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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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zu bringen. Es
gab eine — Fehlkalkulation. Eine Chaos-Flotte schlüpfte durch den Abwehrschirm
der vorrückenden Segmentum-Pacificus-Flotte und griff Tanith an. Gaunt hatte
die Wahl: mit allen Truppen zu fliehen, die er retten konnte, oder zu bleiben
und mit dem Planeten unterzugehen.«
    »Und er hat Ersteres gewählt
...«
    »Wie es jeder gute Kommandant
getan hätte. Ich mag den alten Ibram Gaunt, aber im Herzen ist er ein
Kommissar. Kompromisslos, liebt den Imperator mehr als sein Leben, hat sich
ganz der Disziplin verschrieben. Er hat uns gerettet, zweitausend Tanither, und
Tanith selbst ist hinter uns verbrannt. Seitdem zahlen wir es dem Feind heim.«
    Bulwar nickte. »Deswegen nennt
man Sie Geister, nehme ich an?«
    Corbec gluckste und schenkte
ihnen noch Sacra nach.
    Bulwar schwieg eine Weile. »Ich
kann mir nicht vorstellen, wie das ist, die Heimatwelt zu verlieren.« Corbec
gab nicht die Antwort, die ihm in den Sinn kam, aber Bulwar sah die seinen
Worten innewohnende Logik und sprach es selbst aus. »Ich hoffe, ich finde es nicht
heraus.«
    Corbec hob sein Glas. »Beim
Geiste meiner untergegangenen Welt«, sagte er mit einem schelmischen Blick auf den
Sacra, »mögen wir Geister sicherstellen, dass es niemals verghastische Geister
gibt.«
    Sie tranken mit wenigen
Schlucken aus. Bulwar stand auf und wühlte in einem an der Seitenwand des
Truppentransporters befestigten Spind herum. Er holte Kartentaschen,
Munitionstrommeln und ein Paket Signalflaggen heraus, bevor er fand, was er
suchte: eine hohe Flasche aus braunem Glas. »Wir haben mit Ihrem tanithischen
Gebräu angestoßen, dessen Qualität ich ausdrücklich lobe, aber es ist nur
gerecht, wenn wir jetzt mit einem verghastischen Getränk anstoßen. Joiliq. Zehn
Jahre alt, im Fass vergoren.«
    Corbec lächelte. »Ich probiere
alles einmal.« Er trank, schmatzte mit den Lippen und lächelte. »Oder auch
zweimal«, sagte er, indem er Bulwar sein Glas hinhielt.
     
    An einem prasselnden
Ölfass-Feuer saß Baffels mit Milo, Venar, Filain und Domor. Filain und Venar
schnarchten aneinandergelehnt. Domor löffelte mit müden, mechanischen
Bewegungen Suppe in seinen Mund.
    »Ich will dich bei mir haben«,
sagte Baffels leise zu Milo.
    »Sergeant?«
    »Ach, hör auf mit dem Quatsch!
Diese Rangabzeichen müsstest du eigentlich tragen.«
    Milo lachte, und Filain merkte
ob des Lärms einen Moment auf, bevor er sich wieder hinlegte und
weiterschnarchte.
    »Ich bin ganze zehn Sekunden
Soldat. Und ich bin der jüngste Tanither im ganzen Regiment. Gaunt wäre nie so verrückt,
mich zum Sergeant zu machen. Du hast sie verdient, Baffels. Niemand bestreitet,
dass sie dir zustehen.«
    Baffels zuckte die Achseln. »Du
hast uns heute geführt. Das hat auch niemand bestritten. Sie vertrauen dir.«
    »Dir vertrauen sie auch, und
wir haben zusammengearbeitet. Wenn sie mir überhaupt gefolgt sind, dann nur, weil
du es getan hast. Sie sehen in mir einen Glücksbringer, den der Kommissar
persönlich gesegnet hat, aber dich respektieren sie.«
    »Aber wir haben unsere Sache
ganz gut gemacht, oder?« Milo nickte.
    »Was du auch sagst, ich will
dich an der Spitze haben, gleich neben mir, okay?«
    »Du bist der Sergeant.«
    »Und ich treffe eine
Entscheidung. Die Männer respektieren dich, wenn du also bei mir bist, folgen
sie mir auch.«
    Milo schaute ins Feuer. Er
konnte spüren, dass die neue Verantwortung Baffels Angst einjagte. Der Mann war
ein großartiger Soldat, aber er hätte nie damit gerechnet, Truppführer zu
werden. Er wollte nicht versagen, und Milo wusste, dass er auch nicht versagen
würde, wie Gaunt es gewusst hatte, als er die Beförderung aussprach. Aber wenn
es Baffels' Selbstvertrauen stärkte, würde Milo tun, was er von ihm verlangte.
Gewiss, Soldaten wählten sich in Extremsituationen ihre Führer selbst im Zuge
dieses seltsamen organischen Prozesses, den Milo an diesem Morgen beobachtet
hatte, und Baffels und Milo waren ausgewählt worden.
    »Wo ist Tanith, was glaubst
du?«
    Milo nahm zunächst an, Baffels
habe eine rhetorische Frage gestellt. Aber der ältere Mann schaute zum Himmel. »Tanith?«
    »Von welchem dieser Sterne sind
wir gekommen?«
    Milo schaute nach oben. Der
Schirm war eine leuchtende Aura aus grünem Licht, die im stetig fallenden Regen
endlos flackerte.
    Trotzdem konnten sie die Sterne
erkennen, winzige Lichtpunkte in einem Meer aus Dunkelheit.
    Milo zeigte wahllos auf einen.
    »Von dem da«, sagte er.
    »Bist du sicher?«
    »Absolut.«
    Das

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