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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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führen unter dem
Schutzwall durch.«
    »Warum sind sie nicht
geschlossen worden?«, schnauzte Varl.
    Rodyn zuckte die Achseln. »Das
sollten sie. Jedenfalls hat man mir das gesagt. Das Rundschreiben ist schon vor
Wochen ergangen, gleich nach der Auslöschung Vannicks. Den Gilden, welche die
Leitungen kontrollieren, wurde befohlen, die Rohre am anderen Ufer zu sprengen
und den Rest mit Beton zu füllen.«
    »Dann hat jemand seine Arbeit
wohl nicht richtig erledigt«, überlegte Varl. Irgendwie verärgerte ihn diese
Information. Es war viel zu spät, um herauszufinden, wie der Feind eingedrungen
war.
    Der aktuelle Kampf lenkte ihn
davon ab. Von einer Verladebucht am Rande des Depots wurden beharrlich Granaten
auf sie abgefeuert. Varl befahl einem Trupp Roaner, Feuerschutz zu geben, und
schickte dann Brostin mit dem Flammenwerfer vor.
    Den Rest seiner Männer ließ er
über die verheerte Depotstraße vorrücken, wobei sie manchmal die Trümmer von
Metallplatten und geborstenen Trägern als Deckung benutzten, aber manchmal auch
Wege darüber hinweg oder daran vorbei finden mussten.
    Sechzig Meter entfernt explodierte
ein Öltank in einer riesigen grellweißen Lohe.
    Logris, Meryn und Nehn, die
sich mit einer Handvoll Vervunwehrsoldaten vorantasteten, stießen in einer
Abflussrinne unter einem der Hauptöltürme um ein Haar mit einer zoicanischen
Geschützmannschaft zusammen. Die Tanither gingen furchtlos mit dem Bajonett auf
sie los, aber die Vervunwehrsoldaten versuchten sich Platz zum Schießen zu
verschaffen, und mehrere wurden niedergemäht.
    Als er den Tumult über Interkom
hörte, stürmte Varl mit mehreren anderen Tanithern hinterher und stach den ersten
ocker gekleideten Soldaten, dem er begegnete, mit seinem silbernen Bajonett
nieder. Ein anderer hieb mit einem Enterbeil nach ihm, und Varl schlug ihm mit
einem Hieb seines Metallarms den Kopf ab.
    Major Rodyn folgte ihm und
schoss dabei hektisch mit seiner Autopistole. Er wirkte blass und kurzatmig.
Varl wusste, dass Rodyn noch nie zuvor an einem Kampf wie diesem teilgenommen
hatte. Tatsächlich hatte der Mann vor diesem Tag noch nie an einem Kampf
teilgenommen.
    Drei verzweifelte Minuten brutalen
Nahkampfs säuberten die Abflussrinne von allen Zoicanern. Logris und Nehn
richteten solide Feuerstellungen mit Blick auf den Damm ein.
    Rodyn setzte seine Brille ab
und versuchte mit zitternden Fingern die Bügel zu richten. Er sah aus, als
werde er jeden Moment anfangen zu weinen.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen,
Major?«, fragte Varl. Er wusste genau, dass mit Rodyn nicht alles in Ordnung
war, argwöhnte aber, dass das weniger mit dem Schock des Kämpfens zu tun hatte,
sondern mehr mit dem Anblick seiner rings um ihn sterbenden Heimatstadt. Das
konnte Varl nachempfinden.
    Rodyn nickte und setzte seine
Brille wieder auf.
    »Je mehr ich töte, desto besser
fühle ich mich.«
    Korporal Meryn lachte.
    »Der Major hörte sich an wie Gaunt
persönlich!«
    Die Vorstellung schien Rodyn zu
gefallen.
    »Was nun? Links oder rechts?«,
fragte Meryn. Er trug den klobigen Overall eines Raffineriearbeiters anstelle
seiner tanithischen Uniform, die verbrannt war. Seine versengte Kopfhaut war
mit getrocknetem Blut und verfilzten Strähnen verklebt.
    »Weiß Feth«, antwortete Varl.
    »Genau. Wir versuchen
flussabwärts zur Brücke vorzustoßen«, sagte Rodyn mit großer Sicherheit.
    Varl sagte nichts. Er wäre
lieber an Ort und Stelle geblieben oder sogar ein wenig zurückgewichen, um ihre
Stellung zu konsolidieren. Sie wollten sich auf gar keinen Fall übernehmen,
aber Rodyn war entschlossen. Varl folgte dem Major mit einigem Unbehagen,
obwohl der Verghastit der Ranghörere war. Aber Willard war tot — Varl hatte seinen
brennenden Leichnam vom Wall fallen sehen —, und es gab sonst niemanden mit
Autorität, der ihm den Rücken gestärkt hätte.
    Also rückten sie nach Osten
vor, trotzten dabei den in den Hafenanlagen wütenden Feuerstürmen und eroberten
die Vervunmakropole Meter um Meter zurück.
     
    General Grizmund eilte die
Stufen vor dem Ausgang der Hauptspindel herunter und richtete dabei seine Mütze
und sein Energieschwert. Vom Wind verwehte Asche strich über die Steinterrasse
der Commercia, wo die narmenischen Panzer standen: hundertsiebenundzwanzig
Kampfpanzer des Typs Leman Russ, siebenundzwanzig Einheiten des Typs Demolisher
und zweiundvierzig leichte Hilfspanzer. Ihre Motoren dröhnten im Leerlauf und
bliesen blaue Abgase in die Luft.
    Brigadier Nachin salutierte

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