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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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Motorrädern, und hinter der
Hauptkolonne kamen noch dreißig weitere achträdrige Transporter, die mit
Munitionskisten und Regimentsnachschub sowie den zahlreichen Köchen,
Rüstmeistern, Mechanikern, Servitoren und anderem Personal beladen waren, das
einem Regiment auf dem Marsch folgte. Diese Laster waren mattgelb lackiert, in
der Farbe der Frachthafengewerkschaft von Kannak, und die Ladung war mit Netzen
abgedeckt. Alle Lastwagen wurden von KolNord-Soldaten in hellblauen Overalls
und Feldmützen gefahren, aber die Motorradfahrer waren Tanither und trugen ihre
unverkennbare dunkle Kampfuniform. Zwölf Kilometer vor der Vervunmakropole
hielten sie an, um einzeln durch eine Kontrollstelle auf der Schnellstraße
gelassen zu werden. Danach bekamen sie eine Vorhut aus zwei dunkelblauen
Stabswagen, die mit VWMK-Offizieren bemannt waren, um ihnen den Weg zu zeigen.
    Alle Scheinwerfer in der
Kolonne brannten. Irgendwann war nahezu unbemerkt in der dicken Milchsuppe aus
Qualm die Nacht hereingebrochen. Zu sehen waren nur die ramponierten Distrikte
beiderseits der Straße und der verschwommene grüne Schein der eigentlichen
Makropole — die ebenfalls teilweise durch den Rauch verhüllt war — sowie das
gelegentliche Flackern und Aufflammen von Langstreckengranaten, wenn sie auf
einen Außenhab niedergingen, den sie gerade durchfuhren.
    Brin Milo, der jüngste Geist,
fuhr mit dem Rest vom Ersten Trupp im vordersten Lastwagen. Er war ein
schlanker, blasser junger Mann, der gerade erst dabei war, die Körperfülle
eines Erwachsenen zu bekommen, und der einzige Zivilist, der aus den Ruinen
Taniths gerettet wurde, als vier Jahre zuvor ihre Heimatwelt überrannt und
zerstört worden war. Der Kommissar persönlich hatte ihm das Leben gerettet und
ihn aus dem Feuer gezogen, das Tanith verzehrte.
    Lange war er »der Junge«
gewesen, das Regiments-Maskottchen, der Dudelsackpfeifer, ein kleines Stück
tanithische Unschuld, das aus der Hölle gerettet worden war, für alle Männer
ein Denkmal für den Ort, den sie verloren hatten. Doch vor sechs Monaten, in
der Schlacht um Monthax, war auch er schließlich Soldat geworden. Er war stolz
auf seine Ausrüstung und sein Lasergewehr, und er hielt seine Sachen in einem
besseren Zustand als sämtliche erfahrenen tanithischen Soldaten.
    Er saß zusammengekauert auf der
überfüllten Rückbank des holpernden Lasters und polierte das Regimentswappen
auf seinem schwarzen Barett mit einem Putztuch.
    »Milo.«
    Brin hob den Kopf und sah
Soldat Larkin an, der ihm gegenübersaß. Larkin war ein drahtiger Mann Anfang
fünfzig mit gespannter Haut und bekannt sowohl für seine neurotische
Persönlichkeit als auch sein Geschick als bester Scharfschütze des Regiments.
Sein langes, spezialgefertigtes Präzisionslasergewehr lag in Leinwand
eingerollt vor seinen Füßen. Larkin hatte sein Zielfernrohr hervorgeholt und
richtete es wie ein Fernglas nach draußen. Larkin hatte Milo einmal erzählt, er
misstraue allem was er nicht durch sein geliebtes Zielfernrohr betrachtet habe.
    »Larkin?«
    Larkin grinste und erwiderte
den Blick, dann reichte er dem Jungen vorsichtig das zerbrechliche
Messinginstrument. Den winzigen Runen, die auf der Anzeige leuchteten, konnte
Milo entnehmen, dass es auf Wärme-Erkennung eingestellt war.
    »Wirf mal einen Blick hindurch.
In die Richtung.«
    Milo hielt sich den
gummiverkleideten Zylinder vor das Auge und blinzelte hindurch. Er sah hellen
Schein und ein verwirrendes rotes Fadenkreuz.
    »Was sehe ich da?«
    »Die Makropole, mein Junge, die
Makropole.«
    Milo schaute noch einmal. Ihm
ging auf, dass der helle Schein die gelbe Kuppel des Schirms war, eines
riesiges Energiefelds, das die unsichtbare Stadt-Makropole vor ihnen einhüllte.
    »Sieht groß und hässlich genug
aus, um auf sich selbst aufzupassen«, mutmaßte er.
    »Dasselbe sagt man über viele
von uns«, bemerkte Oberst Corbec, der sich an den eisernen Befestigungsringen
für die Dachplane festhielt, während er sich zu Milo und Larkin vorantastete.
    »Die Verzugmakropole steckt
ziemlich in der Klemme, heißt es.«
    »Das heißt Vervunmakropole,
Chef«, sagte Soldat Burun.
    »Sie können mich mal, Sie
Klugscheißer!«, warf Corbec dem grinsenden Soldaten an den Kopf. »Feth weiß,
dass ich mich meistens kaum an meinen eigenen Namen erinnern kann, geschweige
denn daran, wo ich gerade bin!«
    Der Erste Trupp lachte.
    Milo hielt Corbec das
Zielfernrohr hin, der desinteressiert abwinkte.
    »Ich lerne den Ort kennen,

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