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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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nicht gesagt zu
werden, dachte Gaunt. Muon Nol schaute auf die dargebotene Hand, dann schulterte
er Uliowye und ergriff sie.
    Er sagte etwas, ein
verwirrendes Kauderwelsch in einer fremden Sprache.
    »Sie sind soeben in aller Form
als Kriegskamerad gegrüßt worden«, sagte Lilith, die hinzutrat. Muon Nol
richtete den Blick auf sie.
    »Ich bin Lilith, imperiale
Inquisitorin«, stellte sie fest. Muon Nol, der noch einen Kopf größer als
Gilbear war, zögerte kurz und nickte dann. Gaunt sah die Inquisitorin
durchdringend an.
    »Das dauert zu lange«, zischte
er.
    »Spricht hier irgendjemand Eldar?«
    »Ich«, sagte Lilith, aber Muon
Nol sprach gleichzeitig.
    »Dazu besteht kein Grund«,
sagte er auf Niedergothisch mit einem melodiösen Akzent. »Ich verstehe. Sie
müssen mir jetzt folgen. Der Runenprophet wartet.«
    »Gut ...«, begann Gaunt.
    Muon Nol trat zurück. »Nein.
Nicht Sie. Die Frau.«
     
    Lord Eon Kull spürte Ebbe und
Flut der Chaos-Heere bei ihrem Angriff auf die Ruine rings um ihn. Fuehain
Falchior klapperte wieder in ihrem Gestell.
    Die Tür des Innersten öffnete
sich, und Muon Nol trat ein in Begleitung einer Kapuze tragenden Menschenfrau, eines
ungeschlachten Kriegers in Grau und Gold und eines Mannes in einem langen
Mantel und mit einer Mütze auf dem Kopf.
    Muon Nol verbeugte sich. Lilith
folgte seinem Beispiel.
    Gilbear und Gaunt blieben
aufrecht.
    Eon Kull sprach, wobei er sich
perfekt des unbeholfenen Niedergothisch bediente, für dessen Erlernung er
einmal ein Jahr vergeudet hatte.
    »Ich bin Runenprophet Eon Kull.
Meine Zauber haben euch hierhergebracht. Ich entschuldige mich nicht. Der Weg
muss vor der Finsternis geschlossen werden, und ich werde alle meine Kräfte
einsetzen, um das zu erreichen.«
    Muon Nol trat einen Schritt vor
und zeigte auf Lilith. »Lord ... Diese Frau heißt bei den Menschen Lilith. Ist
das nicht ein Zeichen?«
    »Wofür?«
    »Für eine Bestimmung ... Lord?«
    Eon Kull schien antworten zu
wollen, als sehe er ebenfalls die symbolische Übereinstimmung. Doch dann sank er
auf seinem Thron zusammen, und unter der Versiegelung seines Helms lief Blut
hervor.
    »Lord!«
    Gaunt erreichte ihn zuerst,
nahm den hohen Helm ab und hielt den bleichen, ausgemergelten Schädel des
sterbenden Runenpropheten in seinen behandschuhten Händen.
    »Ich kann Sanitäter holen
lassen ... Heiler«, begann er.
    »Nein ... K-keine ... Zeit. Es
hätte keinen Sinn. Ich will sterben, Gaunt-Mensch. Der Weg muss geschlossen
werden, bevor das Chaos ihn verderben kann.«
    Eon Kull im Arm haltend, sah
Gaunt Lilith hoffnungslos an. Sie kam zu ihm und übernahm seinen Platz, indem sie
den gebrechlichen Eldar an sich drückte.
    »Deswegen sind die
Chaos-Truppen hier auf Monthax, ist es nicht so, Lord Runenprophet?«
    »Du sprichst wahr. Dieser Weg
steht seit siebenundzwanzig Jahrhunderten offen. Jetzt hat ihn der Feind
gefunden und will über ihn das Weltenschiff Dolthe überfallen. Um Dolthes
willen, um der lebendigen Seelen der Eldar willen muss dieser Weg geschlossen
werden. Für diesen bedeutenden Zweck habe ich euch hergeholt. Für diesen
bedeutenden Zweck haben meine Krieger alles und noch mehr gegeben.«
    »All das ist — nur ein Trick
von einem stinkenden Eldar-Drecksack ...«, knurrte Gilbear.
    Gaunt warf sich auf Muon Nol
und riss ihn nieder, bevor der erzürnte Eldar Gilbear mit seinem
Shurikenkatapult in Stücke reißen konnte. Dann erhob sich der Kommissar von dem
Aspekt-Krieger und schritt durch den Onyxraum zu Gilbear.
    »Was? Was habe ich denn so
Schlimmes gesagt?«, fragte Gilbear eine Sekunde bevor Gaunts Faust ihn
bewusstlos auf die Steinfliesen schickte.
    »Ibram!« Liliths Ausruf ließ
Gaunt herumfahren. Sie hielt Eon Kull in den Armen.
    Gaunt eilte mit Muon Nol zu
ihr, aber die Zeichen waren eindeutig.
    Runenprophet Eon Kull, der
Alte, war tot.
    Sie legten seine gebrechlichen
sterblichen Überreste auf den Boden.
    »Dann sind wir verloren«, sagte
Muon Nol. »Ohne den Runenpropheten können wir die Verbindung zum Warpraum nicht
herstellen und das Netz schließen. Dolthe wird ebenso sicher sterben wie
Runenprophet Eon Kull.«
    »Lilith kann es tun«, sagte
Gaunt unvermittelt.
    Muon Nol und Lilith sahen ihn
an.
    »Ich weiß, dass Sie es können,
und ich weiß auch, dass Sie es wollen. Aus diesem Grund sind Sie hier, Lilith.«
    »Was reden Sie da, Ibram?«,
fragte sie.
    »Sie sind nicht die Einzige mit
Einfluss, die Einzige, die Akten einsehen und Geheimdokumente ausgraben kann.

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