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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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durchstoßen, aber als das nicht funktionierte,
haben sie sich extrem weit zurückfallen lassen, um uns vorzulocken, und dann
mit dem Bombardement begonnen, um alle imperialen Einheiten auszulöschen, die
sie herausgelockt hatten.«
    »Das erklärt alle verfügbaren
Fakten«, sagte Gaunt.
    »Jetzt auch noch? Sie müssen
doch wissen, dass sie mit dem Trick nur wenige tausend von uns erwischt haben
können, und die Logik müsste ihnen sagen, dass die meisten von denen
mittlerweile tot sein müssten. Warum setzen sie das Bombardement also immer
noch fort? Auf wen schießen sie? Sie erschöpfen ihre Munitionsvorräte, das kann
nicht anders sein. Sie schießen jetzt seit über einem Tag. Und sie haben einen
unwahrscheinlich großen Teil ihrer Linien freiwillig geräumt.«
    Gaunt nickte. »Das habe ich mir
bei Tagesanbruch auch schon überlegt. Ich glaube, dass es als Versuch begonnen
hat, alle Truppen auszulöschen, die in der Falle saßen. Aber jetzt? Sie haben
recht. Sie haben eine Menge Raum geopfert, und das Fortdauern des Bombardements
ergibt keinen Sinn.«
    »Es sei denn, sie versuchen uns
fernzuhalten«, sagte eine Stimme hinter ihnen. Rawne hatte sich zu ihnen
gesellt.
    »Dann lassen Sie Ihre
Überlegungen mal hören, Major«, sagte Gaunt.
    Rawne zuckte die Achseln und
spie auf den Boden. Seine dunklen Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
    »Wir wissen, dass die
Chaos-Anbeter Kriege nicht mit Taktiken ausfechten, wie wir sie kennen. Wir
werden an dieser Front seit Monaten aufgehalten. Ich glaube, gestern war der
letzte Versuch, uns mit einer konventionellen Offensive zu besiegen. Jetzt
haben sie eine Feuerwand errichtet, um uns draußen zu halten, während sie auf
etwas anderes wechseln. Vielleicht auf etwas, dessen Vorbereitung Monate
gedauert hat.«
    »Was könnte das sein?«, fragte
Zoren mit einigem Unbehagen.
    »Das weiß ich nicht. Etwas,
wobei sie ihre Chaos-Kräfte einsetzen. Etwas Zeremonielles. Diese
Trommelschuppen ... Vielleicht haben sie gar nichts mit psychologischer
Kriegsführung zu tun ... vielleicht sind sie Teil eines großen ... Rituals.«
    Die drei Männer schwiegen einen
Moment. Dann lachte Zoren, ein spöttisches Fauchen. »Rituelle Magie?«
    »Machen Sie sich nicht über
Dinge lustig, die Sie nicht verstehen!«, warnte Gaunt.
    »Rawne könnte recht haben. Der
Imperator weiß, dass wir genug von ihrem Wahnsinn mitbekommen haben.«
    Zoren antwortete nicht. Er
hatte ebenfalls Dinge gesehen, vielleicht Dinge, die sein Verstand leugnen oder
als unmöglich abtun wollte.
    Gaunt stand auf und zeigte in
den Tunnel.
    »Dann ist das ein Weg hinein.
Und wir sollten den Weg besser nehmen — denn wenn Rawne recht hat, sind wir die
einzigen Einheiten, die etwas dagegen unternehmen können.«
     
     
    8
     
     
    Es war möglich, in Viererreihen
durch den Magnetbahntunnel zu marschieren, je zwei Mann rechts und links neben
der Mittelschiene. In den Tunnelwänden gab es in regelmäßigen Abständen Nischen
mit blauen Lichtkugeln, sodass der Tunnel gut beleuchtet war, aber Gaunt
schickte Domor und die anderen Minensucher in die Vorhut, um nach Fallen, Minen
und Stolperdrähten Ausschau zu halten.
    Ohne auf Widerstand zu stoßen,
drangen sie zwei Kilometer weit durch die stickigen Tunnel nach Osten vor,
wobei sie eine weitere verlassene Verladestation und Kreuzungen mit zwei
anderen Magnetbahngleisen passierten.
    Die Luft war trocken und mit
statischer Elektrizität von der immer noch Strom führenden elektromagnetischen
Schiene aufgeladen, und heiße Windböen wehten ihnen in regelmäßigen Abständen
entgegen, als wollten sie einen Zug ankündigen, der nie kam.
    An der dritten Kreuzung ließ
Gaunt die Kolonne in Übereinstimmung mit seiner Karte in einen neuen Tunnel
abbiegen. Sie waren vielleicht zwanzig Meter weit gekommen, als Milo dem
Kommissar etwas zuflüsterte.
    »Ich glaube, wir müssen zur
Kreuzung zurück«, sagte er.
    Gaunt fragte nicht. Er
vertraute Brins Instinkten wie seinen eigenen und wusste, dass sie weiter
reichten. Er ließ die ganze Kompanie zu der Kreuzung umkehren, die sie gerade
passiert hatten. Kaum eine Minute später wehte ihnen heiße Luft entgegen.
    Der Tunnel fing an zu surren,
und ein Magnetzug sauste auf dem Gleis vorbei, dem sie soeben hatten folgen
wollen. Es war ein automatischer Zug mit sechzig offenen Waggons und
khakifarbenem Grundanstrich mit schwarz-gelbem Anflug. Jeder Waggon war mit
Granaten und Munition beladen, Hunderte Tonnen Artilleriemunition aus

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