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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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Helfen Sie mir, ihn festzuhalten!«
    Bragg gab noch ein, zwei Schuss
ab, dann kehrte er dem Karabinernest den Rücken und rannte zu Feygor und dem schlanken
Sani. Er brauchte seine ganze Riesenkraft, um Feygor festzuhalten, während Lesp
arbeitete. Der Laserstrahl hatte die Wunde kauterisiert, sodass kaum Blut
geflossen war, aber die Hitze hatte Kehlkopf und Luftröhre zu einem knorpeligen
Knubbel zusammengeschmolzen, und Feygor erstickte.
    Seine Augen waren weiß vor
Schmerzen und Furcht, und sein Mund klackte, da er stumme Verwünschungen
brüllte.
    »Feth!« Lesp warf das kleine
Skalpell mit dem Plastikgriff angewidert weg und zückte sein langes, silbernes tanithisches
Messer. Er stach es Feygor unter der schwarzen Knorpelmasse der verbrannten
Wunde in den Hals und erzeugte einen Schlitz in der Luftröhre, groß genug, um einen
Beatmungsschlauch aufzunehmen.
    Feygor fing wieder an zu atmen
und rasselte und gurgelte durch den Schlauch.
    Lesp schrie Bragg etwas zu, das
im Krachen einer in der Nähe einschlagenden Granate unterging.
    »Was?«
    »Wir müssen ihn wegbringen!«
    Bragg hob Feygor ohne ein
weiteres Wort auf und rannte mit ihm hinter ihre Linien zurück.
     
    Die tanithischen Einheiten, die
das Veyveyrtor zwei Nächte zuvor gehalten hatten, rückten aus ihrem
zeitweiligen Quartier nach Süden ab, sobald der Schirm erlosch. Corbec führte
sie an, und Sergeant Baffels' Trupp war dabei.
    Ohne Befehle vorn Oberkommando,
hatten sich Corbec und Bulwar dahingehend verständigt, dass die Tanither nach
Westen und die KolNord-Truppen nach Osten marschieren würden, in der Hoffnung,
die Stellungen am Croetor und am Veyveyrtor zu verstärken.
    In beengten Manufakturenklaven
hinter dem einst so stolzen Veyveyrbahnhof begegnete Corbecs Abteilung Kreuzfeuer
von Westen. Corbec erkannte zu seinem Entsetzen, dass die Veyveyr-Stellung
möglicherweise standhielt, der Feind aber ungehindert durch das Sondartor strömte.
In einem Fabrikkomplex namens Agrarbetrieb der Githran-Gilde richtete er ein
Widerstandsnest ein und versuchte Rawne oder Corday seine Lage über Kom
mitzuteilen. Corday antwortete schließlich. Es dauerte eine Weile, bis Corbec
ihn davon überzeugen konnte, dass die soliden Veyveyr-Stellungen Gefahr liefen,
von feindlichen Truppen eingekreist zu werden, die sich bereits in der
Makropole befanden.
     
    Sie wählten jeder ein Fenster
und husteten in dem Staub, den der Beschuss von den alten Bodendielen
aufwirbelte. Milo sah Laserstrahlen durch die Faserbordwände der Gebäuderuine
zucken und hörte das Tosen von Flammenwerfern.
    Der Feind war gleich dort
draußen.
    Baffels gab ihnen Feuer frei,
und sie schossen durch die Fenster.
    Es war schwierig zu erkennen,
was sie trafen. Filain und Tokar stießen beide ein Siegesgebrüll aus, da sie glaubten,
Zoicaner erledigt zu haben.
    Ein Fenster neben Milo hörte
Rhys auf zu schießen und sackte ein wenig zusammen, als sei er sehr müde. Milo rief
ihm etwas zu und hielt dann inne, als er das blutlose Laserloch in Rhys' Stirn
sah.
    Eine niedergehende Granate
sprengte ein Silo in der Nähe, und das ganze Gebäude erbebte. Oberst Corbecs Stimme
kam über Interkom, ruhig und ernst.
    »Jetzt geht's um alles, Jungs.
Macht es richtig, sonst sterben wir hier.«
    Milo lud eine frische Energiezelle
und feuerte wie sein Trupp aus den pockennarbigen Fensterlöchern.
     
    Über dreihundert Tanither
ruhten sich noch dienstfrei in ihrem improvisierten Quartier in der
Chemiefabrik aus, als der Schirm erlosch und der Ansturm begann.
    Sergeant Bray, der ranghöchste
Offizier, gab sofort den Befehl, sich anzuziehen und zu bewaffnen, und versuchte
mit dem Oberkommando Verbindung aufzunehmen, um Anweisungen zu erbitten.
    Das Oberkommando antwortete
nicht. Bray stellte fest, dass er weder Corbec noch Rawne noch Gaunt erreichen konnte
— und auch sonst keine militärische Autorität. Er empfing nur noch hirnloses
panisches Geschwafel und das heimtückische Geschnatter des Feinds.
    Bray traf eine Entscheidung,
die weitreichendste seiner Karriere.
    Er ließ die Tanither unter
seiner Führung aus dem Quartier abrücken und sich in der Trümmerwüste dahinter
eingraben, der Trümmerwüste, die das erste Bombardement zu Beginn des Kriegs
geschaffen hatte.
    Es war eine sachkundige,
wohlüberlegte Entscheidung. Gaunt hatte sehr gründlich Taktik gelehrt, und Bray
hatte aufmerksam zugehört. Ein Vorstoß zum Sondartor und dem Marschallsplatz
drei Kilometer weiter südlich wäre angesichts der nicht

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