Gaunts Geister - Band 1-3
die
imperialen Truppen wie ein Muskel und widersetzten sich dem sie einkreisenden
Feind in den Innenhabs und den Sektoren der Elite.
Trotz ihrer gewaltigen Zahl konnten
die Zoicaner nun, da der Schirm wieder stand, nur über Land angreifen. Die
Straßen, Häuserblocks und Habitate begünstigten die Verteidiger, die sich
eingraben und dem Vorstoß der Zoicaner standhalten konnten.
Eine knappe halbe Stunde bevor
ihre Truppen von den vom Sondartor anrückenden Feindeinheiten eingeschlossen
werden konnten, zogen Corday und Rawne sie vom Veyveyrtor in die Arbeiterhabs
zurück. Bataillone der Vervunwehr und aus dem KolNord stießen nach Westen vor, um
die zurückweichenden Roaner zu unterstützen, die auf ihrem Rückzug vom Croetor
und vom Ontabitor immer noch Straße für Straße Widerstand leisteten.
An dieser Front hatte nominell
Oberst Bulwar das Kommando.
Fünftausend Vervunwehrsoldaten
unter Hauptmann Cargin hielten noch immer in der Festung Hass-West aus, obwohl
zoicanische Infanteriekolonnen mittlerweile durch den Chemiefabrik-Distrikt
vorrückten, um sie in die Zange zu nehmen.
In den Innenhabs südlich der
Hauptspindel stemmten sich imperiale Truppen dem Feind entgegen. Sergeant Bray
führte die Tanither in die Trümmerwüste nördlich des Chemiefabrik-Distrikts.
Volponer, Vervunwehr und KolNord-Soldaten setzten östlich davon die
Verteidigungslinie fort, wo Corbecs restliche Tanither und eine Einheit der
Roaner unter Major Relf ein ausgedehntes Manufaktur-Gebiet konsolidiert hatten.
Die Kämpfe dort waren so
gnadenlos wie sonst nirgendwo in der Makropole. Der Agrarbetrieb der Githran-Gilde
wurde seit den frühen Morgenstunden gehalten. Corbecs Trupps hatten kaum noch
Munition und keine Verpflegung mehr. Sie hatten sechs Stunden ununterbrochen
gekämpft. Feindliche Flammpanzer hielten die Nord-Süd-Verbindungsschnellstraße
und hinderten die Tanither daran, sich von den besser ausgerüsteten Roanern
Munition zu holen, die nur einen halben Kilometer weiter im Osten standen. Die
Tanither waren gezwungen, sich Munition von den gefallenen Zoicanern zu
beschaffen, und liefen paarweise oder zu dritt aus ihrer Deckung um sie
auszuplündern. Da der Schirm wieder stand, blieb ihnen zumindest der
Granatbeschuss erspart, obwohl die feindlichen Panzer und Haubitzen, die sich
mittlerweile innerhalb des Schirms befanden, ununterbrochen feuerten.
Baffels pfiff einen Befehl, und
Milo, Neskon und Cocoer rannten aus der Deckung eines verfallenen Schlachthauses
und zu einer brennenden Weberei. Dremmond gab ihnen mit Feuerstößen aus seinem
Flammenwerfer Deckung. Die drei Tanither hatten das Bajonett aufgepflanzt.
Bis auf Cocoer, der noch ein
paar Schuss im Magazin hatte, war allen die Munition ausgegangen.
Sechs Zoicaner lagen tot hinter
der rückwärtigen Mauer der Weberei. Das Trio erreichte sie und durchsuchte die Leichen.
Jeder Zoicaner hatte sechs oder sieben Lasermagazine und eine Tasche voller
Granaten bei sich.
Milo sah auf. Laserstrahlen
zuckten überall durch die Luft, und der Schirm hielt zwar wieder den Regen ab, aber
der Boden war dennoch glitschig und verschlammt. Er zog Neskon zu sich herunter
in Deckung. Feindliches Feuer erfasste die Mauer der Weberei, sprengte Löcher
in die Stuckfassade und erzeugte Fontänen aus Ziegelstaub.
Ein Trupp zoicanischer
Stoßtruppen rückte durch die Ruinen westlich der Weberei vor. Cocoer hatte
jetzt ein frisches Magazin in seine Waffe eingelegt und schoss zweimal. Er
verfehlte seine Ziele, veranlasste die Zoicaner aber, in Deckung zu gehen.
»Wir sitzen fest!«, zischte
Milo in sein Interkom. »Bleibt unten«, antwortete die Stimme von Sergeant Baffels
knisternd.
Das taten sie. Neskon lugte so
lange aus ihrer Deckung hervor, dass er beschossen wurde.
»Mach schon, Baffels!«, drängte
Milo.
Sie konnten die knirschenden
Schritte der Zoicaner kaum zehn Schritte von ihrer Deckung entfernt hören.
»Nur noch einen Moment«,
versicherte Baffels seinem Freund.
Laserschüsse zischten sehr laut
über die Ruinen hinweg, Einzelschüsse mit hoher Energie.
»Alles klar! Ihr könnt los!«,
quäkte Baffels.
Milo ging voran, Neskon und
Cocoer folgten ihm auf dem Fuß. Er erhaschte einen Blick auf die Zoicaner
hinter sich, die an sauberen Kopfschüssen gestorben waren.
Milo lächelte.
Das Trio glitt in die Deckung
der landwirtschaftlichen Manufaktur und hinter eine solide Keramitmauer.
Baffels und andere Tanither
versammelten sich um sie, als sie die Energiezellen und
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