Freiwilligen wuchs.
    Sie trugen den leise stöhnenden
Regara in sein Bett zurück. Mit Glück und einer fiebersenkenden Mascetamin-Spritze
überlebte er vielleicht. Doch Dorden wurde zu einem Anfall abberufen, mit dem
Foskin nicht zurechtkam, und dann zu einem Mann, der aus einem komatösen
Zustand erwacht war und angefangen hatte, Blut zu spucken.
    Gegen Mitternacht wurde es
ruhig in der Krankenstation, nachdem andere Dramen gekommen und wieder gegangen
waren.
    Dorden schrubbte seine
verchromten Rippenspreizer in einem Eimer mit kochendem Wasser, als Mkoll
hereinkam und sich das Wasser aus dem Umhang schüttelte. Draußen tobte immer
noch das Gewitter, und die Donnerschläge ließen Fensterflügel und Dach erbeben.
Hin und wieder fiel irgendwo loses Glas aus einem Fenster, oder Fliesen fielen
von Wänden und zerbrachen. Das Gewitter tobte bereits den ganzen Abend, aber
bis jetzt hatte Dorden es einfach ausgeblendet.
    Er beobachtete Mkoll, der sich
hinsetzte und sein Gewehr säuberte, immer seine erste Amtshandlung, bevor er
sich anderen Dingen wie Essen und Wärme widmete. Dorden holte ihm einen Teller
Suppe.
    »Irgendwas los da draußen?«
    Mkoll schüttelte den Kopf.
»Wenn wir Glück haben, hält das Unwetter ihren Vormarsch auf.«
    »Und wenn nicht?«
    »Haben sie es
heraufbeschworen.«
    Mkoll schaute zu den Dachbalken
empor. »Das muss früher mal einiges hergemacht haben. Ein schönes Anwesen und
die Arbeit wert. Der Boden ist fruchtbar, und sie hatten reichlich Vieh.«
    »Ein Familienanwesen«,
überlegte Dorden, der bisher noch nicht darüber nachgedacht hatte. Die
Vorstellung, dass der Krieg noch ein Heim und eine Familie gekostet hatte, setzte
ihm jetzt zu. Er fühlte sich wieder müde. Und alt.
    Mkoll löffelte seine Suppe. »Im
hinteren Teil des Hauses ist eine alte Kapelle. Natürlich eingestürzt, aber man
kann trotzdem noch das bemalte Retabel sehen, das an den Imperator erinnert.
Die Volponer haben sie als Latrine benutzt. Die Leute, die hier gelebt haben,
waren ergebene Diener des Imperiums, haben das Land bestellt und ihre Nachkommen
aufgezogen.«
    »Bis vor Kurzem.«
    Dorden verstummte. Das Chaos
hatte diese Welt, Nacedon, vor zwei Monaten als Teil seiner Bemühungen erobert,
Macaroths Kreuzzug aufzuhalten. Sie war nicht besetzt und nicht einmal von
innen korrumpiert gewesen. Nacedon, eine Agrarwelt mit drei Millionen
imperialen Kolonisten, war binnen drei Nächten

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