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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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Reihen der Maisstauden auf den Feldern Taniths, wenn
die mechanischen Erntemaschinen kamen und eine Reihe nach der anderen
schnitten.
    Trotz der Übelkeit in seinem
Magen, einer Übelkeit, die bei jeder Gewehrsalve kniff und zwickte, lächelte
Caffran.
    »Was ist?«, fragte Adare.
    »Nichts ...«
    »Was machen wir denn nun? Wie
lautet der Plan?«
    Caffran grinste wieder. Ihm
ging auf, dass er am Ende doch noch einen Plan hatte. Und er hatte ihn bereits
ausgeführt. Die Sprengung des Turms hatte Sholen Skara zu der Annahme
verleitet, eine größere Streitmacht des Feinds sei in die Makropole
eingedrungen. Und in ihm den Glauben geweckt, die Niederlage sei nahe.
    Infolgedessen befahl Skara den
Kith, sich das Leben zu nehmen.
    In Reihen zu hundert Mann.
Hundert Mann alle dreißig Sekunden.
    Caffran lehnte sich zurück. In
seinem schmerzenden Körper pochte es. Er hatte eine Laserwunde im Oberschenkel,
die er bisher nicht einmal bemerkt hatte.
    »Du lachst!«, sagte Adare
perplex.
    Caffran ging auf, dass es
stimmte.
    »Hier ist der Plan«, sagte er
schließlich. »Wir warten ab.«
     
    Nachmittagsböen vom Meer
bliesen den Rauch aus der Makropole, aber nicht einmal Wind und Regen konnten den
Gestank nach Tod aus der großen Raffinerie vertreiben.
    Formationen imperialer
Kampfflugzeuge jagten kreischend über Oskray hinweg und trommelten mit ihren feurigen
Triebwerks-rückständen auf die Regenwolken ein.
    Gaunt fand Caffran schlafend
zwischen mehreren Hundert anderen Geistern unter dem Joch eines Turms. Der junge
Soldat nahm Haltung an, sobald ihm aufging, wer ihn geweckt hatte.
    »Ich will Sie bei mir haben«,
sagte Gaunt.
    Sie überquerten den großen
Platz der Raffineriestadt und begegneten dabei Trupps der Geister, Volponer und
Abberloy-Gardisten, die mit dem Durchkämmen der einzelnen Gebäude betraut
worden waren. Rufe und Pfeifensignale übermittelten Befehle, während die
imperialen Truppen die Herrschaft über die Inselmakropole übernahmen und ganze
Reihen von Gefangenen mit toten Augen wegführten.
    »Ich hatte Sie eigentlich nicht
für einen Taktiker gehalten, Caffran«, bemerkte Gaunt unterwegs.
    Caffran zuckte die Achseln.
»Ich muss sagen, dass es mir unterwegs eingefallen ist, Kommissar.«
    Gaunt blieb stehen und lächelte
den jungen Geist an. »Lassen Sie das um Feths willen nicht Corbec hören, das bringt
ihn nur auf Ideen.«
    Caffran lachte. Er folgte Gaunt
in ein Lagerhaus aus dicken Steinen, wo Stapel von Ölfässern beiseite geschafft
worden waren, sodass ein großer freier Platz entstanden war. An der Decke
brannten Natriumlampen.
    Ein Ring imperialer Gardisten
umgab den freien Bereich.
    Hauptsächlich Volponer, aber
auch einige Geister, darunter auch Rawne und andere Offiziere.
    In der Mitte des freien Platzes
kniete eine in Ketten gelegte Gestalt, ein hochgewachsener, kahlköpfiger Mann
in engen schwarzen Gewändern. Kräftig, nahm Caffran an, hätte man ihm zu stehen
erlaubt. Seine Augen waren eingefallen und dunkel und funkelten Gaunt und
Caffran an, als diese sich aus dem Ring der Bewacher lösten und zu ihm gingen.
    »Die kleine, saftige Made der
imperialen ...«, begann der Mann leise und zuckersüß.
    Gaunt schickte ihn mit einem
Faustschlag zu Boden, um ihn zum Schweigen zu bringen.
    »Sholen Skara«, sagte Gaunt zu
Caffran, indem er auf den am Boden liegenden Mann zeigte, der sich trotz der Hand-
und Fußfesseln zu erheben versuchte, während ihm das Blut aus dem
eingeschlagenen Mund lief.
    Caffran riss die Augen auf. Er
schaute nach unten.
    Gaunt zückte seine Boltpistole,
überprüfte sie, spannte sie und hielt sie Caffran hin. »Ich dachte, die Ehre
könnte Ihnen gefallen. Hier gibt es kein Gericht. Es ist auch keins nötig. Ich
glaube, Sie haben sich diesen Dienst verdient.«
    Caffran nahm die angebotene
Waffe und betrachtete Skara. Das Ungeheuer hatte sich auf die Knie aufgerichtet
und grinste Caffran mit blutverschmierten Zähnen an.
    »Kommissar ...«, begann
Caffran.
    »Er stirbt hier und heute.
Jetzt. Nach dem Willen des Imperators«, sagte Gaunt schroff. »Eine Pflicht, die
ich liebend gern selbst übernommen hätte. Aber das ist Ihr Sieg, Caffran. Sie
haben das herbeigeführt.«
    »Das ist — eine Ehre,
Kommissar.«
    »Tu es ... Tu es, kleiner
Geisterjunge ... Worauf wartest du?«
    Skaras widerlich-süßlicher
Tonfall war klebrig und beharrlich.
    Caffran versuchte, nicht in die
eingefallenen, funkelnden Augen zu schauen. Er hob die Waffe.
    »Er will den Tod,

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