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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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ausgefallene Hauer
eines Schweins. Die Bewohner dieses Anwesens hatten Schweine gezüchtet, die
ihnen immerhin so viel bedeutet hatten, dass sie die äußeren Zeichen ihres
Wachstums und ihrer Entwicklung aufbewahrten. Schweinezähne, jeder mit
zierlicher Hand mit einem Namen beschriftet ... Imperator, Sire, Seine
Lordschaft ... und Daten.
    Dieser Anflug bescheidener Menschlichkeit,
die Alltagschronik eines Bauernhofs, rührte ihn tief. Es war nicht rührselig,
sondern irgendwie bedeutsam. Warum Schweine? Wer hatte hier gelebt, Schweine
gezüchtet, sich im Marschland abgerackert und eine Familie ernährt?
    Ein Geräusch in der langen
Halle brachte ihn ins Hier und Jetzt zurück. Er ging zurück und stieß auf einen
Trupp Männer, die von draußen ins Haus wankten und stolperten. Die Volponer und
die Geister, alle bis auf Corbec. Sie waren benommen, standen teilweise unter
Schock und konnten sich kaum noch auf den Beinen halten.
    Dorden fand Mkoll am Ende der
Gruppe.
    »Sie haben sich zurückgezogen«,
sagte Mkoll. »Es ist totenstill da draußen. Das kann nur eines bedeuten ...«
    »Ich bin Arzt, Mkoll, kein
Soldat! Was hat das zu bedeuten?«
    Mkoll seufzte, während sich
Dorden um die Splitterwunden in seinem Gesicht kümmerte. »Ihr Sturmangriff ist
gescheitert. Also ziehen sie sich zurück, damit sie die Artillerie einsetzen
können.«
    Dorden nickte. »Geht alle nach
unten in die Krypta. Foskin — Lesp wird Ihnen helfen, etwas zu essen für alle zu
machen. Gehen Sie! Artillerie oder nicht — ich will, dass Sie bei Kräften
bleiben.«
    Die Männer gingen weiter zur
Kellertreppe. Dorden war wieder allein in der Halle.
    Corbec trat ein, mit Blut und
Ruß bedeckt. Er ließ Brostins leeren Flammenwerfer auf eine Pritsche fallen und
warf Tamards gleichfalls leeres Lasergewehr in die andere Richtung.
    »Unsere Zeit läuft ab, Doktor«,
sagte er. »Wir haben sie zurückgeschlagen — Feth, wir haben sie tatsächlich
zurückgeschlagen! —, aber jetzt werden sie uns zerschmettern. Ich habe mit dem
Nachtsichtgerät Bewegung weiter hinten im Marschland ausgemacht. Große
Geschütze werden in Stellung gebracht. Noch eine Stunde, wenn wir Glück haben,
dann radieren sie uns aus der Ferne aus.«
    »Colm ... Ich danke Ihnen für
alles, was Sie und die Männer heute Nacht geleistet haben. Ich hoffe, es war
die Sache wert.«
    »Es ist immer die Sache wert,
Doktor.«
    »Und was machen wir nun? Uns im
Keller eingraben?«
    Corbec zuckte die Achseln. »Das
wird uns nicht vor ihren Granaten retten. Ich weiß nicht, was mit Ihnen ist, aber
ich werde das Einzige tun, was mir in Zeiten wie diesen einfällt.«
    »Und das wäre?«
    »Zum Imperator beten. Mkoll hat
gesagt, dass hinten im Haus ein alter Schrein ist. Gebete sind alles, was wir noch
haben.«
     
    Corbec und Dorden bahnten sich
gemeinsam den Weg durch Schutt, Trümmer und zerbrochenes Mobiliar in den kleinen
Raum ganz hinten im Anwesen. Er hatte sein Dach verloren, und die Sterne
funkelten über ihnen.
    Corbec hatte eine Lampe
mitgebracht. Er ließ ihr Licht über die Rückwände wandern, und der Schein fiel
auf die abblätternde Farbe des Bilds auf dem Zierschirm, den Mkoll erwähnt
hatte. Es zeigte den Göttlichen Imperator bei der Unterwerfung der Ketzer und
kleinere Gestalten eines Mannes, einer Frau und dreier kleiner Kinder, welche
in einer Demutshaltung zur Zentralgestalt des Gott-Imperators der Menschheit
dargestellt waren.
    »Hier ist eine Inschrift«,
sagte Dorden, während er mit der über den Handballen gezogenen Manschette seines
Ärmels den Dreck von der Wand wischte.
    »Ein Schwein! Was ist das?«
    Corbec hob die Lampe und las
die Inschrift. »Hier ist eine nette Ironie für Sie, Doktor: Das hier war eine
Trophäenwelt. Ein Neues Tanith. Der Herr dieses Anwesens war Farens Cloker von
der Imperialen Armee, Eberschädel Regiment. Die Eberschädel haben diese Welt
beim ersten Vorstoß in die Sabbatwelten vor hundertneunzig Jahren erobert und
als Belohnung die Siedlungsrechte bekommen. Cloker war ein Korporal in der
Armee und hat diese Rechte mit Freuden wahrgenommen. Hat sich hier
niedergelassen, eine Familie gegründet und Schweine gezüchtet zu Ehren des
Wappentiers seines alten Regiments. Seine Nachkommen haben dieser Tradition
seitdem Ehre erwiesen.«
    Corbec geriet ins Stocken, und
in seinen Blick trat so etwas wie Traurigkeit. »Feth! Hier zu kämpfen, zu
siegen, die Trophäenwelt anzunehmen ... Und dann endet es so?«
    »Nicht für alle. Wie

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