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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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Regimenter geredet. Zum Beispiel im Feldlazarett auf Fortis. Viele von
ihnen sagen, ihre Kommissare nähmen überhaupt keinen Anteil an ihren Männern,
würden sie nur als Kanonenfutter betrachten. Sehen Sie uns auch so?«
    »Nein.«
    »Nein, das dachte ich mir. Das
macht Sie in der Tat zu etwas Besonderem. Etwas, das es wert ist, dass man
daran festhält, und zwar zum Wohl dieser armen Geister. Feth, Sie sind
vielleicht kein Tanither, aber wenn Attentäter nach Ihrem Blut trachten, fange
ich auch an, Anteil zu nehmen. Um der Geister willen nehme ich Anteil.«
    Er verstummte.
    »Dann werde ich daran denken,
Sie nicht uninformiert zu lassen«, sagte Gaunt, indem er nach seinem Unterhemd
griff.
    »Dafür danke ich Ihnen. Für
einen Chulan sind Sie ein guter Mann, Ibram Gaunt. Wie die Anroth zu Hause.« Gaunt
erstarrte.
    »Was haben Sie gesagt?«
    Dorden musterte ihn
durchdringend.
    »Anroth. Ich sagte Anroth. Auch
das war keine Beleidigung.«
    »Was bedeutet es?«
    Dorden zögerte, da ihm unter
Gaunts hartem Blick unbehaglich wurde. »Die Anroth ... Na ja, das sind
Hausgeister. Sie sind ein tanithisches Kindermärchen. Es hieß immer, die Anroth
seien Geister von anderen Welten, wunderschönen Welten der Ordnung, die nach
Tanith kämen, um über unsere Familien zu wachen. Es hat weiter nichts zu
bedeuten. Nur eine alte Erinnerung, eine Waldsage.«
    »Warum ist das wichtig,
Kommissar?«, fragte eine neue Stimme.
    Gaunt und Dorden drehten sich
um und sahen Milo auf einer Bank an der Tür sitzen, der sie eingehend musterte.
    »Wie lange bist du schon da?«,
fragte Gaunt scharf, und sein Ärger überraschte ihn selbst.
    »Nur ein paar Minuten. Die
Anroth sind Teil der tanithischen Sagenwelt. Genau wie die Drudfellad, welche
die Bäume beschützen, und die Nyrsis, die über Flüsse und Gewässer wachen.
Warum beunruhigt Sie das so?«
    »Ich habe dieses Wort schon
gehört. Irgendwo«, sagte Gaunt, indem er sich erhob. »Oder wer weiß, ein
ähnliches Wort? Es spielt keine Rolle.« Er wollte sich sein Unterhemd
überziehen, sah dann aber, dass es blutig und zerrissen war, und warf es weg.
    »Milo. Hol mir ein anderes
Unterhemd aus meiner Kabine«, schnauzte er.
    Milo stand auf und reichte
Gaunt ein frisches Unterhemd aus seinem Segeltuchbeutel. Dorden verbiss sich
ein Grinsen. Gaunt zögerte, nickte dann zum Dank und nahm es.
    Sowohl Milo als auch der
Sanitätsoffizier hatten die unzähligen Narben auf Gaunts breitem, muskulösem
Torso gesehen und keine Bemerkung dazu gemacht. Wie viele Kriegsschauplätze,
wie viele Fronten, wie viele Kämpfe auf Leben und Tod waren erforderlich
gewesen, um so viele Male für erlittene Schmerzen anzuhäufen?
    Doch als Gaunt aufstand, fiel
Dorden zum ersten Mal die Narbe auf Gaunts Bauch auf, und er schnappte nach
Luft. Die Narbe war lang und alt, ein groteskes Band aus Narbengewebe.
    »Heiliger Feth!«, sagte Dorden
zu laut. »Woher ...« Gaunt winkte ab. »Sie ist alt. Sehr alt.«
    Gaunt zog sein Unterhemd an,
und die Narbe war wieder verborgen.
    Er zog die Hose hoch und griff
nach seinem Uniformrock.
    »Aber woher haben Sie so eine
...«
    Gaunt musterte ihn scharf. »Es
reicht.« Er knöpfte seine Jacke zu und schlüpfte dann in den langen
Ledermantel, den Milo ihm bereits hinhielt. Er setzte seine Mütze auf.
    »Sind die Offiziere bereit?«,
fragte er.
    Milo nickte. »Wie befohlen.«
    Mit einem an Dorden gerichteten
Nicken marschierte Gaunt aus dem Krankenrevier.
     
     
    5
     
     
    Ihm war der Gedanke gekommen,
ob er sich fragen musste, wem er vertrauen konnte. Einige Minuten des
Nachdenkens hatten zu der Erkenntnis geführt, dass er ihnen allen trauen
konnte, jedem einzelnen Geist, von Oberst Corbec angefangen bis hin zum
rangniedrigsten Soldaten. Er hatte lediglich Bedenken in Bezug auf den
unzufriedenen Rawne und dessen Spießgesellen im dritten Trupp, Männern wie
Feygor.
    Gaunt verließ das Lazarett und
ging den kurzen Korridor entlang zum eigentlichen Kasernendeck. Corbec
erwartete ihn bereits.
    Colm Corbec wartete seit einer
Stunde. Allein im Wartezimmer der Krankenstube, hatte er reichlich Zeit gehabt,
sich wegen der Dinge Sorgen zu machen, die er im ganzen Universum am meisten
hasste. Das A und O auf der Liste dieser Dinge war die Raumfahrt.
    Corbec war der Sohn eines
Maschinenschmieds, der seinen Lebensunterhalt in einer Schmiede neben einer
Giebelscheune an der ersten weiten Biegung des Flusses Pryze verdient hatte.
Den größten Teil der Arbeit seines Vaters hatten

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